"Olympia 2026 – Chance ja oder nein?"

SPÖ-Politstammtisch: Bezirksvorsitzender Benedikt Lentsch (li.) mit dem Referenten LA Thomas Pupp.
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LANDECK (otko). Die SPÖ Landeck lud vergangenen Donnerstag zu einem spannenden Politstammtisch in das Hotel Schrofenstein. Zum Thema "Olympia 2026" konnte der Landecker Bezirksvorsitzende Benedikt Lentsch als Referenten LA Thomas Pupp, Sport und Tourismussprecher der SPÖ Tirol, begrüßen. "Am 15. Oktober findet nicht nur die Nationalratswahl statt, sondern es wird auch über die Frage einer Olympiabewerbung abgestimmt", eröffnete Lentsch.
Am Beginn der Diskussion blickte LA Pupp in seine Kinder- und Jugendzeit zurück und schilderte seine Erfahrungen mit Olympia: "Ich bin ein Kind des Olympisches Dorfes in Innsbruck und dort in den Kindergarten und in die Schule gegangen. Als Jugendlicher habe ich dann mehrere Höhepunkte der Olympischen Spiele 1976 erlebt. Damals war es eine reisen Party und ein kollektiver Rausch als Franz Klammer Gold geholt hat." Im Gegensatz zu 1964, wo viele Sportstätten gebaut wurden, sei die Zeit nach 1976 bleiern gewesen. "Der Olympia-Hype hatte keinen nachhaltigen Boden und viele Sportstätten vegetierten bis in die die 1990er Jahre dahin. Erst dann wurde wieder renoviert und neu gebaut", erinnerte sich der Sportsprecher.

Absage an Gigantismus

Anhand der Olympia-Machbarkeitsstudie, die vom Land und der Stadt Innsbruck in Auftrag gegeben wurde, erläuterte er dann die wichtigsten Bausteine für eine Bewerbung. Besonders vier Punkte strich er dabei heraus: Es soll eine lokale Verankerung mit lokalen Impulsen geben. Dies sei eine ganz klare Absage an den Gigantismus, wie es im russischen Sotschi passiert sei. Zudem findet Olympia in ganz Tirol und nicht nur in Innsbruck statt. Zum Beispiel sollen die alpinen Bewerbe in St. Anton am Arlberg ausgetragen werden.
Olympia ist kein Infrastrukturprojekt sondern der Sport steht im Mittelpunkt. Tirol könnte mit den vorhandenen Sportstätten schon jetzt Olympische Spiele durchführen. Neben der wirtschaftlichen Tragfähigkeit (operative Durchführung ohne öffentliche Gelder) sollen es auch nachhaltige Spiele sein (es müssen keine neuen Sportstätten errichtet und kein neuer Skiraum erschlossen werden). Für die Austragung ist ein Budget von 1,175 Mrd. Euro vorgesehen.

Transparente Information

Eine Frage, die diskutiert wurde betraf das Thema Sicherheit: "Für die Sicherheit auf dem unmittelbaren Veranstaltungsgelände ist der Veranstalter verantwortlich und diese Kosten sind im Budget drinnen. Für die Sicherheitskosten außerhalb ist die Republik Österreich zuständig und diese Kosten sind im Moment nicht abschätzbar", betonte Pupp. Positiv sei aber hervorzuheben, dass Olympia ein zusätzlicher Schub für den leistbaren Wohnbau, den Tourismus, für die Sportbegeisterung, internationale Bekanntheit sowie für Investitionen in die Tiroler Wirtschaft (z.B. Bahnausbau) bringt. "Allein das IOC stellt 525 Mio. Euro für die Austragung zur Verfügung", so Pupp. Aus dem Publikum wurden aber Befürchtungen artikuliert, dass Olympia zu einer Preiserhöhungen führen könnte sowie Kritik an der Fragestellung für die Volksbefragung geäußert.
"Wichtig ist aber, dass alle Für und Wider auf den Tisch gelegt werden und die Bevölkerung gut und transparent informiert wird. Die Fragestellung ist sicher zu lang, suggestiv und manipulativ und eine Kürzere wäre gescheiter gewesen. Es geht aber jetzt um eine mögliche Bewerbung und nicht um Olympische Spiele", verwies Pupp. Wenn die Volksbefragung positiv ausgehen sollte, dann hat Innsbruck-Tirol ein riesiges Potential. "Das ist unser selbstbewusstes Angebot an das IOC und mit dem gehen wir in die Verhandlung. Das heißt aber noch nicht, dass wir es bekommen", unterstrich der Landtagsabgeordnete.

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