Alpenverein Leoben
Claudia Schagerl über die Liebe zum Fels und Hüttenpläne

Die 51-jährige Claudia Schagerl übernahm kürzlich den Vorsitz des Alpenvereins Leoben.  | Foto: RegionalMedien Steiermark
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  • Die 51-jährige Claudia Schagerl übernahm kürzlich den Vorsitz des Alpenvereins Leoben.
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Die 51-jährige Claudia Schagerl folgte kürzlich Wolfgang Flaggl als neue Vorsitzende der Leobener Sektion des Alpenvereins nach. Mit ihrem engagierten Team will sie die Liebe zu den Bergen einer noch größeren Zielgruppe näher bringen und zudem die bevorstehenden Herausforderungen des Alpenvereins, unter anderem das Wasserprojekt auf der Leobner Hütte, bewältigen.

LEOBEN. Wenn eine gebürtige Niederösterreicherin, die mittlerweile mit ihrer Familie in Graz lebt, zur ersten Vorsitzenden der Leobener Sektion des Alpenvereins gewählt wird, dann heißt das eines: die Liebe zum Berg lässt geografische Grenzen klein, nebensächlich erscheinen. Zwar ist Claudia Schagerl schon seit sechs Jahren im Vorstand tätig – zuerst als Schriftführerin, zuletzt als stellvertretende Vorsitzende von Wolfgang Flaggl –, in die erste Reihe „gedrängt“ hätte sich die 51-Jährige von sich aus aber nicht. "So habe sie viele persönliche Gespräche mit den handelnden Personen geführt, wie es weitergehen könnte, bis sie schließlich das Gefühl hatte, „gut, so kann es funktionieren“, schildert die Grazerin.

In der Jahreshauptversammlung des Alpenvereins, die kürzlich in Leoben über die Bühne ging, wurde Schagerl nun offiziell zur ersten Vorsitzenden gewählt. Zur Seite steht ihr in den kommenden drei Jahren Helmut Bader als zweiter Vorsitzender und „Bindeglied nach Leoben“, wie die 51-Jährige ihn bezeichnet. Bader kenne in der Stadt einfach jede und jeden, schmunzelt Schagerl. Neben Bader habe sie mit Alfred Wallner und Stellvertreter Walter Hammer zwei „super Finanzreferenten“, von denen sie wisse, dass der Verein in guten Händen sei.

Helmut Bader steht Claudia Schagerl als zweiter Vorsitzender zur Seite und ist ihr "Bindeglied" nach Leoben.
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Gutes Team, große Projekte

Ein gutes Team sei wichtig, um die vielen Herausforderungen, laufenden Aufgaben und größeren Projekte des Vereins zu bewältigen. Und da ist in diesem Jahr Großes geplant: „Da gibt es zum einen unser Wasserprojekt für die Leobner Hütte. Wir haben jetzt im Mai eine Begehung mit allen Beteiligten und sobald es die Witterung zulässt, werden wir starten“, sagt Schagerl. Bisher wurde die Hütte mit Wasser vom Stollen versorgt, dieses habe jedoch keine Trinkwasserqualität. Das soll sich nun ändern.

„Es wird unten vom Graben aus eine Wasserleitung rauf gelegt, die absolut stromlos funktioniert. Das ist eine grüne Technik, die sich ‚Widder‘ nennt. Das Wasser wird dabei mit viel und die Höhe gepumpt.“
Claudia Schagerl, Vorsitzende des Alpenvereins Leoben

Die Leobner Hütte ist eine von zwei Hütten, für deren Erhalt der Alpenverein Sektion Leoben zuständig ist. Im heurigen Jahr ist eine Wasserleitung zur Hütte geplant, um die Trinkwasserversorgung zu gewährleisten. | Foto: Wolfgang Hatzi
  • Die Leobner Hütte ist eine von zwei Hütten, für deren Erhalt der Alpenverein Sektion Leoben zuständig ist. Im heurigen Jahr ist eine Wasserleitung zur Hütte geplant, um die Trinkwasserversorgung zu gewährleisten.
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Auch die zweite Hütte des Leobener Alpenvereins, die Reichensteinhütte, habe man im Visier. „Wir haben mehr oder weniger drei Gutachten, die uns bescheinigt haben, dass der Erhalt der Bausubstanz viel zu teuer ist. Es gibt jetzt im Sommer einen Architekturwettbewerb, aus dem dann ein Siegerprojekt gekürt wird“, teilt Schagerl mit. Danach heiße es, eine Entscheidung zu treffen – „kann der Verein das stemmen?“. Schließlich solle es nicht so sein, dass die finanziellen Mittel der Sektion zur Gänze in den Neubau der Reichensteinhütte fließen und für die Jugendarbeit oder das Alpinteam kein Geld mehr bleibe.

