15. Juli bis 26. August

Sommerfußgängerzone in der Landecker Malserstraße

Der Landecker Gemeinderat beschloss einstimmig eine testweise Einführung einer Sommerfußgängerzone in der Malserstraße. Diese gilt vom 15. Juli bis 26. August. Eine praxisnahe Lösung mit wenigen Ausnahmen wurde beschlossen. Der Test der Sommerfußgängerzone wird mittels einer Befragung evaluiert

LANDECK. Die Malserstraße im Landecker Stadtzentrum wurde vor fünf Jahren in eine Begegnungszone umgestaltet. Seither poppte in regelmäßigen Abständen das Thema (Sommer-)Fußgängerzone immer wieder auf. In der Vergangenheit gab es bereits mehrere Anläufe der SPÖ-Fraktion zu diesem heißen Eisen. Vor der Corona-Krise wurde das Ansinnen aber von der ÖVP abgelehnt. Laut der damaligen Stadtführung sei eine Fußgängerzone in der jetzigen Phase nicht gewünscht und noch zu früh. Auch bei der Kaufmannschaft zeigte man sich skeptisch bis zurückhaltend. Zuletzt gab es von der Fraktion "Zukunft Landeck - sozialdemokratisch & parteifrei" einen neuerlichen Vorstoß für eine Sommerfußgängerzone. Ein Antrag wurde im Herbst 2022 im Gemeinderat eingebracht.

Test mit einer Evaluierung

In der Gemeinderatssitzung am 29. Juni wurde nun unter Tagesordnungspunkt 12 die Einführung einer testweisen Sommerfußgängerzone in Landeck beraten. Bgm. Herbert Mayer verlas zu Beginn eine umfassende Analyse über die Vor- und Nachteile sowie die Auswirkungen einer Fußgängerzone, die von Florian Schweiger vom Talkesselmarketing erstellt wurde. Das Thema wurde auch in der Steuerungsgruppe, bestehend aus der Stadtgemeinde, der Leistungsgemeinschaft Landeck-Zams, dem TVB Tirol-West und der WK Landeck, ausführlich diskutiert.

Nach einer sachlichen, unaufgeregten Diskussion beschloss der Gemeinderat die Einführung einer Sommerfußgängerzone vom 15. Juli bis 26. August 2023. Die Fußgängerzone reicht vom Weltladen (Ecke Spenglergasse) bis zur Citypassage. Die Zeiten für die Anlieferung sind von 6 bis 10 Uhr. Ausnahmen davon gibt es davon für die Firma Dellemann, Einsatzfahrzeuge, Post-Lkws, dringende Arzneimittel und die An-/Abreise mit Bussen zum Hotel Schrofenstein. Aufgrund der Kürze der Zeit bis zur Einführung der Sommerfußgängerzone werden aber keine Poller installiert. Eine entsprechende Bodenmarkierung wird umgesetzt und Schilder werden aufgestellt. Die Überwachung erfolgt durch die (Stadt-)Polizei.
Die entsprechende Verordnung für die Sommerfußgängerzone wird derzeit ausgearbeitet und in Kürze kundgemacht werden. Zudem wird es eine Evaluierung in Form einer professionellen Befragung geben.

Praxisnahe Lösung beschlossen

"Florian Schweiger hat sich sehr bemüht und mit vielen Leuten geredet. Die mehrheitliche Meinung ist für eine testweise Einführung einer Sommerfußgängerzone. Obwohl ich anfänglich auch eher skeptisch war, sollten wir diese Softvariante mit klaren und wenigen Ausnahmen laufen lassen. Dann haben wir auch die Infos der Evaluierung. Zudem gibt es genügend Parkplätze, die fußläufig erreichbar sind. Allerdings müssen die Geschäfte und die Gastronomie auch etwas vor der Türe machen. Zudem gibt es von Seiten des Talksesselmarketings zahlreiche Veranstaltungen zur Belebung. Der Freitag funktioniert gut, aber die Frage ist, was ist von Montag bis Donnerstag",

betonte Stadtchef Mayer.
Für GR Johannes Schönherr ist die Beruhigung mit der Begegnungszone gelungen. "Ich habe viel Bauchweh bei der Sommerfußgängerzone. Wir dürfen die Stadt nicht zu Tode beruhigen. Wichtig ist dann auch, dass wir auf die Frequenz achten und die Evaluierung ernst nehmen."
Vizebgm. Mathias Niederbacher verwies darauf, dass die Steuerungsgruppe der ideale Rahmen war, um solch einen Versuch mit allen wichtigen Institutionen zu diskutieren.

"Von einer Ganzjahresfußgängerzone sind wir aber noch weit weg. Der Wunsch für eine Sommerfußgängerzone kam aus der Bevölkerung. Der Prozess wird nun professionell begleitet und die Skeptiker können trotz der Kurzfristigkeit nun ihre Chance nützen."

Auch Vizebgm. Thomas Hittler lobte die Ausarbeitung in einem "unpolitischen Gremium". "Die Allgemeinheit wünscht sich etwas, und nun stellt sich die Frage nach dem Nutzen. Daher ist die Evaluierung besonders wichtig."
Für Stadtrat Philipp Pflaume, der die Einführung sehr positiv sieht, ist dies eine sehr praxisnahe Lösung.

"Die Wirtschaftstreibenden und die Leute müssen den autofreien Platz jetzt nutzen."

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