Landjugend Unternberg - JUMP Projekt
Der Kohlenmeiler - ein fast ausgestorbenes Handwerk – Landjugend Unternberg

Andreas Zehner befestigt den Holzboden für den zweiten Rundholzmeiler. Im Hintergrund der erste Meiler in der Endphase.  | Foto: Andreas Zehner - Landjugend Unternberg
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  • Andreas Zehner befestigt den Holzboden für den zweiten Rundholzmeiler. Im Hintergrund der erste Meiler in der Endphase.
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Die Arbeit des Kohlenbrenners ist ein UNESCO Immaterielles Weltkulturerbe. In Österreich gibt es nur noch 15 Personen, die dieses Handwerk beherrschen (Stand 2013). Peter Moser aus Thomatal ist einer davon und begleitet die Landjugendmitglieder beim Bau eines Rundkohlenmeilers.

Im Rahmen des persönlichkeitsbildenden Lehrganges JUMP der Landjugend Salzburg hat Andreas Zehner gemeinsam mit der Landjugend Unterberg mit dem Bau eines Kohlemeilers, in diesem Fall ein Rundkohlenmeiler, im Ortsteil Bundschuh (Gemeinde Thomatal) begonnen. Vor ca. 100-200 Jahren war diese Art der Meiler am gängigsten, um Holzkohle zu produzieren. Das Ziel ist, das beinahe ausgestorbene Handwerk, wieder zu beleben und zu erlernen.

Neben dem kulturellen Wert wird am Ende dieses Vorhabens die Bundschuhkohle geerntet. Die hergestellte Kohle ist im Vergleich zu anderen Gewinnungsformen von Kohle nachhaltiger und umweltfreundlicher. Für diesen Meiler benützen die Kohlenbrenner ausschließlich Schadholz/Brennholz aus Bundschuh, da in diesem Fall mehr Holz wächst als entnommen wird. „Der Transportweg der Kohle wird am Ende nur wenige Kilometer betragen. Im Vergleich dazu: Die Holzkohlen in Supermärkten kommen zum Großteil aus Afrika und Südamerika. Oft kommen diese Kohlen auch aus den Tropen und werden unter unmenschlichen Bedingungen hergestellt“, weiß Projektleiter Andreas Zehner.

Der Bau eines Kohlenmeilers
Von Mai bis Juni wurden die Fichten gefällt und die astfreien Bäume mit dem Loacheisen geschält. Mit der Baumrinde bauten die Lungauer eine Holzknecht-Kramm (Behausung der Holzknechte und Köhlerer), für in diesem Fall sechs Personen. Früher bauten die Köhlerer Hütten für 4-24 Personen.
Für den Bau des Meilers verlegten die Mitglieder der Landjugend zu Beginn einen Holzboden auf der Erde und in der Mitte stellten sie einen Kamin aus Holz auf. Das darum aufgeschichtete Holz wird mit Fichtenästen abgedeckt, um einen guten Halt für die darauffolgende Erde zu schaffen, mit der der Meiler bedeckt wird. Anschließend baute Projektleiter Andreas Zehner mit den Landjugendmitgliedern in ca. einem Meter Höhe eine Art Steg drum herum, damit der Kohlenmeiler gut betreut werden kann. Und schließlich kann der Rundkohlenmeier entzündet werden. Dazu entfachte Experte Peter Moser auf dem Erdhaufen ein Feuer und die Glut wird in den Kamin geworfen. „Sobald das Holz zu brennen beginnt, muss der Kamin verschlossen werden, um die Luftzufuhr zu drosseln. Dadurch erreicht das Holz lediglich ein Glosen, kein Brennen. Durch die unvollkommene Verbrennung bleibt dann Kohle übrig“, erklärt Experte Peter Moser.

Der Meiler raucht ca. ein Monat lang und wird mindestens dreimal täglich kontrolliert. Dabei muss die Luftzufuhr reguliert werden, indem der Meiler mit Erde bedeckt und diese feucht gehalten wird. Ist die Luftzufuhr zu gering, werden Löcher in die Erde gestochen. Ist sie zu hoch, und der Meiler beginnt zu brennen, müssen die Jungs sofort reagieren und den Meiler kühlen, ansonsten bleibt nur noch Asche übrig. Nach einem Monat kann Andreas Zehner den Meiler öffnen und die Kohle entnehmen. Diese muss dann zur Fertigstellung noch bewässert und getrocknet werden.

Nach dem Trocknen wird die Kohle von der Landjugend Unternberg in Säcke verpackt und kann schließlich als „Landjugend-Grillkohle“ erworben werden.

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