Öffentliche Verkehr bleibt ein Problem

Ihnen ist die Weiterentwicklung im Dorf ein großes Anliegen: Bgm. Josef Raich, Ortsbäuerin Sabine Praxmarer, LA Kathrin Kaltenhauser und Forum Land-Obmannstv. Thomas Pohl (v. l.).
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  • Ihnen ist die Weiterentwicklung im Dorf ein großes Anliegen: Bgm. Josef Raich, Ortsbäuerin Sabine Praxmarer, LA Kathrin Kaltenhauser und Forum Land-Obmannstv. Thomas Pohl (v. l.).
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KAUNERTAL (otko). Das Forum Land beschäftigt sich mit Themen des ländlichen Raums. "Heuer widmen wir uns der Frau", erklärte LA Kathrin Kaltenhauser. In ganz Österreich finden Wanderungsbewegungen statt. Die Städte und ihr Umland gewinnen Einwohner, die peripheren Gemeinden verlieren. Oft sind es die Frauen, die zuerst gehen – der Liebe, der Bildung und der Familie wegen.
„Geht die Frau, dann stirbt das Land. Noch ist das Problem in Tirol aber nicht akut. Frauen wollen aber in der Gemeinde mitreden, der Gemeinderat ist aber oft nicht das richtige Gremium“, erläutert Kaltenhauser.
Bei den Themen geht die Abgeordnete ins Detail: „Ein Dorf steht für Familie und Heimat. Als Stärken werden die Nähe zur Natur, die hohe Lebens- und Freizeitqualität und die soziale Integration genannt. Diese Dinge stehen für die Frauen im Vordergrund."
Die Gesellschaft ist aber noch in alten Weltbildern verhaftet, das Dorf von heute schaut aber bereits ganz anders aus. „Zudem fehlen qualifizierte Arbeitsplätze für Frauen. Es gibt hier viel zu tun“, betonte Kaltenhauser.

"Wir müssen pendeln"

Auch wenn die Teilnehmerinnenanzahl in Feichten überschaubar war: Die Diskussion war bunt und vielfältig. Ein großes Problem ist die Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Busse fahren zu spät oder an falschen Zeitpunkten. Speziell für das Kaunertal wurde eine (lawinen-)sichere Zufahrt gefordert.
„Wir müssen pendeln, weil es in der Region keine oder nur wenige hochqualifzierte Jobs gibt“, so eine Teilnehmerin. Damit ist auch klar, dass viele Familien zum teuren Zweitauto gezwungen werden.

Mehr Kinderbetreuung

„Die Kinderbetreuung muss in vielen Dörfern noch ausgebaut werden“, so eine Diskutantin. Bgm. Pepi Raich verwies auf den neuen Kinderhort in Feichten: "Am Anfang gab es viel Skepsis, aber der Bedarf ist gegeben."
Sehr positiv werden an sich die Dorfgemeinschaft und das aktive Vereinsleben gesehen. „Wir haben uns vom Tourismus noch nicht prostituieren lassen. Die Familie und das Dorfgeschehen sind uns wichtig“, meinte ein Teilnehmer.
Die Frauen und Männer, die im Kaunertal mit dabei waren, wollen aber selbst aktiv bleiben. „Wir müssen noch mehr die Leute direkt ansprechen. Wenn wir konkrete Projekte haben, dann müssen wir ‚dran’ bleiben“, so der Tenor. Sich als Zugezogene in eingespielten Organisationen und Institutionen Gehör zu verschaffen, kann in solchen Fällen schon herausfordernd sein. „Aber ich gebe sicher nicht auf“, meint diese Frau selbstbewusst.

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