Landeck bleibt Nächtigungskaiser trotz Rückgang

Im Vergleich zum Vorjahr fährt Landeck bei den Nächtigungen ein Minus von 3,3 Prozent und bei den Ankünften von 1,8 Prozent ein. | Foto: Archiv/Bergbahnen Nauders
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  • Im Vergleich zum Vorjahr fährt Landeck bei den Nächtigungen ein Minus von 3,3 Prozent und bei den Ankünften von 1,8 Prozent ein.
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BEZIRK. Die Abschlussbilanz des abgelaufenen Winters ist auf den ersten Blick sehr erfreulich. Der Bezirk Landeck erreicht mit 5,75 Mio. Nächtigungen mit Abstand die höchste Nächtigungszahl in Tirol und kürt sich neuerlich zum Nächtigungskaiser im Land.
Mit 1,1 Mio. Ankünften führt der Bezirk auch dieses Ranking an. Der zweite Blick auf die Hochrechnung der Landesstatistik weist auch für Landeck rote Zahlen aus. Im Vergleich zum Vorjahr fährt Landeck bei den Nächtigungen ein Minus von 3,3 Prozent und bei den Ankünften von 1,8 Prozent ein. Der Rückgang macht sich in Summe deutlich spürbar. Auf das Rekordergebnis des Vorjahres fehlen Landeck knapp 200.000 Nächtigungen und 20.000 Gäste. Die Aufenthaltsdauer der Urlauber liegt durchschnittlich bei 5,3 Tagen und ist damit leicht rückläufig zum Vorjahr mit 5,4 Tagen.
„An den Spitzenwinter von 2012/2013 kommt das Ergebnis der abgelaufenen Wintersaison leider nicht heran. Die Zahlen sind jedoch passabel. Wir befinden uns auf einem sehr hohen Level. Unterm Strich schließen wir im langfristigen Vergleich die drittbeste Saison ab. Nur die Jahre 2013 und 2012 waren bisher besser“, zeigt sich Luis Kröll, Hotelier in Nauders und Mitglied des Bezirksausschusses Tourismus der WK Landeck zufrieden.

Bilanz der Tiroler Bezirke

Tirol rechnet die Wintersaison 2013/2014 mit 25,4 Mio. Nächtigungen und 5,3 Mio. Gästen ab. Die Nächtigungen sind mit -3,3 Prozent und die Ankünfte mit -1,1 Prozent tirolweit rückgängig. Bei den Bezirksergebnissen liegt Landeck unangefochten an erster Stelle.
Der Bezirk Schwaz als zweitstärkster Bezirk erreicht 4,98 Mio. Nächtigungen (-5,4 Prozent) und 940.000 Gäste (-3,8 Prozent). Der Nächtigungsabsturz fällt in Schwaz mit 283.000 Nächtigungen und 37.000 Gästen weniger als im Vorjahr am massivsten aus. Es folgen die Bezirke Imst mit 3,8 Mio. (+1,2 Prozent), Kitzbühel mit 3,1 Mio. (-4,3 Prozent), Innsbruck-Land mit 2,6 Mio. (-3,8 Prozent), Kufstein mit 2,1 Mio.
(-6,6 Prozent), Reutte mit 1,6 Mio. (-3,6 Prozent), Lienz mit 880.000 (+2,8 Prozent) und Innsbruck-Stadt mit 630.000 (+0,2 Prozent) Nächtigungen.

Zum Verlauf der Wintersaison

Der Saisonauftakt im November und Dezember lieferte ein Plus von 5,3 Prozent; insbesondere der Dezember legte mit 40.000 Nächtigungen mehr als im Vorjahr deutlich zu. Im Jänner sackten die Zahlen ein (-6,2 Prozent). Auch der traditionell nächtigungsstärkste Monat Februar konnte das Minus zur Halbzeitbilanz nicht kompensieren (-9,0 Prozent). Durch frühlingshafte Temperaturen im März blieben die Spontan-Bucher aus (-10,6 Prozent). Ostern im April rettete den Saisonabschluss mit einem satten Plus von 31,4%.
„Trotz des warmen Winters ist es nur unserem Bezirk gelungen, die 5-Millionen-Nächtigungs-Marke zu knacken. Nachhaltiger Qualitätstourismus und optimale Pistenbedingungen durch unverzichtbare Beschneiungsanlagen sichern das touristische Potential in unserer Region. Das ausgewiesene Minus ist unter den Erwartungen geblieben. Angesichts der milden Temperaturen und durchaus gedämpften Stimmung im Hauptmarkt Deutschland war mit drastischeren Auswirkungen zu rechnen. Qualität und Leistung stimmen. 1,1 Millionen Gäste in der Wintersaison in Landeck sind ein eindrucksvoller Beweis“, lobt WK-Bezirksobmann Anton Prantauer.

