Getreide – eine Ährensache jetzt auch im Schulunterricht!

Lehrer Tobias Hauser und die Kinder der 3b-Klasse machten aktiv am Unterricht von Seminarbäuerin Petra Reinalter (2.v.r.) und Bezirksbäuerin Getrud Denoth (r.) mit. | Foto: LK Tirol/Schießling
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BEZIRK. Seit fünf Jahren sind Bäuerinnen in mehr als der Hälfte der Tiroler Neuen Mittelschulen als Lehrende zu Gast. Ihre Schulstunden zu den Lebensmitteln „Milch“, „Ei“, „Apfel“ und „Erdapfel“ wird ab heuer um das „Grundnahrungsmittel Getreide – eine Ährensache“ erweitert.
Wenn Kinder plötzlich wissen, wie Milch entsteht, welche Nährstoffe Eier und Äpfel haben und wie lange es dauert bis eine Erdapfelknolle geerntet werden kann, dann liegt das vermutlich an der Aktion „Landwirtschaft macht Schule“. Die Initiative wird mittlerweile im fünften Jahr vom Ländlichen Fortbildungsinstitut (LFI) – im Auftrag der LK Tirol und durch Unterstützung des Landes Tirol sowie der Agrarmarketing Tirol – an 55 Prozent der Tiroler Neuen Mittelschulen kostenlos angeboten.
„Die Vermittlung von Wissen um die Herkunft unserer Nahrungsmittel und die Sensibilisierung für gesunde Ernährung ist eine wichtige Aufgabe der Schule. Das Projekt „Landwirtschaft macht Schule“ ist seit Jahren ein Musterbeispiel für lebendigen und kreativen Unterricht. Ich bedanke mich herzlich beim Organisationsteam und insbesondere bei den teilnehmenden Bäuerinnen für dieses erfolgreiche und innovative Projekt“, so Bildungslandesrätin Beate Palfrader. 747 Unterrichtseinheiten wurden seit Projektbeginn abgehalten, dabei konnten von den 18 speziell ausgebildeten Bäuerinnen über 13.000 Kinder erreicht werden.

Wie echte Landwirtschaft funktioniert

Beim neuen Thema „Grundnahrungsmittel Getreide – eine Ährensache“ lernen Schülerinnen und Schüler neben den einzelnen Getreidesorten, den Getreideanbau in Tirol sowie die Bedeutung des regionalen Einkaufs kennen. Beim gemeinsamen Herstellen von Dinkelkaugummi wird die ernährungsphysiologische Bedeutung von Vollkornmehl statt Weißmehl in einem Spiel verdeutlicht. „Unsere Absicht ist es den Schulkindern einen lebensechten Einblick in unsere Tiroler Landwirtschaft, den Arbeitsalltag unserer Bauernfamilien sowie der Lebensmittelproduktion zu geben, die so in keinem Schulbuch zu lesen sind. Wir sind stolz auf unsere Produkte und geben unser Wissen gerne mit Überzeugung weiter“, erläutert Resi Schiffmann, LFI-Obfrau und LK-Vizepräsidentin, den Leitgedanken der Aktion.

Wertigkeit von Lebensmitteln stärken

Rund 830 Tonnen Brotgetreide werden in Tirol auf einer Fläche von 194 ha jährlich geerntet. „Galt Brot früher als kostbares Gut, so ist es heute für manche zum Wegwerfartikel mutiert. Die unglaubliche Vielfalt an Brotsorten und das ‘Rund-um-die-Uhr-Angebot‘ tragen zum verschwenderischen Umgang dieses wertvollen Lebensmittels bei. Die Bäuerinnen leisten im Rahmen des Projektes ‚Landwirtschaft macht Schule‘ bei Jugendlichen wertvolle Arbeit, um das Bewusstsein für die Wertigkeit und den richtigen Umgang mit Lebensmitteln zu stärken“, zeigt Wendelin Juen, Geschäftsführer Agrarmarketing Tirol, auf.

Bereicherung für Schulalltag

Da eine Unterrichtsstunde nicht genügend Zeit bietet, alle Fragen der Kinder umfassend zu beantworten, erhalten die LehrerInnen einen pädagogisch-didaktisch ausgearbeiteten Leitfaden zu jeder Einheit mit Rätsel- und Rezeptblättern zur Vor- und Nachbearbeitung. Natürlich haben die Kinder auch die Möglichkeit Bauernhöfe zu besuchen, um das bäuerliche Leben und die Produktion vom Ursprung bis zum Supermarktregal hautnah zu erleben. Infos: www.schuleambauernhof.at

Lehrer Tobias Hauser und die Kinder der 3b-Klasse machten aktiv am Unterricht von Seminarbäuerin Petra Reinalter (2.v.r.) und Bezirksbäuerin Getrud Denoth (r.) mit. | Foto: LK Tirol/Schießling
LFI-Obfrau und LK-Vizepräsidentin Resi Schiffmann, AMT-Geschäftsführer Wendelin Juen und Bildungslandesrätin Beate Palfrader und Ökologielehrer Georg Margreiter sind vom neuen Programm „Getreide“ begeistert. | Foto: LK Tirol/Schießling
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