Herz, Hirn und Menschlichkeit
Er ist einer, der seine Arbeit als Berufung sieht. Johann „Lüfti“ Lüftenegger ist das kreative Herz im LKH Rottenmann.
Es war sein Kindheitstraum, in einem Krankenhaus zu arbeiten. Zuerst lernte der 44jährige Johann Lüftenegger jedoch zuerst das Handwerk des Schuhmachers und war freiwilliger Helfer beim Roten Kreuz, bevor er seine Arbeit im LKH Rottenmann aufnahm. Über 25 Jahre ist er fixer Bestandteil des Teams. Im chirurgischen OP als OP-Gehilfe tätig, ist Lüftenegger erster Ansprechpartner für die Patienten. Sich mit Namen vorzustellen, beruhigende Worte finden und sich hochkonzentriert der Arbeit widmen - das ist ein Teil seines Arbeitslebens.
„Du musst den Patienten umsorgen, dass er sich wohlfühlt“, so „Lüfti“, wie sein Spitzname lautet. Auch im Gipszimmer - wo er für die Anschaffung der neuesten Produkte zuständig ist - aber auch selbst Hand anlegt und im Schockraum umsorgt er behutsam „seine“ Patienten.
„Die Menschen wissen zwar durch die ärztliche Aufklärung, was mit ihnen passiert, vorstellen können sie es sich jedoch nicht wirklich. Mir ist dann die Idee gekommen, die Vorgänge fotografisch festzuhalten und diese in der chirurgischen Ambulanz auszustellen. Meine Vorgesetzten haben zugestimmt und ein kleines Kollegenteam sofort mitgemacht“, so „Lüfti“. Der Bewegrund war einfach: „Ich will den Menschen zeigen, dass hochqualifizierte Teamarbeit geleistet wird. Derzeit habe ich das Thema „Notfall“ ausgewählt: die Notfallkette vom Chirurgen bis zur Putzfrau. Ich will den Patienten die Angst vor dem Krankenhaus nehmen und den Berufsstand des Pflegepersonals, das das große Rad am Laufen hält, auch aufwerten,“ erklärt Johann Lüftenegger.
„Ich habe vor 12 Jahren ein Kinderprogramm zusammengestellt. Kindergarten- und Volksschulkinder sehen das Gipszimmer, den Schockraum und den OP. Bekommen dort Antworten auf ihre Fragen und verlieren so die Scheu vor dem Krankenhausbetrieb“, erzählt der egagierte Mann.
Seine Kunstwerke sind im LKH leicht zu finden. Die Gipsskulptur in der chirurgischen Ambulanz, der Pflegebaum und viele Collagen. Etwas ganz Einzigartiges sind auch die berührenden Fotos von Geburten, den Neugeborenen und ihren Eltern. Sie sind für ihn eine Herzensangelegenheit. Und für die Familien ewiges Zeugnis eines einmaligen Ereignisses. „Ich habe von den Patienten viel gelernt. Was es bedeutet, mit Leid umzugehen und dass Menschlichkeit den Patienten in schwierigen Situationen weiterhilft“, sagt Johann Lüftenegger.
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