Kaunertal: Bürger sind aktiv dabei

Ergebnisse überreicht: Projektbegleiter Rainer Krismer und Marion Amort mit TIWAG-Projektleiter Wolfgang Stroppa.
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Mit den beiden Prozessbegleitern Marion Amort und Rainer Krismer startete die Gemeinde Kauntertal letzten Donnerstag das Projekt "Bürgerforum". "Wir machen uns ernsthaft Gedanken zum Thema Ausbau des Kaunertalkraftwerkes", bringt es Bgm. Pepi Raich auf den Punkt. Daher hat der Gemeinderat einhellig den Beschluss gefasst, die Position der Gemeinde nur gemeinsam mit allen BürgerInnen zu erarbeiten. Mit Jahresbeginn wurde der ergebnisoffene Prozess gestartet. Bis Herbst soll ein gemeinsamer Standpunkt gefunden werden. Gefördert wird das Projekt über regioL mit Geldern der EU und des Landes.

Großprojekt Kaunertal
Rund 100 KauntertalerInnen kamen zur Projektpräsentation in das Kaunertalcenter. DI Wolfgang Stroppa stellte das größte TIWAG-Projekt vor. Der bisherige Stausee soll durch Wasserüberleitungen aus dem Ötztal und einem zusätzlichen Speicher im Platzertal ausgebaut werden. Die durchschnittliche Jahresproduktion soll um 620 GWH erhöht werden. Laut Projektleiter Stroppa soll die Umweltverträglichkeitsprüfung Mitte 2012 eingereicht werden. "Der Bescheid wird für 2014/15 erwartet. Der Baubeginn ist für 2017 und die Inbetriebnahme für 2023 vorgesehen", erläuterte Stroppa.

Im Anschluss waren die Bürger am Wort. Wie in einem Café wurden Gruppen zu je vier bis fünf Leuten gebildet und gemeinsam über das Projekt diskutiert. Nach knapp zwei Stunden wurden die Ergebnisse gesammelt und Projektleiter Stroppa mitgegeben.

Einige Aussagen und Bedenken der BürgerInnen werden aber wohl nicht so einfach vom Tisch zu wischen sein. Ernst Partl, Geschäftsführer des Naturparkhauses berichtete, dass viel über Ohnmacht geredet wurde. Zudem stelle sich auch die Frage der Lebensqualität (Lärm, Staub) während der sechsjährigen Bauzeit. "Die Wassermassen machen Angst", gab Partl auch als Ergebnis der Kleingruppendiskussion zu bedenken. Andere TeilnehmerInnen stellten die Frage nach einer lawinensicheren Zufahrt. Auch der Ersatz für Weideflächen, Nachbesserung bei Entschädigungen, regionale Bauaufträge, der Baustellenverkehr, die Deponierung oder die Schäden für den Tourismus bewegte die Bürger. "Es müsse auch einen nachhaltigen Nutzen wie Arbeitsplätze geben", meinte ein Teilnehmer.

Kommentar von Othmar Kolp:
Die Meinung der Bürger ist wichtig

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