Nächtigungskaiser

Mit 1,3 Mio. Nächtigungen und 265.000 Gästen bleibt Ischgl unverändert die nächtigungsstärkste Gemeinde im Bezirk Landeck. Im Vergleich zum Vorjahr muss auch Ischgl leichte Nächtigungseinbußen einstecken (-1,2 Prozent). Mit einem Plus von 0,7 Prozent bei den Ankünften schlägt sich der Trend zum Kurzurlaub auch in Ischgl zu Buche. St. Anton erzielt 973.000 Nächtigungen (-4,2 Prozent) und 180.000 Gäste (-3,9 Prozent). Serfaus folgt mit 734.000 Nächtigungen (-2,6 Prozent) und 120.000 Gästen (-0,9 Prozent) und Fiss mit 574.000 Nächtigungen (-2,7 Prozent) und 95.000 Gästen (-0,9 Prozent).

Vier unter den Top Ten

Im tirolweiten Ranking der nächtigungsstärksten Gemeinden platzieren sich vier Orte aus dem Bezirk Landeck unter den Top Ten. Sölden führt das Feld an (1,9 Mio. Nächtigungen, +3,0 Prozent), Ischgl reiht sich an die 2. Stelle, St. Anton folgt auf Platz 3, Serfaus liegt an 6. und Fiss an 9. Stelle.

Unter den 50 Besten in Tirol

Weiters mit dabei unter den Top-50 in Tirol sind Kappl mit 390.000 (-4,0 Prozent), Galtür mit 320.000 (-4,1 Prozent), Nauders mit 300.000 (-6,0 Prozent), Ladis mit 181.000 (-4,8 Prozent) und Kaunertal mit 152.000 (-6,1 Prozent) Nächtigungen.

Saisonabschluss mit Plus

Über ein sehr gutes und positives Saisonergebnis können sich einige Gemeinden im Bezirk Landeck freuen. Pfunds schließt mit +1,3 Prozent ab und erzielt die größte Nächtigungszunahme im Bezirk (knapp 2.000 Nächtigungen mehr als im Vorjahr). Zams erreicht +3,6 Prozent, Fließ +2,4 Prozent und Fendels +2,0 Prozent. Im Aufwärtstrend befinden sich auch Gemeinden wie Stanz (+59,6 Prozent), Grins (+8,7 Prozent), Pians (+6,2 Prozent), Strengen (+5,3 Prozent) und Kaunerberg (+3,6 Prozent).
Die Tourismusverbände weisen insgesamt folgende Nächtigungs-Ergebnisse laut Landes-statisik auf: Paznaun-Ischgl: 2.125.018 (-2,3 Prozent); Serfaus-Fiss-Ladis: 1.487.761 (-2,9 Prozent); St. Anton am Arlberg: 1.180.087 (-4,9 Prozent); Tiroler Oberland: 815.180 (-5,3 Prozent); Tirol West: 142.443 (+0,5 Prozent)

Gut gemeistert

„Dass man nicht jedes Jahr Rekorde einfahren kann, liegt auf der Hand. Unter den vorgegebenen Rahmenbedingungen ist die Wintersaison in unserem Bezirk jedenfalls sehr gut gemeistert worden. Mit lediglich 20.000 Gästen weniger als im Rekordwinter des Vorjahres ist Landeck sprichwörtlich mit einem blauen Auge davon gekommen. Der Trend zum Kurzurlaub hält an, was sich nicht unbedingt negativ auswirken muss. Bei Kurzurlaubern sitzt das Geld tendenziell lockerer. Jetzt gilt es, das Hauptaugenmerk in Richtung Sommersaison zu richten. Der Sommer bietet noch viele Möglichkeiten, die genutzt werden müssen, um die angepeilten 8-Millionen-Nächtigungen in der Jahresabrechnung wiederum erreichen zu können“, motiviert WK-Bezirksstellenleiter Mag. (FH) Thomas Köhle.

Im Vergleich zum Vorjahr fährt Landeck bei den Nächtigungen ein Minus von 3,3 Prozent und bei den Ankünften von 1,8 Prozent ein. | Foto: Archiv/Bergbahnen Nauders
Luis Kröll: "Unterm Strich schließen wir im langfristigen Vergleich die drittbeste Saison ab." | Foto: privat
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