ROTES KREUZ LINZ-STADT
Tausende Stunden Menschlichkeit in der Krise: 1 Jahr Corona-Callcenter und Meldesammelstelle des Roten Kreuz Linz

Foto: Credit: OÖRK/Kasper

1 Jahr leben wir bereits mit dem Virus. 1 Jahr voller Einschränkungen, Ungewissheit und ständiger Veränderungen. 1 Jahr telefonieren die Freiwilligen des Roten Kreuz Linz-Stadt/Land schon mit den Menschen. 1 Jahr lang werden in der Meldesammelstelle der Bezirksstelle Linz-Stadt/Land wichtige Informationen gesammelt und verteilt. In der Hoffnung und Zuversicht, dass die Krise irgendwann Geschichte ist, geben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihr Bestes zur Bewältigung der Ausnahmesituation.

Angefangen hat alles mit dem Callcenter an der Ortsstelle St. Florian. Dort wird bereits seit April letzten Jahres telefoniert. Im Juli 2020 kam dann noch unterstützend Linz dazu. Rund 6000 Stunden verbrachten die Freiwilligen des Corona-Callcenters von April 2020 bis Februar 2021 am Telefon. Ein Callcenter mit zwei Standorten für den Großraum Linz: die Einrichtung des Roten Kreuz ist einzigartig und existiert in dieser Form nur im Bezirk Linz. Die Servicestelle nimmt direkt Kontakt mit den Klientinnen und Klienten auf und vergibt Testtermine. Der Telefondienst und die Meldesammelstelle (kurz MeSaSt) greifen sozusagen ineinander.

5890,5 Stunden an der Strippe mit Geduld und Herz
Lukas ist Student und arbeitet im Verkauf, daneben ist er seit August einmal wöchentlich im Callcenter in Linz im Einsatz. Gemeinsam mit den anderen Freiwilligen nimmt er die Buchungen der Testtermine vor. Menschen, deren Schnelltest positiv war müssen genauso kontaktiert werden wie Kontaktpersonen. Diese Aufträge von Behörden, aber auch wenn Ärzte Verdachtsfälle melden, gilt es zu bearbeiten. „Jedes Gespräch ist individuell. Jeder Mensch ist anders, deswegen gibt es auch keine identen Gespräche“, berichtet Lukas von den vielen Corona-Telefonaten mit der Bevölkerung im Bezirk Linz. Maria Nott leitet das Callcenter des Roten Kreuz Linz-Stadt/Land gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen aus St. Florian. Die Rotkreuz-Mitarbeiterin ist einfach nur von Herzen dankbar für das unermüdliche Engagement der Freiwilligen und sieht deren Dienst an der Gemeinschaft als nicht selbstverständlich an. „Ich habe hier ein wirklich tolles Team. Meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind immer sehr freundlich, auch wenn manche Leute es nicht immer sind“, zeigt sich Maria erfreut. Selbst die stärkste Phase für das Callcenter im November meistern die Ehrenamtlichen mit viel Geduld. Sie gehen mit den Menschen die Daten durch, vergeben Termine für den Corona-Drive-In und die mobile Abnahme. Maria sitzt selbst am Telefon und führt das Callcenter mit viel Herz und Menschlichkeit.

„Irgendwann war der Zeitpunkt da, an dem man gewusst hat, das alles wird uns intensiver und länger beschäftigen“
Mit diesen Worten beschreibt Verena Hammer, Mitarbeiterin der Bezirksstelle des Roten Kreuz Linz-Stadt/Land, die Erkenntnis nach der Notwendigkeit einer geregelten Stabsarbeit und Ablauforganisation aufgrund von Corona. Das Rote Kreuz arbeitet immer wieder in Stabsform, etwa bei einem Marathon. Eine Meldesammelstelle ist Teil der Stabsarbeit, sie ist der Einsatzführung unterstellt und dient als Informationsdrehscheibe. „Die MeSaSt hat uns in der Corona-Zeit sehr geholfen. Wir haben schnell gemerkt, dieser Einsatz wird so groß, dass eine MeSaSt eingerichtet werden muss.“ Innerhalb nur einer Woche stellt Verena im Auftrag des Kommandanten gemeinsam mit ihren Kolleginnen gleich zu Beginn der Krise eine solche Stelle auf die Beine. Hier werden Informationen gesichtet, gesammelt, gefiltert, weitergeleitet an die zuständigen Fachgebiete, dem Kommandanten zur Entscheidung vorgelegt. Sieben Tage die Woche schaut man, dass der Informationsfluss passt, arbeitet durch, ist rund um die Uhr im Einsatz, unzählige Stunden. „Das Stressige sind die wellenartigen Bewegungen der Krise. Am Anfang war alles so ungewiss. Man konnte sich wenig auf Erfahrungswerte berufen. Dann hat sich alles eingependelt, schließlich war der erste Lockdown vorbei. Wir dachten es sei ein Stück Normalität, dabei war das nur eine Änderung der Lage. Später sind die Zahlen wieder gestiegen, so dass man sich nur auf das konzentrieren kann, was die Krise einem abverlangt,“ beschreibt Verena das ständige Auf und Ab zwischen Stressphasen und Entlastung.

Das Callcenter wird es wie die MeSaSt wohl noch länger geben. Verena ist sich sicher, die Krise wird das Rote Kreuz noch länger fordern. Wesentlich ist in ihren Augen, wie das Rote Kreuz damit umgeht, welche Schwerpunkte die humanitäre Organisation setzt und mit welchen Aufgaben sie betraut wird. Fest steht jedenfalls, für Maria, Verena und die anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geht die Arbeit, zusätzlich zu ihren regulären Tätigkeiten beim Roten Kreuz versteht sich, im Dienste der Menschlichkeit im Krisen-Modus weiter.

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