Mit dem Privatjet nach Wien
Teenie-Betrüger muss hinter Gitter
Wegen gewerbsmäßigen schweren Betrugs wurde ein junger Linzer am Mittwoch zu sechs Monate unbedingter Haft verurteilt. Der damals 17-Jährige verkaufte unter anderem Handys im Internet die er nie auslieferte, um sich mit dem Geld teure Luxusreisen zu finanzieren.
LINZ. Großspurig gekleidet und mit neuem Namen erschien der mittlerweile 18-Jährige am Mittwoch vor Gericht. Umtaufen habe er sich lassen, weil er mit seinem ursprünglichen Nachnamen bereits weithin als Betrüger verschrien war, so die lapidare Antwort des Jugendlichen auf eine entsprechende Nachfrage des Richters.
150.000 Euro Schaden
Angeklagt war der Teenie wegen etlicher Betrügereien mit einem Gesamtschaden von mehr als 150.000 Euro. Mindestens zwölf Mal verkaufte er über den Facebook Marketplace teure Smartphones und Tablets, ließ sich von seinen "Kunden" bezahlen, verschickte aber nie auch nur ein einziges Produkt. Außerdem erschlich er sich mit gefälschten Passkopien und Lohnzetteln – die er einfach mit Photoshop verändert hat – bei diversen Banken hohe Überziehungsrahmen und räumte dann die Konten leer.
Um 8.000 Euro mit dem Privatjet nach Wien
Selbst seine damalige Freundin verschonte der Jugendliche nicht, mit ihrer Kreditkarte kaufte er teure Kleidung und Flugtickets und ließ sie dann auf der Rechnung sitzen. Zum Motiv nannte der junge Mann, dass er einfach groß dastehen wollte. Das meiste Geld steckte er in Luxusreisen, die ihn unter anderem nach Miami führten. Einmal ist er außerdem um satte 8.000 Euro mit einem Privatjet von Linz nach Wien geflogen, nur um davon ein angeberisches Video auf Instagram posten zu können. Überhaupt legte er viel Wert auf seinen Auftritt im Internet, dort behauptete er unter anderem erfolgreicher Schauspieler zu sein. Nach mehreren Anzeigen von Geschädigten, kam ihm die Polizei im Jänner auf die Schliche.
Nach U-Haft gleich die nächste Betrügerei
Unglaublich: Nur Nur kurze Zeit nach seiner Untersuchungshaft, machte der unbelehrbare Teenie gleich weiter mit seinen Betrügereien. Im April "kaufte" er zwei teure Autos – einen BMW X3 und einen Audi A5 – die er sich mit gefälschten Zahlungsbelegen sogar nach Hause liefern ließ. Die Luxuskarossen auch zu bezahlen, hatte der 18-Jährige aber nie vor. Im Gegenteil, den BMW verkaufte er unmittelbar weiter um ihn zu Geld zu machen. Dafür muss der Jugendliche nun sechs Monate hinter Gitter, das Urteil ist rechtskräftig.
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