In einem Ennstal vor unserer Zeit

Ein Öl-Bild von Fritz Messner zeigt den Gletscherstand vor ca. 18.000 Jahren. Der Aigner Kulm schaut bereits heraus. | Foto: Schloss Trautenfels
  • Ein Öl-Bild von Fritz Messner zeigt den Gletscherstand vor ca. 18.000 Jahren. Der Aigner Kulm schaut bereits heraus.
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  • hochgeladen von Roland Schweiger

Das Thema "Klimawandel" ist ja zur Zeit in aller Munde. Jedoch ist und war unser blauer Planet schon immer diversen Klimasituationen ausgesetzt. Und Leben, in welcher Form auch immer, gab es damals wie heute in unserer Region. Einige Überbleibsel aus der Zeit, als das Gletschereis über dem Tal lag, gibt es überall zu finden.
Im Gesäuse zum Beispiel erforscht und entdeckt das Nationalparkteam immer wieder außergewöhnliche Lebensformen. Während der letzten Eiszeit konnten viele Arten die Kälte nur auf eisfreien Gipfeln oder in den Randzonen überleben. Einige von ihnen breiteten sich nach der Eiszeit aber nicht wieder aus, sondern blieben in ausgewählten Lebensräumen zurück. Manche Tiere und Pflanzen, sogenannte Endemiten (der Begriff „Endemit“ leitet sich aus dem Altgriechischen ab und bedeutet „einheimisch“), findet man weltweit nur in Österreich und auch hier nur an ausgewählten Standorten, wie einzelnen Gebirgsgruppen oder sogar auch nur auf einem einzigen Gipfel. Wie die "Zierliche Federnelke". Anfang Juni blüht diese Nelkenart, die übrigens süßlich und nach Honig duftet. Sie kann so von Bergwanderern leicht entdeckt werden. Auch Laufkäfer, Schnecken oder Spinnentiere wie das "Nördliche Riesenauge", ein Weberknecht, der in überhängenden Felswänden zu finden ist. Obwohl Forscher dieser Art hinterherklettern, ist bis heute nicht einmal bekannt, was diese Spinnentiere überhaupt fressen.

Blick in die Vergangenheit

Ein Blick in die Vergangenheit zeigt uns, dass manche Punkte im Ennstal, wie der Grimming, aber auch der Salberg in Liezen oder das Dürrenschöberl, schon immer das Tal prägten. Wie man diesen Blick in die Vergangenheit werfen kann, werden Sie sich jetzt sicher fragen. Im Schloss Trautenfels wurde 2016 eine Sonderausstellung gestartet, die durch technische und grafische – sowie durch eine multimediale – Präsentation die Menschen mitnimmt in eine längst vergangene Zeit. Geöffnet jeweils von Palmsamstag (heuer 4. April) bis 31. Oktober, täglich von 10 Uhr bis 17 Uhr.
Natürlich gibt es auch heute noch landschaftsgestaltende Prozesse, wie zum Beispiel nach Muren- oder Lawinenabgängen. Veränderungen prägen das Leben nicht nur im Ennstal und somit ist die heutige Landschaft nur eine "Momentaufnahme" in der Erdgeschichte.

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