Grüne: "FPÖ-Kandidat betreibt NS-Verherrlichung"

ZAMS (otko). Kurz vor der Gemeinderatswahl warfen die Grünen einem FPÖ-Kandidaten in Zams eine offene NS-Verherrlichung auf seinem Facebook-Account vor. Der Grüne Klubobmann Gebi Mair hat dies in seinem Blog Publik gemacht.
„Mir liegen einige Einträge vor. Ich kann es immer noch nicht glauben, dass so jemand auf einer Liste für den Gemeinderat zu finden ist“, reagiert der Grüne Landessprecher entsetzt über die Einträge mit nationalsozialistischem Bezug.
So trägt ein Posting mit einem Foto von Parteichef Strache die Überschrift 'Nun, Volk steh auf und Sturm brich los.' „Das ist ein Zitat aus der Sportpalastrede von Joseph Goebbels“, enttarnt Willi die NS-Botschaft, die dahintersteckt. „Dieser Mann hat mehr NS-Seiten „geliked“ als andere Freunde haben. 'Waffen-SS', 'Leibstandarte', 'Vaterland-Seiten' - alles glasklar NS-Verherrlichung“, ärgert sich der Grüne Landessprecher.
Für Willi sei es beschämend, dass die FPÖ Menschen auf ihren Listen hat, die aus Hitler-Reden zitieren und Waffen SS Seiten mit „gefällt mir“ markieren. „Das ist ein weiterer Beweis, wie weit rechts Markus Abwerzger die FPÖ ausgerichtet hat“, so Willi.
Er gehe davon aus, dass die Staatsanwaltschaft diesen Fall untersucht. Auf politischer Ebene ist für Willi klar: „So jemand hat in keiner demokratisch gewählten Vertretung etwas verloren. Ich fordere die sofortige Streichung von der Liste“, sagt Willi in Richtung Parteichef Abwerzger.

Funktionen ruhend gestellt

FPÖ-Bezirksparteiobmann Mathias Venier zeigte sich sehr überrascht über das Thema und den Zeitpunkt. "Wir verurteilen jegliche Verherrlichung des Nationalsozialismus und lehnen dies ab. Solche Untriebe werden bei uns nicht geduldet", stellt Venier klar. Er habe sofort nach dem Bekanntwerden mit der betreffenden Person das Gespräch gesucht, obwohl kurz vor der Wahl wenig Zeit gewesen sei. "Teilweise liegen die Sachen sehr weit zurück und nicht nicht aktuell. Wir haben aber sofort angemessen reagiert. Bis alles geklärt ist, hat die Person sämtliche Funktionen ruhend gestellt", betont Venier.
FPÖ-Chef Abwerzger stellte am Sonntagabend klar, dass der Kandidat das Mandat nicht annehmen darf. Hätte Venier es früher gewusst, dann hätte er vorher das Gespräch mit der betreffenden Person gesucht. "Für mich hat die ganze Sache aber auch eine gewisse Optik und hier wird politisches Kleingeld gemacht. Ich habe gar nicht gewusst, dass es Gebi Mair noch gibt", so Venier abschließend.
Der betreffende Facebook-Account wurde inzwischen vom Netz genommen.