Koralmbahn
Finaler Durchschlag ist vollbracht
Vor Kurzem erfolgte der Durchschlag der Nordröhre des Koralmtunnels zwischen Kärnten und der Steiermark.
KÄRNTEN/STEIERMARK. 18 Jahre nach den ersten Probebohrungen sind nun alle Vortriebsarbeiten für die beiden Röhren des 33 Kilometer langen Koralmtunnels abgeschlossen. Die insgesamt 130 Kilometer lange Koralmbahn soll 2025 fertiggestellt werden: Die Fahrtzeit zwischen Klagenfurt und Graz beträgt danach nur mehr 45 Minuten. Die Koralmbahn ist ein Jahrhundertprojekt mit einer Investitionssumme von 5,4 Milliarden Euro.
Einer der längsten Tunnel
Genau 11.208 Meter haben sich die Mineure mit dem Tunnelbohrer "Kora" seit 2014 vom Lavanttal aus durch den Berg gegraben. Nach dem ersten Durchschlag im Jahr 2018 und den Weltrekorden der steirischen Tunnelbohrer "Mauli 1" und "Mauli 2", ist jetzt der gesamte Koralmtunnel gegraben. Zu den beiden 33 Kilometer langen Tunnelröhren kommen auch noch viele Querschläge, Lüftungsbauwerke und sogar eine 900 Meter lange Nothaltestelle mitten im Gebirge dazu.
Entlang der kommenden Hochleistungsstrecke befinden sich mehr als 100 Brücken und Unterführungen. Im Zuge des Baus werden zudem elf Haltestellen und Bahnhöfe modernisiert.
Wichtige Verbindung
"Im wahrsten Sinne des Wortes erstrahlt für Kärnten ein Licht am Ende des Tunnels nach und in einer besonders schwierigen Zeit", so Landeshauptmann (LH) Peter Kaiser. Solche Erfolge würden in der schwierigen Phase nach dem Lockdown Hoffnung geben: "Diese Bauprojekte sichern das Bestehen von heimischen Unternehmen und schaffen Arbeitsplätze. Der heutige Tag vereint uns zudem noch mehr mit Europa." Die Bahn hat nicht nur für Kärnten und die Steiermark, sondern auch für Österreich und Europa essentielle Bedeutung. "Sie ist eine Lebensader, die von enormer Wichtigkeit für den Lebens-, Arbeits- und Wirtschaftsstandort Kärnten und damit für die Sicherung von Betriebsstandorten sowie die Neuansiedlung von Unternehmen ist", betont Kaiser.
Ein Jahrhundertprojekt
Mit dem Durchschlag in der Nordröhre ist nicht nur der Vortrieb beim Koralmtunnel geschafft: An der gesamten Bahn sind nun alle Vortriebsarbeiten fertiggestellt sowie weite Teile in Unterkärnten auch schon im Rohbau abgeschlossen werden konnten. Derzeit entstehen die Bahnhöfe St. Paul im Lavanttal und Weststeiermark. Mehrere Tausend Menschen waren über die Jahre am Bau des Koralmtunnels beteiligt, aktuell sind es rund 800. Nach dem letzten Durchschlag steht nun auch auf der Kärntner Seite der Innenausbau im Fokus: Rund zwei Drittel der Tunnelröhren werden mit einer zusätzlichen Innenschale ausgerüstet. Von steirischer Seite aus ist die Hälfte bereits geschafft.
Neues Zeitalter der Mobilität
"Mit der Fertigstellung des Koralmtunnels wird für Kärntens Pendler und für unsere Mobilität ein neues Zeitalter eingeläutet. Der Koralmtunnel und die Anbindung Kärntens an die Baltisch-Adriatische Verkehrsachse sowie an die Ballungszentren in Österreich ist eine einmalige Chance für den gesamten Wirtschaftsstandort Kärnten", betont Mobilitäts- und Wirtschaftslandesrat Sebastian Schuschnig. Von vereinbarten 140 Millionen Euro Landesanteil wurden bereits 70 bezahlt. Die künftig verkürzte Reisezeit zwischen Klagenfurt und Graz hebt die Lebensqualität und steigert die Attraktivität für neue Investoren und Betriebsansiedelungen im Bundesland.
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