Die Reichensteinhütte mit ihrer imposanten Lage und einem beeindruckenden Panorama ist in die Jahre gekommen. Noch in diesem Jahr soll ein Architekturwettbewerb stattfinden und danach entschieden werden, wie es mit der Hütte weitergeht. | Foto: Alpenverein
  • Die Reichensteinhütte mit ihrer imposanten Lage und einem beeindruckenden Panorama ist in die Jahre gekommen. Noch in diesem Jahr soll ein Architekturwettbewerb stattfinden und danach entschieden werden, wie es mit der Hütte weitergeht.
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Programm für gemütlichere "Bergfexen"

Denn auch abgesehen von den Hütten gebe es genug zu tun. „Wir haben im Sommer und Winter je fast 100 Touren im Programm“, so Schagerl. Neu sei beispielsweise auch eine Art Einsteigerprogramm, dessen „Kick-off“ im April stattfand und überraschend gut angenommen werde. Während Schagerl ursprünglich davon ausgegangen war, mit diesem neuen Angebot primär junge Leute ohne Bergerfahrung anzusprechen, seien schlussendlich viele Frauen vor Ort gewesen, die bereits Wanderungen und Touren unternommen hätten,

„Das sind Frauen, die sagen, sie sind immer mitgegangen und wollen jetzt selber planen lernen, wieder Gas geben. Das ist ein ganz ein großes Thema, wo man ein bisschen den Fokus drauf legen muss, dieses eigenständige Kartenlesen. Wir gehen oft von einem sehr hohen Level aus, und ich glaube, da müssen wir uns ein bisschen zurücknehmen.“
Claudia Schagerl, erste Vorsitzende des Alpenvereins Leoben

Nicht jede oder jeder wolle das Berggehen als intensiven „Sport“ betreiben. Es gebe auch die gemütlichen Geherinnen und Geher, und die gelte es, abzuholen.

Von der Wetterkunde über die richtige Ausrüstung bis hin zur Planung von einfachen Wanderungen - die Teilnehmenden der neuen Ausbildungsreihe werden Schritt für Schritt in die Welt des Bergwanderns eingeführt. | Foto: Alpenverein Leoben
  • Von der Wetterkunde über die richtige Ausrüstung bis hin zur Planung von einfachen Wanderungen - die Teilnehmenden der neuen Ausbildungsreihe werden Schritt für Schritt in die Welt des Bergwanderns eingeführt.
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Spät zum Bergsport gekommen

Sie selbst sei auch erst vergleichsweise spät und auf eher unkonventionellem Wege zum Bergsport gekommen, erzählt die Alpenvereins-Vorsitzende. Als sie als knapp über 30-Jährige im Rahmen einer Kur einen „Leidensgenossen“ traf, der sie zum Klettern mitnahm, habe sie sofort gemerkt, „das ist meins“, erinnert sich Schagerl. „Das habe ich davor noch nie gehabt, dieses Erlebnis“. Danach habe sie einen Kletterkurs absolviert und wirklich zu klettern angefangen. „Über das Klettern fängst du dann auch wieder mehr zum Gehen an, weil du ja zur Wand gehen musst und dann hast du einmal keinen Kletterpartner und fängst zum Klettersteiggehen an. So hat sich das dann entwickelt“. 

Mittlerweile seien die Berge für sie ein perfekter Ausgleich zu ihrer Arbeit als Shiatsu-Praktikerin. „Ich mag das so gern, dieses Reduzieren, wenn ich den ganzen Tag mit dem auskomme, was ich im Rucksack habe und dann oben zu sitzen, runterzuschauen und das Hirn zu leeren. Das ist das beste Gefühl überhaupt. Nebenbei ist auch der Alpenverein für mich ein Ausgleich zum Shiatsu. Ich mag das Lebendige da, die Arbeit mit den vielen Menschen. Das ist eine super Kombination.“

Alle Infos zu den angebotenen Kursen und Touren sowie zum Team findest du auf der Website des Alpenvereins Leoben!

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