,Miteinander reden, nicht übereinander‘

Begegnungscafé: Flüchtlinge und Mitglieder der Plattform Asylwerber Leoben in angeregtem Gespräch.
  • Begegnungscafé: Flüchtlinge und Mitglieder der Plattform Asylwerber Leoben in angeregtem Gespräch.
  • hochgeladen von Wolfgang Gaube

LEOBEN. Vorurteile und Ängste gegenüber Asylwerbern kann man am besten dadurch abbauen, wenn man die Begegnung und das Gespräch sucht. Zugegeben, es fällt nicht leicht, jemanden der fremdländisch aussieht, auf der Straße anzusprechen. Aber es gibt andere, vielleicht bessere Möglichkeiten, den Dialog zu suchen – und zu finden.


Möglichkeit zur Begegnung

Seit einiger Zeit findet in Leoben ein sogenanntes "Begegnungscafé" statt. Im Café Mittendrin, im Leobener Sparkassengebäude in der Peter-Tunner-Straße 4, gibt es für die Bevölkerung jeden Mittwoch die Möglichkeit, direkt mit den Asylwerberinnen und Asylwerbern in Kontakt zu treten und ein unverbindliches Gespräch mit ihnen zu führen. "Diese Veranstaltung bietet einen ungezwungenen Rahmen für ein persönliches Kennenlernen. Miteinander reden, nicht übereinander ist dabei das Motto", damit hat mir Anita Ertl, die sich bei der "Plattform für Asylwerber Leoben" engagiert, einen Besuch nahegelegt.

Angeregte Gepräche

Gefragt, getan: Volles Haus bei meinem Besuch in der vergangenen Woche. Rund 50 Personen – Österreicher und Asylwerber – sitzen bunt gemischt im Sparkassencafé um die kleinen Tische, sie sind in angeregte Gespräche vertieft. Ich entdecke eine ehemalige Schulkollegin, die mit einem Syrer deutsche Grammatik büffelt. "Ich habe Zeit und will mithelfen, damit sich Flüchtlinge bei uns integrieren können", sagt sie, "wir alle sind gefordert, dafür einen Beitrag zu leisten."

Ein Haarschnitt gefällig?

Der 24 Jahre alte Behroz aus dem Iran erzählt mir in gutem Deutsch von seinen Wünschen und Plänen. Seine Familie ist nach Kurdistan geflüchtet, sein Bruder nach England, er versucht jetzt in Leoben Fuß zu fassen: "Es gefällt mir hier, die Menschen sind freundlich, hier möchte ich gerne leben und arbeiten." Vielleicht sogar in seinem erlernten Beruf als Friseur? "Lassen Sie sich die Haare wachsen", sagt er mit einem Lächeln zu mir, "bei Ihrem nächsten Besuch im Begegnungscafé machen wir uns einen Termin zum Haareschneiden aus!"

Volontariatsplätze gesucht

Die „Plattform Asylwerber Leoben“ sucht Unternehmer, die Asylwerbern drei Monate lang in Form eines unentgeltlichen Volontariats die Mitarbeit in ihrem Betrieb ermöglichen. Die Asylwerber sind über die Grundversorgung versichert.
Die Menschen, die sich um ein Volontariat bemühen, haben unterschiedliche (handwerkliche) Ausbildungen, wie etwa Fotograf, Kameramann, Tischler, Zimmermann, Tapezierer, Friseur, Elektrotechniker, IT-Fachmann oder Buschauffeur.
Infos gibt es bei Burgi Haid unter der Tel.Nr. 0664/3804943.

Mehr Infos auf der Homepage der Plattform für Asylwerber Leoben.

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