Kommen fünf Wiener auf ein Achterl in die Tischlerei – bei meiner Ehr'

- <b>Die "5/8erl in Ehr'n"</b> auf der Tischlerei-Bühne.
- hochgeladen von Roland Reitbauer
Die bekannte Soul-Gruppe "5/8erl in Ehr'n" feierte ihr zehnjähriges Bühnenjubiläum in Melk.
MELK. Es brauchte lediglich "5/8erl" und schon war die Tischlerei in Melk ausverkauft.
Dass aber nicht nur Wiener Schmäh, sondern seit geraumer Zeit auch Wiener Gesang bzw. Mundart beim Publikum gut ankommen, war Gegenstand unserer Frage an diesem Abend.
Warum Dialekt zieht?
"Die Mundart hat eine ganz eigene Musikalität. Sie ist in der Sprache viel direkter", so Sommerspiele-Intendant Alexander Hauer.
Sein Kollege und gleichzeitig "rechte Hand" der Tischlerei, Matthias Dallinger, pflichtete dem nur bei: "Die Umgangssprache löst bei dem Zuhörer eine emotionale und vertraute Nähe aus."
Für Michaela Eßletzbichler steht fest, dass "die Mundart eine Verbundenheit mit der fast verlorenen Kultur darstellt. Sie ist Tradition."
"Fremdwörter" aus Wien
Dass Mundart aber nicht immer und für jedermann verständlich ist, dem konnten Martin Paula und seine Frau Monika aus Bayern nur beipflichten: "Auch wenn wir nicht alles verstehen, Mundart ist einfach authentischer."
Auf ihr Wiener Lieblingswort angesprochen, entgegneten die beiden: "Leiwand – das ist einfach ein schön klingendes Wort." Für Daniela Griesauer hingegen ist "gschmeidig" das Wiener Lieblingsfremdwort, während Karl Eßletzbichler das universelle "Bluza" vorzieht.
Und was sagen die "5/8erl in Ehr'n"-Künstler zum neu gewordenen Trend in Dialekt zu singen? "Mundartgesang ist nur so populär, weil wir diese Kunstform seit zehn Jahren kultivieren. Vor uns war es der Ostbahn-Kurti und seinerzeit vor ihm der Qualtinger. Serwas und baba."
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