"Zukunft Stadtbaum" warnt
Leopoldstädter Bäume durch Streusalz gefährdet?

- Salzstreuen kann den Bäumen und Grünflächen in der Leopoldstadt schaden. Die Initiative "Zukunft Stadtbaum" fordert deshalb nun das Aus von Salz.
- Foto: Helmut Gring
- hochgeladen von Helmut Gring
Mit dem Schnee kommt auch das Salz. Doch zu viel des Guten schadet den Bäumen. Eine Initiative fordert nun das Aus des "Wundermittels". Aber wie steht der 2. Bezirk dazu?
von Johannes Reiterits und Kathrin Klemm
WIEN/LEOPOLDSTADT. Es kommt nicht mehr so oft vor, dass es in Wien schneit. Doch wenn dies der Fall ist, spielen sich seltsame Szenen ab: Manch einer blickt verblüfft in den Himmel, Schneebesen werden hektisch im Kofferraum gesucht und so einige wissen noch immer nicht, dass knöchelhohe Sneaker ohne Profil keinen Halt geben.
Damit Leopoldstädter Trottoire nicht zur unfreiwilligen "Holiday on Ice"-Bühne werden und Autos sicher durch das Schneegestöber kommen, braucht es rutschsichere Straßen. Angesichts der gestreuten Mengen an Salz schrillen aber bei der Initiative "Zukunft Stadtbaum" die Alarmglocken. Bäume und Grünflächen seien durch überschwänglichen Einsatz bedroht. "Für Menschen, Tiere, Pflanzen und Bäume ergeben sich durch das Streuen von Salz Nachteile", betont auch Bezirksvorsteher Alexander Nikolai (SPÖ).
Gesetz nicht ausreichend?
Es gibt zwar in Wien ein eigenes Gesetz für das Ausstreuen von Salz: Zehn Meter neben Grünflächen ist dies verboten, außer eine bauliche Trennung verhindert den Kontakt zwischen Streugut und Grünraum. Aber dieses schütze nicht wirklich, so die Initiative.
Bei der MA 48 versichert man auf Nachfrage der BezirksZeitung, dass man sich an diese Auflage hält. Außerdem sei man "sehr stark dahinter, den Streumittelverbrauch so gering wie möglich zu halten. Mittels neuester Streutechnologie und regelmäßigen Schulungen wird so wenig Streumittel wie möglich eingesetzt, um die Verkehrssicherheit zu erhalten. Aber vor allem private Winterdienste – immerhin ist die MA 48 etwa nicht für Hauseinfahrten und -zugänge zuständig – ignorieren geltende Gesetze, so die Initiative.
Petition gegen Salzstreuen
"Zukunft Stadtbaum" fordert jetzt per Petition ein Ende des Salzstreuens, die Grünen Wien wollen zumindest strengere Streuverbote und stärkere Kontrollen. Alternativen gibt es, etwa den guten alten Schotterstreukübel. Auch Nikolai plädiert für den Verzicht von Streusalz und den Einsatz anderer, ebenfalls effizienter Mittel.
Die Stadt ist bemüht, bauliche Trennungen bei neuen Bäumen, Verkehrsinseln etc. zu schaffen. Doch diese – zugegeben kostspielige – Lösung ist nicht überall möglich. Wer hier streut, riskiert, dass das "weiße Gold" in die Erde sickert.
Der Bezirksvorsteher will sich der Sache annehmen: "Ich werde das zuständige Stadtratbüro bitten, mit den Dienststellen Rücksprache für eine bessere Vereinbarung zum Schutz von Grünflächen und Tieren zu halten." Zusätzlich gelte es sich mit den Forderungen der Petitionen im eigens dafür eingerichteten Ausschuss zu beschäftigen.




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