Gesundheitsdestination Kalwang
"Ein Heilstollen ist wie ein Lottosechser"
Der Ausbau des Gotthardistollens zum Heilstollen soll Kalwang dabei helfen, sich als Gesundheitsdestination zu etablieren. Die offizielle Anerkennung liegt seit April des Vorjahres vor. Nun geht es darum, Investoren zu finden und eine Aufnahme des Heilstollens in den Rehabilitationsplan 2025 zu erreichen. Durch eine Online-Petition will Bürgermeister Mario Angerer Druck erzeugen und die Entwicklung beschleunigen.
KALWANG. Als einer der bedeutendsten Kupferbergbaue in Mitteleuropa erlebte Kalwang einst "Goldene Zeiten". Florierende Bergbaustadt ist Kalwang zwar heute keine mehr, allerdings keimt seit geraumer Zeit wieder die Hoffnung auf, Kalwang könnte erneut ein großer Aufschwung bevor stehen. Grund dafür ist just ein ehemaliger Kupferbaustollen, der künftig als Heilstollen betrieben werden soll.
Die Idee, den Gotthardistollen einer neuen Nutzung zuzuführen, entstand laut Bürgermeister Mario Angerer im Zuge der Entwicklung des Markterneuerungskonzeptes im Jahr 2018. Den handelnden Personen sei klar geworden, dass es in den alten Bergstollen noch ungenutzte Potenziale gebe, die es der Gemeinde ermöglichen könnten, sich als Gesundheitsdestination zu etablieren.
Von der Idee zur offiziellen Anerkennung
Für die offizielle Anerkennung des Gotthardistollens als Heilstollen nach dem Steiermärkischen Heilmittel- und Kurortegesetz sei einiges an Vorarbeit notwendig gewesen, erzählt Angerer. Zuerst brauchte es die Zustimmung der Eigentümerfamilie Liechtenstein, den Stollen zu öffnen. Anschließend wurden über ein Jahr lang klimatische Messungen durch die Montanuniversität Leoben durchgeführt, auf deren Grundlage Wolfgang Marktl aus Wien ein medizinisch-klimatologisches Gutachten erstellt wurde. "Die erfreuliche Nachricht der Anerkennung als Heilstollen bekamen wir am 18. April des Vorjahres", teilt Angerer weiter mit.
Über die heilende Wirkung:
Seither sei seitens der Gemeinde gemeinsam mit Projektbetreuer Max Taucher bereits viel passiert. Unter anderem wurde ein Betriebsplan erstellt, "es braucht ja schließlich auch sanitätsrechtliche und bergbehördliche Genehmigungen", erläutert dazu der Bürgermeister, sowie erste Kostenschätzungen vorgenommen. "Der Ausbau des Heilstollens kostet ungefähr 1,9 Millionen Euro. Dann braucht es noch ein Kurhaus und Nächtigungsmöglichkeiten", so Mario Angerer. Derzeit sei man intensiv auf Investorensuche und habe zudem ein Leaderförderungsansuchen gestellt.
"Was wir jetzt wirklich brauchen, um weiterzukommen, ist dass der Gotthardistollen in den Rehabilitationsplan 2025 aufgenommen wird und dem Heilstollen künftig Rehabilitationsgäste zugewiesen werden."
Mario Angerer, Bürgermeister der Marktgemeinde Kalwang
Hierfür sei man bereits im Austausch mit der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA), den Sozialversicherungsträgern, Gesundheitsminister Johannes Rauch sowie der steirischen Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß.
Petition soll Druck aufbauen
Wenn es nach dem Kalwanger Bürgermeister ginge, würden die Dinge jedoch alle ein wenig schneller gehen. Um Druck aufzubauen, startete die Gemeinde deshalb kürzlich eine Petition, mittels derer für Unterstützung für das "Leuchtturmprojekt Heilstollen" geworben wird.
"Kalwang wäre der fünfte österreichische Heilstollenstandort und würde eine einzigartige Gesundheitsdestination schaffen. Das Projekt bietet enorme Chancen für die Marktgemeinde Kalwang und die gesamte Region, da es neue Arbeitsplätze schaffen, den Zuzug von jungen Menschen fördern und den negativen Bevölkerungstrend umkehren könnte", bringt Bürgermeister Angerer das Potenzial des Projekts auf den Punkt. "So ein Heilstollen ist wie ein Lottosechser für eine Gemeinde wie Kalwang."
Hier geht's zur Online-Petition!
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