Mit dem Tod bei Kaffee und Kuchen
Einmal im Monat trifft man sich im Kepler Salon zum "Death Café". Was so makaber klingt, ist ein Format, die es bereits in 32 Ländern auf der ganzen Welt gibt. In entspannter Atmosphäre bei Kaffee und Kuchen wird über Tod, Sterben, Verlust und alles, was damit zusammenhängt, geredet. Das Format wurde von Jon Underwood in Großbritannien initiiert, ausgehend von der Arbeit des Schweizer Soziologen Bernard Crettaz, der sich mit dem Thema "Tod als Tabu" auseinandergesetzt hat. "Um solche Tabus abzubauen ist es wichtig, einfach darüber zu sprechen", sagt Aileen Derieg, die das "Death Café" nach Linz gebracht hat. Kaffee und Kuchen sind dabei besonders wichtig: "Das gemeinsame Essen ist etwas sehr Wichtiges, weil es uns als Lebende auszeichnet."
Erfahrungen austauschen
Das Death Café ist jedoch keine Selbsthilfegruppe. "Es gibt keine vorgegebenen Themen, kein Missionieren und keine geladenen Experten. Es geht rein um eine Gesprächsmöglichkeit und um den Erfahrungsaustausch. Die Menschen haben die verschiedensten Erfahrungen mit dem Sterben und dem Tod gemacht. Manche haben auch erstaunlich wenig Erfahrung damit. Nach dem Tod meines Partners haben sich viele bei mir entschuldigt, weil sie nicht wussten, was sie sagen sollten. Im Death Café können etwa Menschen mit Verlusterfahrungen erzählen, was ihnen am meisten geholfen hat, was sie gern gehört haben und was sie gar nicht mehr hören konnten." Zwischen fünf und 15 Besuchern kommen meist zum Death Café. "Je nach Gruppe ergeben sich immer wieder ganz andere Themen und Gespräche." Die Reflektion der eigenen Sterblichkeit soll den Besuchern dabei helfen, das Beste aus ihrem endlichen Leben zu machen.
Das nächste Death Café findet am 6. November im Kepler Salon in der Rathausgasse 5 statt.
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