Historischer Tag
Der erste Personenzug durchquerte den Koralmtunnel

Der 33 Kilometer lange Koralmtunnel ist das Herzstück der Koralmbahn und verbindet Kärnten und die Steiermark. Unter großem medialen Interesse ging die Jungfernfahrt reibungslos über die Bühne. 

ST. PAUL/GROSS ST. FLORIAN. Mit gemächlichen 40 anstelle der im Endausbau möglichen 250 km/h durchquerte heute der erste Personenzug offiziell den Koralmtunnel. Groß war das mediale Interesse, und auch von Seiten der Politik ließen sich die Landeshauptmänner von Kärnten und der Steiermark, Peter Kaiser und Christopher Drexler, sowie die Landesräte Sebastian Schuschnig und Anton Lang das bedeutsame Ereignis nicht entgehen.

"Emotionaler Moment"

ÖBB-Projektleiter Klaus Schneider sprach von einem emotionalen Moment, schließlich begleitet er das Vorhaben seit einem Vierteljahrhundert. Er versorgte die Mitfahrenden mit jeder Menge Informationen über technische Details. 130 Kilometer neue Strecke, rund 50 Tunnelkilometer, über 100 Brücken sowie 23 moderne Bahnhöfe und Haltestellen: Die Koralmbahn zwischen Graz und Klagenfurt ist Teil der neuen Südstrecke und damit auch wichtiger Teil des Baltisch Adriatischen Korridors. Der 33 Kilometer lange Koralmtunnel ist ihr Herzstück.

"Riesige Chancen"

Kaiser richtete seinen Dank in erster Linie an die tausenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die dazu beigetragen haben, dass dieses Projekt umgesetzt werden konnte. „Sie haben mitgeholfen, zwei Regionen miteinander zu verbinden, die jetzt einen gemeinsamen Lebens- und Wirtschaftsraum schaffen werden. Die Regionen werden belebt, Distanzen kleiner und Mobilität wird umweltfreundlicher. Mit dem Koralmtunnel und der Koralmbahn als Teil einer Europa miteinander verbindenden Verkehrsachse entstehen riesige neue Chancen, von denen auch unsere Kinder und Enkelkinder profitieren werden“, so Kaiser, der von einem „unvergesslichen Tag“ sprach.

Eine der stärksten Regionen

Die wirtschaftliche Bedeutung des Koralmtunnels betonte auch Schuschnig. „Ich glaube, dass der Wirtschaftsraum Süd zu einer der am stärksten wachsenden Regionen in Europa werden wird. Daher ist es wichtig, dass auch wir jetzt unsere Hausaufgaben machen“, betonte er und war sich sicher: „In 45 Minuten von Klagenfurt nach Graz - was für uns heute ein historischer Moment ist, wird für unsere Kinder und Kindeskinder völlig normal sein.“

Daten und Fakten

Der Koralmtunnel durchquert das Gebirgsmassiv der Koralpe, er verbindet den Bahnhof St. Paul im Lavanttal mit dem Bahnhof Weststeiermark in der Gemeinde Groß St. Florian. Die beiden Tunnelröhren haben einen Durchmesser von zehn Metern, verlaufen parallel in einem Abstand von 25 bis 50 Metern und sind alle 500 Meter über Querschläge verbunden. In der Tunnelmitte befindet sich eine 900 Meter lange Nothaltestelle.

Zwei Cheops-Pyramiden

Aufgrund der Gebirgsverhältnisse wurden rund drei Viertel des Koralmtunnels mit drei Tunnelbohrmaschinen aufgefahren. Rund sechs Millionen Kubikmeter Ausbruchsmaterial kamen aus dem Tunnel, was zwei Cheops-Pyramiden entspricht. Rund vier Millionen Kubikmeter wurden als Schüttmaterial bzw. für die Betonproduktion wiederverwendet.

Aktuelle Arbeiten

Ende Mai wurde die letzte von rund 13.000 Gleistragplatten montiert. Jede Einzelne ist über fünf Meter lang und wiegt mehr als fünf Tonnen. Darauf wurden 120 Meter lange Schienenstücke befestigt und verschweißt. Parallel wird eine ganze Reihe technischer Anlagen und unzählige Kilometer Kabel verbaut – für den Erschütterungsschutz, den Lärmschutz, die Tunnelsicherheit, die Kommunikationseinrichtungen, die Signalisierung und elektronische Stellwerke. Zum Schluss kommt die Oberleitung mit innovativer Deckenstromschiene. Sie sorgt dafür, dass Züge umweltfreundlich per Bahnstrom mit hohen Geschwindigkeiten unterwegs sein können.  Insgesamt sind in dieser finalen Phase rund 400 Menschen beim Koralmtunnel im Einsatz.

Inbetriebnahme noch heuer

Nach der Fertigstellung verkürzt sich die schnellste Verbindung zwischen den Landeshauptstädten auf nur 45 Minuten. Die Gesamtinbetriebnahme ist 2025 vorgesehen. Ende 2023 geht bereits der gesamte Kärntner Bereich zwischen Klagenfurt und St. Paul im Lavanttal in Betrieb. Damit erreicht die Koralmbahn ihren bisher größten Meilenstein.

Mögliche Fahrzeiten ab 2025

  • Klagenfurt – Graz: 45 Minuten
  • Wolfsberg – Klagenfurt: 40 Minuten
  • Wolfsberg – Graz: 59 Minuten
  • St. Paul im Lavanttal – Klagenfurt: 22 Minuten
  • St. Paul im Lavanttal – Graz: 36 Minuten
  • Ab 2030 mit Semmering-Basistunnel: Wien – Graz: 1:50 Stunden statt 2:40; Wien – Klagenfurt: 2:40 Stunden statt 4:00

Chronologie Koralmtunnel

  • 1998: erste Erkundungsbohrungen auf der Koralpe
  • 2003: Start Schacht Paierdorf
  • 2004: Start Erkundungstunnel Mitterpichling
  • 2008: Start Bauabschnitt KAT1
  • 2011: Start Bauabschnitt KAT2
  • 2012: Durchschlag zwischen den Bauabschnitten KAT1 und KAT2
  • 2013: Andrehen der Tunnelbohrmaschine Mauli 1 (KAT2, Südröhre)
  • 2013: Andrehen der Tunnelbohrmaschine Mauli 2 (KAT2, Nordröhre)
  • 2013: Start Bauabschnitt KAT3
  • 2013: Rohbau-Fertigstellung Bauabschnitt KAT1
  • 2015: Andrehen der Tunnelbohrmaschine Kora (KAT3, Nordröhre)
  • 2018: Tunnelbohrmaschine Mauli 2 erreicht das Bauabschnittsende
  • 2018: Erster Tunneldurchschlag in der Südröhre durch Mauli 1
  • 2020: Finaler Tunneldurchschlag in der Nordröhre durch Kora
  • 2023: Erstmals durchgehende Schienen
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