Wasserkraft Sanna: Arbeiten am Projekt laufen planmäßig
Kürzlich hat das Land Tirol die Amtssachverständigen für die UVP nominiert – Einreichung ist für Herbst 2014 geplant – INFRA informierte alle Gemeindevorstände über die weiteren Projektschritte, Gesellschaftsgründung wird vorbereitet.
LANDECK/PIANS. Der Tiroler Projektentwickler INFRA arbeitet gemeinsam mit den sieben Anliegergemeinden an der Planung zum Wasserkraftwerk Sanna. Im Herbst 2013 wurde das UVE-Konzept eingereicht, vor kurzem nominierte das Land Tirol die Amtssachverständigen. Die Einreichung der Umweltverträglichkeitserklärung wird für Herbst 2014 angestrebt. Diese bildet den Startschuss für die Umweltverträglichkeitsprüfung.
Derzeit wird außerdem die Gründung der Kraftwerksgesellschaft vorbereitet, sagt Projektleiter Hans Bayer: „INFRA wird die Gesellschaft in Kürze gründen, die Gemeinden bekommen eine Option auf Anteile. Wir haben alle Gemeindevorstände in persönlichen Gesprächen über die nächsten Schritte informiert.“ Das Projekt werde in enger und kontinuierlicher Abstimmung zwischen allen Beteiligten weiterentwickelt.
Kritik an Fehlinformationen
Kritik äußert Bayer an den jüngsten Aussagen der Landecker Grünen zur Wasserkraft Sanna. „Hier werden Fehlinformationen verbreitet, Beispiel Geologie: Diese ist nicht riskant, sondern auf praktisch der gesamten Länge des Triebwassertunnels durch die im Projektgebiet liegenden Tunnelbauwerke sehr gut bekannt und einschätzbar.“
Die Bewertung nach Kriterienkatalog sei unter Berücksichtigung aller fünf Kriterienbereiche im Vergleich mit ähnlichen Projekten als sehr gut einzustufen. Bayer: „Die Idee zum Kraftwerk kam von den Gemeinden, die an der Sanna ein nachhaltiges Zukunftsprojekt realisieren wollen und an die INFRA herangetreten sind. Als in Tirol verwurzelter Projektentwickler sind die Tiroler EVUs im weiteren Projektverlauf unsere ersten Ansprechpartner. Das haben wir bereits beim Kraftwerk Stanzertal gezeigt, das gerade gebaut wird.“
Mit den Raftingunternehmern der Region führe man seit Monaten Gespräche, um gemeinsam an konstruktiven Lösungen zu arbeiten. Bayer: „Bedauerlicherweise haben die Rafter bis dato keine verwertbaren Daten geliefert, die wir in die Planungen einfließen lassen können. Wir hoffen, dass wir beim nächsten Gesprächstermin im Jänner 2014 Fortschritte erzielen können.“
Auch mit dem Lattenbach habe man sich intensiv beschäftigt: „Wir haben drei Lösungen entwickelt, welche die derzeitig Situation deutlich verbessern“, erklärt Bayer. Die Lösungen und alle weiteren Infos zum Projekt finden sich auf www.wasserkraft-sanna.at.
Über die Wasserkraft Sanna
Das aktuelle Projekt ist Ergebnis einer umfassenden Variantenstudie durch INFRA. Die Wasserfassung ist nach dem Zusammenfluss der Rosanna mit der Trisanna unterhalb des Kraftwerks Wiesberg vorgesehen. Das Krafthaus wird sich auf dem Gemeindegebiet von Landeck befinden. Die geplante Tunneltrasse ist ca. 7,8 Kilometer lang und verläuft entlang der nördlichen Talflanke im Gemeindegebiet von Grins und Stanz. Das jährliche Regelarbeitsvermögen liegt bei ca. 83 GWh, die maximale Leistung bei rund 20 MW. Der Baubeginn ist für 2017 geplant.
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