Hörl: "Erhöhte Mehrwertsteuer wird gesenkt"

WB-Landesobmann Franz Hörl (re.) und der Reuttener WB-Kandidat Christian Senn.
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LANDECK. Wirtschaftsbund-Landeobmann Franz Hörl war vergangenen Mittwoch im Zuge des Wahlkampfes „on Tour“ und stellte seinen Kandidaten für die Nationalratswahl vor. Für den Wahlkreis 7D Oberland und Außerfern steht Christian Senn auf der Liste. Den Bezirksblättern gaben sie im Anschluss an die Betriebsbesuche ein Interview.

Die Erhöhung der Mehrwertsteuer für Übernachtungen liegt den heimischen Touristikern immer noch schwer im Magen?

HÖRL: Im Jahr 2013 wurde ich unsanft aus dem Nationalrat gekickt und daher habe ich mich entschieden wieder zu kandidieren. Landauf, landab werde ich derzeit bei allen Treffen von Touristikern darauf angesprochen, die Auswirkungen der Steuerreform zu begrenzen. Neben der Erhöhung der Mehrwertsteuer von 10 auf 13 Prozent als einer großen Beleidigung war auch die Verlängerung der AfA (Anmerkung: Absetzung für Abnutzung) auf 40 Jahre völlig unrealistisch. Dazu kommen noch völlig überschreitende Regelungen wie die Allergenverordnung.

Wieso hat dann die ÖVP dem FPÖ-Antrag zur Steuersenkung nicht zugestimmt?
Die FPÖ hat im Nationalrat eine reine Politshow angezogen. Die ÖVP wollte nicht der Anlass sein, dass im Parlament wieder alles außer Rand und Band läuft. 2008 wurden über 4 Milliarden Euro an Wahlgeschenken beschlossen. Ich verbürge mich aber dafür, dass das Tourismuspaket – Mehrwertsteuer, AfA und Arbeitszeitflexibilisierung – als erstes in der neuen Legislaturperiode gemacht wird. Dazu habe ich eine fixe Zusage von Sebastian Kurz und auch des Landeshauptmanns.

Beim Thema Natura 2000 und Naturschutz übten Sie in der Vergangenheit oft Kritik.
Als Seilbahner und Wirtevertreter trete ich für einen vernünftigen Naturschutz ein, da unsere Heimat das größte Kapital ist. Aber es braucht auch eine Entwicklung im ländlichen Raum, damit wir unseren Wohlstand halten können. In Sachen Natura 2000 unterstütze ich absolut den Landeshauptmann, der die Linie vertritt, dass ausreichend Gebiete ausgewiesen wurden. Es braucht keinen Nachbesserungsbedarf, da Österreich bereits jetzt 15 Prozent Natura 2000 Gebiete hat. Gerade beim Piz Val Gronda in Ischgl handelt es sich um kein Naturschutzgebiet sondern um ein Pistenverhinderungsprogramm und um eine Bauernpflanzaktion.

Der Skigebietszusammenschluss St. Anton-Kappl ist weiterhin in der Warteschleife.
Von der Dauer her kommt es langsam an die 3. Piste des Flughafens Wien heran. In Wien werden die Dinge zu oft zu wenig betrachtet. Für Kappl ist dies eine riesige Chance. Zusammen mit Hannes Parth und WK-Bezirksobmann Anton Prantauer konnten wir auch die Tabustrecken verhindern, die künftig Probleme für die Beschneinung gebracht hätten.

Das Verkehrsproblem am Fernpass ist auch für die heimischen Touristiker gerade an den Winterwochenenden ein leidiges Thema.
Der Scheiteltunnel ist umzusetzen und es braucht nicht alle 14 Tage ein geändertes Projekt. Schließlich bin ich als Zillertaler Experte, was den Stau angeht. Zudem bin ich zuversichtlich, dass mit politischem Druck auch mit der ASFINAG eine Lösung für den Bau des Tschirganttunnels gefunden wird.

Herr Senn, mit welcher politischen Agenda gehen sie in den Wahlkampf?

SENN: Seit über zehn Jahren bin ich Kaufmannschaftsobmann in Reutte und weiß daher wo der politische Schuh drückt. Daher setzte ich mich für die Klein- und Mittelbetriebe ein. Vor allem sollen die Abgabequote und die Lohnnebenkosten sinken.

Das Interview führte Othmar Kolp

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