Fastentuch
Eine "Summe der Handschriften" entsteht im Bischofshof

Stickend ins Gespräch kommen (von links): Maria Neumüller, Künstlerin Cécile Belmont und Irmgard Lehner. | Foto: Johannes Kienberger
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  • Stickend ins Gespräch kommen (von links): Maria Neumüller, Künstlerin Cécile Belmont und Irmgard Lehner.
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Seit Oktober sticken Freiwillige im Bischofshof Linz am Fastentuch, das ab 22. Februar das Kreuz in der Kapelle verhüllen wird.  Wer mitsticken möchte, kann sich zu Terminen anmelden.

LINZ. Seit rund 1.000 Jahren verhüllen traditionelle Fastentücher in der Fastenzeit Altarbilder. Dieses "Fasten der Augen" soll die Aufmerksamkeit auf das Wesentliche des Glaubens lenken. Auch in Linz entsteht zurzeit ein solches Fastentuch. Seit Mitte Oktober sticken Freiwillige im Bischofshof fleißig unter der Anleitung der französischen Künstlerin Cécile Belmont. Ab dem Aschermittwoch wird das Passionstuch das Kreuz in der Kapelle verhüllen. Bis dahin gibt es aber noch einiges zu tun. 

Sticken verbindet mit Gott

Die Stickerinnen und Sticker treffen sich zweimal in der Woche für jeweils drei Stunden. Unter den fleißigen Helferinnen und Helfern sind Frauen, Männer sowie Kinder. Anlass für das Kunstprojekt ist das 160-jährige Bestehen des Diözesankunstvereins. Das gemeinsame Sticken in Kleingruppen regt zu Gesprächen über Gott und die Welt an. „Jede und jeder ist eingeladen, mitzumachen. Es geht nicht darum, ‚richtig‘ zu sticken, sondern darum, so zu sticken, wie es jede und jeder auf ihre und seine eigene Weise tut“, so Belmont.

Bildnis ruft zu Pausen auf

Das Motiv des Fastentuches: Das Bildnis des „Christus in der Rast“. Unmittelbar vor der Kreuzigung stützt dieser völliger entkräftet den Arm auf seinen Oberschenkel. Das Bildnis ist mit feinen Strichen auf dem Stoff vorgezeichnet und erscheint vor dem Hintergrund der Stadt Linz.. "Christus in der Rast" soll verdeutlichen, dass es im Arbeitsalltag Pausen brauche, so die Künstlerin. 

„Schönes und Schweres hat Platz“

Das Interesse an dem Kunstprojekt ist enorm. Alleine im Zeitraum von Mitte Oktober bis Ende November haben rund 40 Interessierte am Fastentuch mitgearbeitet. „Manche sagen, das Sticken macht süchtig", lacht Belmont. Das trifft jedenfalls auf Irmgard Lehner zu. Sie hat nun schon mehrmals zu Nadel und Faden gegriffen und sich auf dem Fastentuch verewigt. Lehner hat ihr Büro im Bischofshof und ist Leiterin des Fachbereichs „SeelsorgerInnen in Pfarren“. „Beim Sticken kann ich mich sammeln und gut zu mir selber kommen, was mir dann wieder Kraft für berufliche Herausforderungen gibt“, so die Seelsorgerin. Bewusst hat sie an den Blutstropfen und der Dornenkrone gearbeitet und dort für sie wichtige Themen „eingestickt“: Die Klimakrise sowie das Frauenthema. „Schönes und Schweres, beides hat auf dem Fastentuch Platz. Das begeistert mich“, so Lehner.

Selber mitsticken 

Maria Neumüller aus Ulrichsberg hat aus der KirchenZeitung von dem Kunstprojekt erfahren. „Handarbeiten ist eins meiner Hobbys. Gemeinsam an einem Bild zu arbeiten, ist etwas Besonderes. Ich finde es richtig gemütlich hier im Bischofshof.“ Interessierte können sich über einen Online-Link zum gemeinsamen Sticken anmelden. Auch Belmont ist bei den Treffen anwesend. Ihr fällt es dabei überhaupt nicht schwer, nicht ins Geschehen einzugreifen. Sie freut sich über das Endergebnis aus einer "Summe der Handschriften“. Kontakt für Rückfragen: 0677 64 81 88 20
 oder cecile@cecilebelmont.com
.

Stickend ins Gespräch kommen (von links): Maria Neumüller, Künstlerin Cécile Belmont und Irmgard Lehner. | Foto: Johannes Kienberger
Das Fastentuch für die Kapelle des Bischofshofs mit dem Bildnis von „Christus in der Rast“ nimmt bereits Gestalt an. | Foto: Johannes Kienberger
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