100 Euro pro Kind
Gemeinde Zams beschließt Schulstartgeld für Erstklässler

100 Euro pro Kind: Die Gemeinde Zams ruft erstmals ein „Schulstartgeld für Erstklässler“ ins Leben. | Foto: Carolin Siegele
3Bilder
  • 100 Euro pro Kind: Die Gemeinde Zams ruft erstmals ein „Schulstartgeld für Erstklässler“ ins Leben.
  • Foto: Carolin Siegele
  • hochgeladen von Othmar Kolp

Mit einem LG-Gutschein in der Höhe von 100 Euro werden aufgrund der massiven Teuerung heuer 42 Zammer Erstklässler unterstützt. Die Gemeinde gibt dafür außerordentlich 4.200 Euro aus. Der Beschluss wurde mehrheitlich gefasst, wobei sich die Opposition eine Erhöhung auf 200 Euro wünschte.

ZAMS (otko). Die Gemeinde Zams ruft erstmals ein „Schulstartgeld für Erstklässler“ ins Leben. Ab September 2022 wird jedem schulpflichtigen Kind aus Zams – das vom Kindergarten in die Volksschule wechselt – zum Schulbeginn ein Gutschein der Leistungsgemeinschaft Landeck-Zams über 100 Euro zur Verfügung gestellt. Abzuholen ist der Gutschein im Gemeindeamt ab Mitte August.

"Laut einer Studie der Arbeiterkammer kostet derzeit für Erstklässler eine Schultasche mit den notwendigsten Sachen bis zu 220 Euro. Für viele Familien ist das sehr viel Geld und gerade in Zeiten der Teuerung muss in vielen Familien leider jeder Euro zweimal umgedreht werden",

argumentiert Bürgermeister und Landtagsabgeordneter Benedikt Lentsch das Schulstartgeld für Erstklässler.

Bgm. Benedikt Lentsch: "Gerade in Zeiten der Teuerung muss in vielen Familien leider jeder Euro zweimal umgedreht werden." | Foto: Othmar Kolp
  • Bgm. Benedikt Lentsch: "Gerade in Zeiten der Teuerung muss in vielen Familien leider jeder Euro zweimal umgedreht werden."
  • Foto: Othmar Kolp
  • hochgeladen von Othmar Kolp

Schlagabtausch über die Höhe der Förderung

Die Beschlussfassung bei der Gemeinderatssitzung am 14. Juni ging allerdings nicht friktionsfrei über die Bühne. GR Florian Krimser brachte den Antrag im Namen der Liste "Unser Zams" ein. Auch die Obfrau des Familien- und Jugendausschusses der Gemeinde Zams, Julia Kuel-Kammerlander sieht positive Effekte:

"Wir versuchen mit dieser Maßnahme einen kleinen Beitrag zur Entlastung zu setzen, damit alle Kinder, die neu eingeschult werden, einen guten Start ins neue Schuljahr haben und es keine Frage des Geldes sein sollte, wie umfangreich die Schultasche bestückt ist."

Was folgte, war dann ein weiterer Antrag der Opposition und ein politischer Schlagabtausch über die Höhe. GRin Theresia Schönherr ("Team Dominik Traxl") brachte im Namen ihrer Fraktion vor, dass der Betrag auf 200 Euro pro Kind angehoben werden soll und die Gutscheine schon im Juli zur Verfügung gestellt werden sollen, da es dort die Aktionen gebe.

"Der Bezirk Landeck und auch Zams sind nach wie vor Schlusslicht bei den Einkommen. Bei den Mietkosten liegen wir aber im Spitzenfeld. Mit 200 Euro wäre den Leuten aufgrund der hohen Lebenshaltungskosten heuer besser geholfen",

betonte Schönherr.

Der Zammer Gemeinderat tagte am 14. Juni erstmals seit dem Beginn der Pandemie wieder im Gemeindeamt. | Foto: Othmar Kolp
  • Der Zammer Gemeinderat tagte am 14. Juni erstmals seit dem Beginn der Pandemie wieder im Gemeindeamt.
  • Foto: Othmar Kolp
  • hochgeladen von Othmar Kolp

ÖVP soll Wahlkampf endlich verlassen

GR Christof Hammerl (Unser Zams) zeigte sich verwundert, dass nach dem einstimmigen Beschluss im Ausschuss nun ein anderer Antrag eingebracht wurde: "Wir brauchen hier im Vorfeld nichts ausmachen, wenn sich dann GV Traxl und seine Fraktion nicht dran halten. Dies fördert nicht besonders die Zusammenarbeit." Ähnlich sah es auch Listenkollege Krismer. "Hier geht es um eine reine Verzögerung. Die ÖVP sollte langsam den Wahlkampf verlassen und die Trotzphase beenden."
GV Dominik Traxl und GR Josef Reheis (Team Dominik Traxl) verwiesen auf die geänderten Rahmenbedingungen und die inzwischen massive Teuerung. Der Gemeinderat müsse daher flexibel und handlungsfähig sein.
Vizebgm. Simon Zangerl (Unser Zams) plädierte für eine Abstimmung über den Antrag über 100 Euro. Die Erhöhung auf 200 Euro soll zuerst im Ausschuss beraten werden. "Die Maßnahmen ist sinnvoll, wobei wir auch Budgetdisziplin brauchen. 100 Euro sind legitim und helfen den Familien. Für Härtefälle gibt es zudem einen eigenen Topf vom Land Tirol", sagte Lentsch.

100 Euro pro Kind: Die Gemeinde Zams ruft erstmals ein „Schulstartgeld für Erstklässler“ ins Leben. | Foto: Carolin Siegele
  • 100 Euro pro Kind: Die Gemeinde Zams ruft erstmals ein „Schulstartgeld für Erstklässler“ ins Leben.
  • Foto: Carolin Siegele
  • hochgeladen von Othmar Kolp

Gemeinde Zams nimmt 4.200 Euro in die Hand

Schließlich wurde der Antrag von "Unser Zams" mit der Mehrheit von acht Ja-Stimmen beschlossen. Vonseiten der Opposition gab es fünf Gegenstimmen und zwei Enthaltungen, wobei nicht die Förderung an sich, sondern die Höhe kritisiert wurde.

"Wir werden nochmals im Ausschuss darüber reden und uns um weitere treffsichere Entlastungen auch für andere Schüler bemühen. Wir sollten nun aber den Wahlkampf ruhen lassen und endlich eine konstruktive Phase eingehen",

betonte Dorfchef Lentsch Richtung Opposition.
Laut Stand heute werden im September 42 Kinder vom Kindergarten in die Volksschule wechseln. Das Schulstartgeld für die Erstklässler wird daher mit insgesamt 4.200 Euro veranschlagt und von der Gemeinde Zams außerordentlich zur Verfügung gestellt.

Soll das Schulstartgeld für Erstklässler auf 200 Euro erhöht werden?

Das könnte dich auch interessieren:

Venetbahn – Gemeinde Zams stimmt für Rettungspaket
FFW-Nostalgiefahrzeug, Flüchtlinge und neue Zahnärztin
Musikpavillon Zams wird für 405.000 Euro erneuert


News aus dem Bezirk Landeck: Nachrichten Bezirk Landeck

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.