Interview
Blutspenden in Zeiten der Corona-Pandemie

Auch Menschen die gegen Corona geimpft sind, können Blut spenden. | Foto: RK/LV OÖ
  • Auch Menschen die gegen Corona geimpft sind, können Blut spenden.
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Durch Corona tauchten viele Fragen rund um das Thema Blutspenden auf. Rotes Kreuz-Bezirksstellenleiter Paul Reinthaler hat dazu wichtige Antworten.

Herr Reinthaler, warum ist das Blutspenden so wichtig?
Paul Reinthaler:
Blutspenden ist deshalb so wichtig, weil es Leben rettet. Eine Blutkonserve ist maximal 42 Tage haltbar. Deshalb werden Blutspender regelmäßig und fortlaufend gebraucht.

Wer kann in Österreich Blut spenden und gibt es dabei eine Altersgrenze?
Personen zwischen 18 und 69 Jahren können in Österreich Blut spenden. Zudem müssen die Blutspender 50 Kilogramm oder mehr wiegen und sich fit und gesund fühlen. Für alle Menschen in Österreich gelten dieselben gesetzlich geregelten Zulassungskriterien für Blutspenden. Die Zulassung zur Spende ist dabei immer eine individuelle Einzelprüfung. Über die Eignung zur Blutspende entscheidet letztendlich ein Mitarbeiter.

Wie lange dauert eine Blutspende und wie viel Blut wird dabei entnommen?
Nach Beantwortung eines kurzen Fragebogens und nach einem kleinen medizinischen Check findet die Blutabnahme statt. Einer Person wird knapp ein halber Liter Blut, 465 Milliliter, aus der Armvene entnommen. Das dauert rund zehn Minuten. Danach hat man sich etwas Erholung verdient.

Wie oft darf man spenden?
Frauen dürfen vier bis fünf Mal pro Jahr, Männer bis zu sechsmal pro Jahr Blut spenden. Der Mindestabstand zwischen zwei Vollblutspenden muss acht Wochen betragen.

Wird das gespendete Blut für Notfälle verwendet oder auch anderswo eingesetzt?
Die Spende wird zunächst im Labor ausführlich getestet, dann in verschiedene Komponenten getrennt und in der Produktion zu verschiedenen Blutprodukten verarbeitet, die Patienten bekommen. Das Rote Kreuz versorgt die Spitäler rund um die Uhr. Wenn es nötig ist, auch mitten in der Nacht mit Blaulichttransport.

Muss ich einen 3G-Nachweis vorweisen?
Nein, für die Blutspende ist kein 3G-Nachweis erforderlich. Es wird aber darum gebeten, während der Blutabnahme eine FFP2-Maske anstelle eines Mund-Nasen-Schutzes zu tragen. Blutspender werden nicht auf das Corona-Virus getestet, da es keine wissenschaftlichen Hinweise darauf gibt, dass dieses Virus über das Blut übertragbar wäre.

Wie lange muss eine Covid-19-Infektion vorbei sein, um Blut spenden zu dürfen?
An Covid-19 erkrankte Menschen mit stationären Aufenthalten sind nach Genesung vier Monate von einer Blutspende ausgeschlossen. An Covid-19 erkrankte Menschen ohne stationären Aufenthalt sind nach Genesung vier Wochen von einer Blutspende ausgeschlossen. Bei Unklarheiten kann man sich an die Hotline 0800/190190 wenden.

Wie viel Zeit muss zwischen einer Corona-Impfung und einer Blutspende vergehen?
Sind keine Impfreaktionen aufgetreten, beträgt die Wartefrist bei den in Österreich zugelassenen Impfstoffen jeweils 48 Stunden. Schmerzen im Bereich der Impfstelle zählen hier nicht als Impfreaktion. Wenn innerhalb von 24 Stunden nach der Impfung Fieber auftritt und somit eindeutig damit zusammenhängt, sollte man vor einer Spende eine Woche fieberfrei sein. Hat man nicht nur Schmerzen am Arm, sondern Rötungen und Schwellungen, muss man nach deren Abklingen 48 Stunden warten.

Werden durch die Blutspende Antikörper weitergegeben?
Blutspender, die entweder durch eine überstandene Corona-Infektion oder aufgrund einer Impfung Antikörper besitzen, können Blut spenden. Durch eine Bluttransfusion zu erkranken oder gar immun zu werden, ist nicht möglich.

Weitere Informationen zum Thema Blutspenden finden Sie unter folgendem Link: Blutspenden Rotes Kreuz

– Von Lehrlingsredakteurin Irina Dannhofer

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