Ungewissheit und schlaflose Nächte für Bauern
"Wir haben für vieles Platz, aber nicht für den Wolf"

Zwölf Schafe wurden mittlerweile tot aufgefunden, den Bauern sind vorerst die Hände gebunden. | Foto: Schafbauern Serfaus
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  • Zwölf Schafe wurden mittlerweile tot aufgefunden, den Bauern sind vorerst die Hände gebunden.
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SERFAUS (sica). Im Februar und März wurden zwei Rehe im Gemeindegebiet von Fiss nachweislich von einem Wolf gerissen, jetzt treibt er vermutlich in Serfaus sein Unwesen und bereitet den Bauern schlaflose Nächte.

Nachdem im Laufe der letzten Woche immer wieder Schafe tot aufgefunden worden sind, beläuft sich die Zahl derzeit auf zwölf toten Tieren, die aufgrund des Rissbildes und der Spuren vermutlich einem Wolf zum Opfer gefallen sind.

Foto: Schafbauern Serfaus

Es wurden Proben genommen, die zur DNA-Analyse nach Wien in das Forschungslabor für Wildtierkunde und Ökologie geschickt werden. Eines der fünf toten Schafe in Serfaus dürfte abgestürzt sein. - Die BEZIRKSBLÄTTER berichteten.

Foto: Schafbauern Serfaus

Verunsicherung bei Bauern

Die Serfauser Schafbauern wurden im Laufe einer Woche mit einer Situation konfrontiert, die sie in schlaflose Nächte versetzt. "Jeden Tag ist der erste und letzte Gedanke, was wohl wieder mit den Schafen sein wird. Man hat einfach ein ungutes Gefühl.", berichten Stefan Schmid, Schafbauer und Betreuer der Schafe auf der Alm und Alois Monz, Obmann des Schafzuchtvereins Serfaus. Laufende Telefonate mit den Schafbauern, Almbegehung oder nach den Schafen schauen - Seit Tagen seien sie nur unterwegs. "Uns liegen die Tiere einfach am Herzen. Dass man momentan nur zuschauen und nichts unternehmen kann, belastet sehr. Wir müssen auf Weisungen und die DNA Ergebnisse warten.", so Monz. 

Foto: Schafbauern Serfaus

Ernstzunehmende Gefahr

Der Obmann des Schafzuchtvereins Serfaus, Alois Monz ist derzeit Hauptbetroffener, mit 43 Tieren sei er auf die Alm aufgefahren und bis auf ein Schaf musste er alle tot aufgefundenen Tiere wehmütig von seiner Bestandsliste streichen. "Das sind aber nur die Tiere, die wir bis jetzt gefunden haben. Eine endgültige Abrechnung wird es erst im Herbst geben", so Monz sichtlich angeschlagen. Mit ihm sind noch drei Bauern bereits auf die Komperdellalm aufgefahren, alle anderen waren bereits in den Startlöchern für die Almsaison. Die restlichen Bauern seien jetzt allerdings verunsichert. "Viele trauen sich jetzt nicht mehr, es herrscht Ratlosigkeit verbunden mit schlaflosen Nächten, wie es weitergeht, wenn der Wolf sein Unwesen treibt. Uns sind leider die Hände gebunden und wir müssen auf Weisungen warten." Fraglich ist für Alois Monz, ob der Wolf mit seinem enormen Schutzstatus mehr Wert sein soll als die Herde: "Haben Wolf, Luchs und Bär wirklich überall eine Berechtigung? Wir haben schon für vieles Platz, aber dafür sicher nicht. Da sehe ich ein ernstzunehmendes Problem. Unsere Tiere sind in Gefahr!"

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