Manfred Riedl/St. Georgen
Die Volksmusik ist mehr als "Kunst"
Pilotprojekt soll kostenlose Möglichkeit für aktives Musizieren bieten.
ST. GEORGEN. Im Rahmen des Projekts soll Musik das persönliche Wohlbefinden fördern. Die Musikstudenten kommen nach St. Georgen und arbeiten im Zuge ihrer eigenen Ausbildung (Lehrpraxis) kostenlos mit Hobbymusikern aus der Umgebung. Nachdem die Corona-Pandemie dem Start des Projekts einen Strich durch die Rechnung machte, ist nun ein neuer Anlauf geplant.
Musik ist ein "Lebensmittel"
Das Konzept der Initiative "Gesunde Gemeinde" bildet die Basis für das Pilotprojekt der Abteilung Volksmusik an der Gustav-Mahler-Privatuniversität in Klagenfurt: Musik ist ein Lebensmittel und wirkt sich positiv auf die Lebensqualität sowie das seelische Wohlbefinden aus. Im Zuge dessen arbeiten Musikstudenten kostenlos mit Hobbymusikern und stehen ihnen mit Tipps, Ratschlägen und ausgewählten Stücken zur Seite.
Soziale Aufgabe
Projektleiter Manfred Riedl steht dieser neuen Initiative vor, er erklärt: "Musik und auch Volksmusik wird vermehrt als ,Kunst‘ verstanden, das heißt, man erwartet sich von jeder Musikausübung die höchstmögliche Qualität." Dies werde auch bei der Blasmusik oder den Chören im Lavanttal sichtbar, wobei die gesellschaftliche Aufgabe oftmals in Vergessenheit gerate. Aber gerade Volksmusik war ein "Lebensmittel" und hat den Menschen in all seinem Tun begleitet.
Eine Möglichkeit bieten
"Unser musikalisches Ausbildungssystem an den Musikschulen und im allgemeinen Schulwesen hat natürlich auch die Aufgabe, dem Anspruch Österreichs als Musikland zu entsprechen und setzt auch auf höchste Qualität", meint Riedl. Dabei seien aber all jene ausgeschlossen, die solchen Vorgaben nicht folgen wollen oder können, insbesondere ältere Menschen und Laienmusiker: Genau diesen Personen möchte er mit dem Projekt eine Plattform bieten. Dazu werden einmal im Monat im St. Georgener Kultursaal Spieleinheiten geboten, wo die Betreuung durch die Musikstudenten der Gustav-Mahler-Privatuniversität erfolgt.
Neuer Anlauf
Aktuell wirken drei Studenten bei dem Projekt mit, das in den nächsten Wochen wieder Fahrt aufnehmen soll. Der Projektleiter erklärt: "Bei der ersten Frist im Oktober zählten wir 15 Anmeldungen, Personen stammten auch aus dem Raum Wolfsberg und St. Andrä." Bislang konnte aufgrund von Corona noch keine Spieleinheit abgehalten werden, Anmeldungen werden somit auch noch bis 15. Jänner entgegengenommen.
Vorkenntnisse notwendig
"Wahrscheinlich geht sich vor Februar kein Start des Projektes aus", meint Riedl. Die Teilnehmer werden danach in kleinen Gruppen – je nach vorhandenen Instrumenten und Vorkenntnissen – betreut. Einzel- oder Anfangsunterricht ist nicht möglich, es müssen Vorkenntnisse vorhanden sein. Das Angebot umfasst unter anderem Steirische Harmonika, Hackbrett, Zither, Gitarre sowie alle Holz- und Blechblasinstrumente. "Es bestehen auch Möglichkeiten, das Projekt auf weitere Gemeinden und Bezirke auszuweiten", fügt Riedl hinzu, er ist seit 1989 Leiter der Studienrichtung Volksmusik und für die Ausbildung von Volksmusiklehrern zuständig.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.