In Leoben werden Spielplätze von "Detektiven" überprüft
Gemeinsam mit dem Verein "Fratz Graz" testen Kinder die Spielplätze der Stadt Leoben auf ihr Potenzial.
LEOBEN. "Ich finde den Spielplatz hier immer noch cool", lautet das Fazit der 12-jährigen Leobener Kinderbürgermeisterin Carmina Hanna beim Test des Kinderspielplatzes "Am Glacis". Vor zehn Jahren fand zum ersten Mal ein Spielplatzcheck statt, jetzt führt der Grazer Verein "Fratz Graz" im Auftrag der Stadt erneut Tests durch. Die Verantwortlichen des Vereins, Geschäftsführer Ernst Muhr und Ruth Oberthaler, laden zu diesem Zweck Leobener Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren dazu ein, die Spielplätze der Stadt gemeinsam zu testen.
Erster Stopp
Der erste Halt führte sie dabei auf den Spielplatz "Am Glacis". Dabei ist es den Organisatoren wichtig zu checken, welche Teile der Spielstätten auf großen Gefallen stoßen und wo noch Verbesserungspotenzial oder Sanierungsbedarf besteht. Der Fokus liegt dabei aber nicht nur auf den verschiedenen Spielgeräten wie Schaukeln, Wippen oder Rutschen, auch Faktoren wie Sauberkeit, Sicherheit oder der Weg, den die Kinder zurücklegen müssen, um die Spielplätze zu erreichen, werden hinterfragt. "Wir wollen aber keinesfalls als TÜV agieren, sondern gemeinsam mit den Kindern den Spielwert herausfinden", erklärt Ernst Muhr die Absichten. So ist die Sanierung des Spielplatzes Fichtlplatz in Lerchenfeld nach einem solchen Beteiligungsprozess bereits bestens geglückt. Durch die Überprüfung soll auch festgestellt werden, wo neue Spielstätten gebraucht werden beziehungsweise wo eine Reduzierung aufgrund eines Generationswechsels möglich wäre – zum Beispiel in Siedlungsgebieten, in denen Familien immer mehr von Studenten abgelöst werden.
Wünsche der Kinder
Nach dem Testen der Spielgeräte werden gemeinsam mit den 'Detektiven' Fragebögen ausgefüllt, um genau auf die Bedürfnisse der Kinder eingehen zu können. Dabei tritt häufig der Wunsch nach moderneren Geräten zutage, aber auch notwendige Veränderungen kristallisieren sich heraus: Barbara, die in der angrenzenden Siedlung wohnt, erklärt zum Beispiel, dass der Weg zum Spielplatz für sie aufgrund der kurzen Fußgängerampelphasen der Jakobikreuzung sehr gefährlich sei. Diese Information zeigt, wie wichtig es ist, den Kindern eine Stimme zu verleihen, um den Spielwert zu steigern und die Sicherheit zu erhöhen. "Leoben hat in dieser Hinsicht einen strategischen Weitblick, das schätze ich sehr", sagt Ruth Oberthaler.
Nächster Termin
Am Dienstag, dem 5. September 2017, werden weitere Spielplätze getestet: Leoben-Göß und Alois Edlinger-Gasse. Treffpunkt ist um 9 Uhr am Kunigundenweg, Nähe Haus Nr. 15. Anmeldungen können unter 0699/12605712 bekannt gegeben werden. Bei Regen wird der Termin auf den darauffolgenden Tag verschoben.
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