Wiener Abreißkalender 2024 erschienen
Für das Jahr 2024 ist der „Wiener Abreißkalender“ erschienen, er dokumentiert zwölf Abbrüche von alten Bauwerken und die damit verbundene Veränderung des Wiener Stadtbilds.
Vorwiegend von Gewinnmaximierung geprägt entstehen Baukörper mit einer Vervielfachung der bestehenden Nutzfläche ohne Rücksicht auf die umliegende Bebauung und das Stadtbild.
Im Gespräch ist deshalb sogar die Aberkennung des Prädikats „Weltkulturerbe Wien Innere Stadt“ bei weiterem Beharren auf einige bereits geplanten Bauvorhaben – für einen hochrangigen Vertreter der Wiener Stadtverwaltung kein Grund für eine Reduzierung des Bauvolumens. Die Presse schrieb diesbezüglich von einem „Freibrief für Baulöwen zur ultimativen Stadtverschandelung“.
Ein einziges der Monatsblätter im aktuellen „Abreißkalender“ zeigt ein positives Beispiel der Stadtbildveränderung – die weitgehend geglückte Rekonstruierung einer vor Jahrzenten abgeschlagenen Jugendstilfassade am Gaudensdorfer Gürtel.
Dem Betrachter bleibt es überlassen, die aktuellen Stadtbildveränderungen als zeitgenössische Weiterentwicklung des Stadtbildes zu werten oder sie als erbärmliche Dokumente eines ungebremsten Fortschrittglaubens, der seit nunmehr fast einem Jahrhundert von einem Tiefpunkt der Baukunst zum nächsten geführt hat – mit nur wenigen Ausnahmen.
Der „Wiener Abreißkalender 2024“ ist in ausgewählten Buchhandlungen sowie im Online-Shop erhältlich: www.abreisskalender.info
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.