Protestaktion auf dem Gipfel

LA Ingrid Felipe (li.) und LA Gebi Mair (re.) samt Mitstreiter übernachteten auf dem verschneiten Piz Val Gronda.
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  • LA Ingrid Felipe (li.) und LA Gebi Mair (re.) samt Mitstreiter übernachteten auf dem verschneiten Piz Val Gronda.
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ISCHGL (otko). Nach fast drei Jahrzehnten gab das Land grünes Licht für die skitechnische Erschließung des Piz Val Gronda - die BEZIRKSBLÄTTER haben berichtet.
Die Tiroler Grünen wollen sich mit der Genehmigung aber nicht abfinden und riefen zu einer "Gipfel-Demo" am Piz Val Gronda auf. Von Samstag auf Sonntag biwakierten 15 AktivistInnen rund um die Landtagsabgeordneten Ingrid Felipe und Gebi Mair am Berg. Die Landecker Grünen glänzten bei der Aktion aber mit Abwesenheit. "Der Bescheid ist eine Erlaubnis aber kein Zwang. In Stein gemeißelt ist es erst, wenn es betoniert ist", betonte Felipe vor dem Aufstieg.
Bereits im Vorfeld wirbelte die Ankündigung im Internet viel Staub auf. Auf der Facebookseite der Grünen wurde heftig polemisiert. In Ischgl hielt sich die Freude in Grenzen. Die Naturschützer wurden bei ihrer Ankunft am Samstag nicht empfangen und im Dorf ging alles seinen gewohnten Weg. Gegen 14.30 Uhr brachen sie zu Fuß auf den schneebedeckten Gipfel auf.
Ein erstes Umdenken ortete Felipe: "Bereits in der Früh gab es schriftliche Solidaritätsbekundungen aus Ischgl." Zusätzlich zeigten Samnauner Aktivisten ihre Solidarität mit Schnaps und Kuchen.

Gelassenheit

Stefan Walser, Obmann der Alpe Fimba kündigte in einem Schreiben an LA Mair an, dass er "als Vertreter der Grundeigentümer alles unternehmen wird, um unseren ungestörten Besitzstand zu wahren." Rechtliche Schritte wurden angekündigt. "Ich darf festhalten, dass diese Aktion gegen unsere und die Interessen der Ischgler Bevölkerung gerichtet ist und in unserem Dorf als Provokation empfunden wird", heißt es in dem Schreiben weiter. Die Grünen zeigten sich aber wenig beeindruckt und am Freitagnachmittag kam die offizielle Genehmigung seitens der BH Landeck.
Der Ischgler Bürgermeister Werner Kurz sieht die Aktion gelassen: "Wir haben einen rechtsgültigen Bescheid für die Erschließung." Es handle sich um eine genehmigte Veranstaltung. "Ich mache mir damit keinen Stress. Bei Minusgraden zelten ist sicher interessant, das habe ich noch nie gemacht", scherzte Kurz.
Seilbahn-Chef Hannes Parth war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

Neue Kampfzonen

Inzwischen orten die Grünen weitere "Kampfgebiete" im Bezirk, wobei der Gepatschferner und der Zusammenschluss Kappl-St. Anton genannt wurden. "Der Gepatschferner ist eine absolute Tabuzone, bei Kappl-Rendl sehe ich aber noch kein eingereichtes Projekt", so Mair. Die Zeit der Neuerschließungen sei aber vorbei.

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