Die Rupertiweinverkosten in Melk: Der Wachauer Dialekt und der Einschlag der "Sommerfrischler"
Warum sprechen die Melker – und die Wachauer generell – wie sie sprechen? Und welches ist ihr Lieblingswort?
MELK (MiW). Die Rupertiweinverkostung im prunkvollen Stadtsaal in Melk verbindet, was man an der Bezirkshauptstadt liebt: Der Philosoph trifft mit Wein und Kultur auf die erquickenden Grundfundamente seines Strebens nach Genuss in intellektueller und kulinarischer Hinsicht. In diesem gediegenen Ambiente interessierten sich die BEZIRKSBLÄTTER für die ausgewählte Wortwahl, die den Melkern zueigen ist. Ist das wirklich purer Dialekt des Mostviertels?
Für Walter Lahrnsteig ist es "der spezielle Wachauer-Dialekt" und er verspricht: "Ich erkenne einen Wachauer, wenn ich ihn reden höre." Seine Tochter Theresa findet ihren Spagat zwischen Mundart und Hochdeutsch in der jeweiligen Situation: "In der Schule in Krems spreche ich nach der Schrift, zuhause und mit Freunden lieber in der Mundart."
Doch diese Mundart ist eher ein Mischmasch meint Ernst Pöchlinger: "Die Wachau-Region hat keine eigene, sondern eher die Niederösterreich-zentrale Sprechweise der Kremser, St. Pöltner und Tullner."
Stefan Pammer hört auch das Wienerische in der Region heraus: "Dieser Einschlag kommt von den Sommerfrischlern, also den Touristen der Bundeshauptstadt, die in den 50er- und 60er-Jahren hierher auf Landurlaub gefahren sind."
Eine putzige Definition findet so auch Philipp Jonas aus Schönbühel: "Nennen wir es doch einfach Mostviertlerisch mit urbanem Touch ..."
Welchen Einschlag des Menschen Sprache nun hat, Ernst Pöchlinger bringt es stellvertretend für alle Weinliebhaber auf den Punkt: "Mein Lieblingswort ist 'Prost'!"
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.