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Perjentunnel-Sanierung verzögert sich

Bestandsröhre des Perjentunnels: Trotz der Verzögerung um ein halbes Jahr sollen die Gesmatosten von 26 Millioen Euro für die Sanierung halten.  | Foto: ASFINAG
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  • Bestandsröhre des Perjentunnels: Trotz der Verzögerung um ein halbes Jahr sollen die Gesmatosten von 26 Millioen Euro für die Sanierung halten.
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STANZ/LANDECK/ZAMS (otko). Verkehrsfreigabe im September: Sanierung der Bestandsröhre des Perjentunnels auf der S16 Arlberg Schnellstraße dauert länger als geplant.

Unvorhersehbare Dinge

Für Autofahrer ist es inzwischen ein gewohntes Bild. Seit 2015 wird auf der S16 Arlberg Schnellstraße im Bereich des Perjentunnels gebaut. Am 17. Dezember 2018 wurde die neue Röhre nach dreijähriger Bauzeit für den Verkehr frei gegeben. Seither rollt der gesamte Verkehr durch den neuen Tunnel. Die alte Bestandsröhre wird nach knapp 40 Jahren umfassend saniert und modernisiert.
Gestartet wurde mit den Arbeiten am 7. Jänner 2019. Die geplante Fertigstellung wurde mit Ende März 2020 angegeben. Nun gibt es aber eine Verzögerung um ein halbes Jahr.
"Die Arbeiten sind umfangreicher als geplant. Vor Ort im Tunnel haben sich viele Sachen anders dargestellt als in den vorhandenen Bestandsplänen. Laut aktuellem Stand werden wir im September in Richtungsverkehr gehen können", erläutert ASFINAG-Projektleiter Richard Loidl. Dies habe aber keine so große Auswirkung, da der Verkehr derzeit durch die neue Röhre im Gegenverkehr geführt wird und es keine Ausleitung benötige. "Wir mussten viele nicht vorhersehbare und in den Plänen nicht vorhergesehene Dinge machen. Nach 40 Jahren Dauerbetrieb machen wir die Sanierung aber umfassend", so Loidl.

200 Meter Tunnel neu gebaut

Die großen Baumaßnahmen wurden inzwischen abgeschlossen. Vor Weihnachten wurde die Betonfahrbahn eingebaut. Ab Februar wird die elektrische Betriebs- und Sicherheitsausstattung (Beleuchtung, Lüftung, Videokameras, etc.) installiert. Im gesamten Tunnel wurde die Zwischendecke herausgerissen – damit ist die Bestandsröhre nach oben hin gleich offen wie der Neubau. Auch die Schlitzrinnen wurden komplett erneuert. Bei der Innenschale wurden drei Zentimeter abgefräst und anschließend alles neu gespachtelt und eine neue Beschichtung aufgetragen.
Verlängert wurden auch die beiden Pannenbuchten sowie die fehlenden Stummel zu den Querschlägen in die neue Röhre hergestellt. Insgesamt 200 Meter Tunnel mussten komplett neu gebaut werden, wobei 60 Meter auf den Bereich in der Nähe des Ostportals fielen. Dort hatte es im Jänner 2018 einen massiven Wassereintritt gegeben. "Die zwei befahrbaren und die acht begehbaren Querschläge sind im nächsten Monat fertig. Auch die so genannte 'Nachportalhaltebucht' beim Tunnelportal in Landeck-West ist soweit fertig gestellt, die Asphaltierungsarbeiten folgen hier noch im Frühjahr", schildert Loidl.
Daneben laufen noch viele kleine Dinge, wie z. B. die Sanierungen an den Betriebsgebäuden wo neue Sachen aufgebaut wurden.

Gesamtkosten sollen halten

An die 30 Arbeiter sind derzeit auf der Tunnelbaustelle beschäftigt, wobei es aber noch einiges zu tun gibt. "Nach dem bautechnischen Abschluss folgt dann das Prozedere der Inbetriebnahme. Wie bei einem Neubau wird das Ministerium mit Sachverständigen alles begutachten und dann nach Umsetzung aller erforderlichen Maßnahmen die Betriebsbewilligung erteilen", verweist Loidl.
Trotz der Verzögerung sollen laut dem Projektleiter jedenfalls die Gesamtkosten von 26 Millionen Euro halten: "Laut aktuellem Wissensstand haben wir die Reserve, die bei solchen Projekten vorgesehen ist, noch nicht ausgeschöpft."

Vierstreifiger Vollausbau

In den vierstreifigen Vollausbau der S16 zwischen den Anschlussstellen Landeck-West und Zams investiert die ASFINAG bis 2025 190 Millionen Euro. Davon entfallen allein auf den Perjentunnel 130 Millionen Euro – der Neubau der zweiten Röhre kostet 104 Millionen Euro und die Sanierung der Bestandsröhre schlägt sich mit 26 Millionen Euro zu Buche.
Nach Abschluss der Arbeiten im September 2020 gibt es dann im Perjentunnel keinen Gegenverkehr mehr. Dann wird auch die Geschwindigkeit auf 100 km/h erhöht. Im Anschluss folgt der weitere Vollausbau im Bereich der Lötzgalerie. Hier werden zwei neue Tunnelröhren errichtet.

Nach Felssturz – Lötzgalerie weicht neuem Tunnel

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