Fußball: Amateursaison nahezu beendet

Viele heimische Vereine - wie hier der FC Ausseerland - beteiligten sich am stillen Protest gegen die Einstellung der Nachwuchsmeisterschaften. | Foto: FCA
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Der Steirische Fußballverband hat rund um die Spekulationen zur Weiterführung der aktuellen Saison in den steirischen Amateurligen ein Machtwort gesprochen. Die Frühjahrssaison 2021 wird ersatzlos gestrichen, nur die ausstehenden Spiele aus dem Herbst müssen ausgetragen werden. Die Herbstsaison wird dann als komplette Saison gewertet. Alle Meister steigen automatisch in die nächsthöhere Spielklasse auf. Absteiger oder Relegationsspiele gibt es hingegen keine.

Durchführung zeitlich nicht möglich
In der offiziellen Aussendung des Steirischen Fußballverbandes wird explizit auf die Gründe für diese Entscheidung eingegangen. Trainings würde frühestens mit April möglich sein, der Saisonstart nach Berücksichtigung einer sinnvollen Vorbereitung damit Mitte Mai. Bis Ende Juni gingen sich so - selbst bei Einrechnung "englischer Runden" an Pfingsten und Fronleichnam - maximal neun Spieltermine aus. Daher fiel der einstimmige Vorstandsbeschluss zur Absage des Frühjahrs.  

Was passiert mit der Jugend?
Für den Fußballnachwuchs ist die Saison definitiv zu Ende. Dafür dürfen die jungen Kickerinnen und Kicker - im Gegensatz zu den Erwachsenen - ab sofort Trainingseinheiten abhalten. Dabei gelten Beschränkungen von max. 10 Kindern und Jugendlichen pro Trainingsgruppe sowie max. zwei volljährigen Trainerinnen und Trainern. Der Mindestabstand von zwei Metern muss allerdings eingehalten werden. Außerdem gelten die neuen Regeln nur für Training im Freien. An einer Sportstätte dürfen mehrere Gruppeneinheiten gleichzeitig stattfinden, wenn Trainingsgruppen durch räumliche oder bauliche Trennung bzw. zeitliche Staffelung getrennt sind. Außerdem muss eine Durchmischung der Personen ausgeschlossen werden. Trainer und Betreuer müssen sich mindestens einmal alle sieben Tage testen lassen müssen. Kann dies nicht mittels Nachweis belegt werden, gilt für die Trainer Maskenpflicht (FFP2). Zudem müssen die Verein ein Präventionskonzept ausarbeiten und alle Personen registrieren (Name, Telefonnummer, E-Mail-Adresse, Datum, Uhrzeit), die sich länger als 15 min in der Sportstätte aufhalten.

Was bedeutet das für die heimischen Klubs?
Für die Landesligaklubs SV Rottenmann und SC Liezen ist die Saison vom Spannungswert her gelaufen. Beide Teams haben - sofern es die Coronasituation dann zulässt - drei Spiele offen. Die Paltentaler könnten sich in der oberen Tabellenhälfte etablieren und sogar in die Top 5 rutschen. Für den SC gibt es nun keine Abstiegssorgen mehr. Die Grün-weißen können so gesehen nur gewinnen und eventuell noch ins untere Tabellenmittelfeld abrücken.

Hochspannung in der Oberliga
In der Oberliga Nord verdichtet sich ob dieser neuen Situation der Kampf um den Aufstieg in die Landesliga enorm. Theoretisch haben bei drei bzw. teilweise vier ausständigen Runden noch zehn Klubs die Chance auf den Titel. Mittendrin in diesem Feld sind Schladming und Bad Mitterndorf. Irdning liegt wenige Punkte dahinter. An der Spitze stehen mit Trofaiach, Judenburg, Murau, Kindberg und Kapfenberg II fünf Teams binnen nur zwei Punkten Abstand. Das wird ein sehr kurzes, aber sehr heißes Frühjahr. 

Unterliga: Aussee in der Pole Position
Die Unterliga Nord A steht vor einem finalen Zweikampf zwischen dem FC Ausseerland und Mürzzuschlag. Die Ausseer liegen fünf Punkte vor den Mürztalern, haben aber nur noch ein Spiel auszutragen, Mürzzuschlag hingegen drei. Auch hier wird es richtig spanend. Alle anderen Teams können entspannt in die sehr kurze Frühjahrssaison blicken.

Zweikampf in der Gebietsliga
Aigen gegen Radmer lautet das Duell in der Gebietsliga Enns. Die Ennstaler liegen aktuell zwei Punkte vor Radmer, beide Teams haben nur noch ein Spiel ausständig. Alle anderen Teams liegen abgeschlagen dahinter. Im Abstiegskampf kann Schlusslicht Ramsau durchatmen. Der FC bleibt definitiv in der Liga. 

In der 1. Klasse ist alles klar
Keinerlei Spannung gibt es mehr in der 1. Klasse Enns. Hier liegt Wörschach mit 27 Punkten aus neun Spielen ohne Punkteverlust und mit großem Vorsprung in Führung. Nach einigen schwächeren Jahren in der 1. Klasse darf die Sportunion damit erstmals seit der Saison 2014/15 fix mit der Gebietsliga planen. Einzige Spannung ist das Duell um Platz zwei, obwohl es keine Relegationsduelle geben wird. Um den Vizemeistertitel sind mit den FC Ausseerland Juniors, den SC Liezen Juniors, Wald und Stein/Enns noch vier Teams im Rennen - sofern die Coronamaßnahmen zumindest diesen minimalen Spielbetrieb zulassen.

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