Bezirksgericht Tamsweg
Hauptverhandlung wegen Todes von 15-Jährigem

Am Bezirksgericht in Tamsweg kommt es am Mittwoch, den 22. Februar zur Hauptverhandlung in dem Fall um den Tod eines 15-jährigen Mopedfahrers. | Foto: Peter J. Wieland
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  • Am Bezirksgericht in Tamsweg kommt es am Mittwoch, den 22. Februar zur Hauptverhandlung in dem Fall um den Tod eines 15-jährigen Mopedfahrers.
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Im November 2021 starb ein 15-jähriger Lungauer bei einer Verfolgungsjagd mit der Polizei. Der Prozess wird heute am Bezirksgericht in Tamsweg verhandelt. In dieser Hauptverhandlung soll vor allem die Schuldfrage geklärt werden.

TAMSWEG. Am Abend des Donnerstag, den 18. November 2021, wurde die Polizei in Tamsweg auf "ein unbeleuchtetes Moped mit erheblich überhöhter Geschwindigkeit und nicht ablesbarem Kennzeichen" aufmerksam. Die Beamten versuchten den 15-jährigen Lenker daraufhin anzuhalten. Trotz Einsatz von Blaulicht und Folgetonhorn soll er damals versucht haben, über einen Feldweg zu flüchten. Dabei kam es zu einem tödlichen Unfall. Am Mittwoch, 22. Februar, soll nun die Schuldfrage am Bezirksgericht Tamsweg geklärt werden. Wir berichten über den Prozess.

Flucht vor der Polizei

In einer Aussendung vermeldete die Salzburger Polizei am 19. November 2021 "Tödlicher Verkehrsunfall mit Beteiligung eines Polizeifahrzeuges". Als sie am Vorabend auf ein unbeleuchtetes Moped, das mit erhöhter Geschwindigkeit durch Tamsweg fuhr, aufmerksam wurden, nahmen die Beamten die Verfolgung auf. Mithilfe von Blaulicht und Folgetonhorn sollen sie den 15-jährigen Mopedlenker anzuhalten versucht haben. Er flüchtete jedoch weiter in Richtung Lessach und versuchte letztendlich über einen Feldweg im Gemeindegebiet von Göriach zu entkommen.

Die Polizei versuchte den flüchtigen Mopedfahrer zu stoppen. | Foto: Symbolbild: Bezirksblätter
  • Die Polizei versuchte den flüchtigen Mopedfahrer zu stoppen.
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Tödliche Kollision

Als ihn die Polizisten mit dem Auto über den Feldweg verfolgten, kam der flüchtige Mopedlenker plötzlich zu Sturz. Der Lenker des Polizeifahrzeugs schaffte es trotz Vollbremsung und Ausweichversuch nicht die Kollision mit dem gestürzten Mopedfahrer zu verhindern. Der Jugendliche zog sich bei dem Unfall tödliche Verletzungen zu. Auch die sofortige Bergung und Einleitung der Reanimationsmaßnahmen durch einen Notarzt konnten sein Leben nicht mehr retten. Ein Kriseninterventionsteam des Roten Kreuz kümmerte sich nach dem Unfall um die Angehörigen des Jungen.

Auch die Wiederbelebungsmaßnahmen des Notarztes konnten den 15-Jährigen nicht mehr retten. | Foto: Symbolbild: BB Lungau

Ermittlungen zum Unfallhergang

Die Polizisten verletzten sich bei dem Unfall nicht. Ihre Alkotests verliefen negativ. Wie die Polizei damals berichtet hatte, wurden die Ermittlungen zum Hergang des Unfalls von der Landesverkehrsabteilung mit Unterstützung des Landeskriminalamtes geführt. Seitens der Staatsanwaltschaft wurde damals auch eine Obduktion der Leiche und die Beiziehung eines Verkehrsunfallsachverständigen angeordnet. Auch die Unfallfahrzeuge wurden zum Zwecke der Untersuchung damals sichergestellt. 

Das Verfahren

Laut einer Aussendung der APA wurde im Februar 2022 das Verfahren gegen den Lenker des Polizeifahrzeugs von der Staatsanwaltschaft eingestellt. Laut dem Gutachten des Verkehrssachverständigen hätte sich der linksseitige Fußraster des Mopeds beim Sturz verhakt und dieses so sehr abrupt gestoppt. Es soll sich um einen "seltenen Umstand" gehandelt haben, der so nicht vorherzusehen war.

Prozess in Tamsweg

Am 19. Mai 2022 wurde dann jedoch seitens der Staatsanwaltschaft Salzburg der Strafantrag wegen fahrlässiger Tötung eingebracht. Man lastet dem Lenker des Polizeifahrzeuges an, die im Straßenverkehr gebotene und auch zumutbare Sorgfaltspflicht außer Acht gelassen zu haben, und durch seine Verfolgung des Mopedfahrers über den unwegsamen Feldweg sowie auch durch einen zu geringen Abstand und das letztendliche Überfahren des gestürzten Jugendlichen, dessen Tod fahrlässig herbeigeführt zu haben. 

Nach einer Diskussion rund um die Zuständigkeit wurde entschieden, dass das Bezirksgericht in Tamsweg die Hauptverhandlung abhalten muss. | Foto: Peter J. Wieland
  • Nach einer Diskussion rund um die Zuständigkeit wurde entschieden, dass das Bezirksgericht in Tamsweg die Hauptverhandlung abhalten muss.
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Nach einem juristischen Hin- und Her bezüglich der gerichtlichen Zuständigkeit wurde dem Bezirksgericht in Tamsweg die Hauptverhandlung aufgetragen. Diese findet am Mittwoch, den 22. Februar 2023, statt.

Unser damaliger Bericht:

15-Jähriger Mopedlenker stirbt nach Unfall bei Verfolgungsjagd

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