Bis 10 Prozent + Tipps
Immobilienpreise steigen in Region Melk & Scheibbs
Immobilien boomen: Hohe Nachfrage und ein geringeres Angebot führen zu Preiserhöhungen.
BEZIRK. Der Wunsch von Eigentum, ein Traum der schon vor der Corona-Krise und gerade auch durch die Pandemie noch stärker bei den Menschen ersehnt ist. Alleine 2021 verzeichnet die Immobilienbranche einen neuen Rekordwert.
Neue Rekordwerte
Über 150.000 neue Besitzer für Wohnobjekte wurden letztes Jahr in Österreich ins Grundbuch eingetragen. So wurden im Land rund 40 Millionen Euro für Immobilien ausgegeben. Diese hohe Nachfrage, aber auch das knappe Angebot haben vor allem eines zur Folge. "Diese Rahmenbedingungen haben in Summe zu deutlichen Preisanstiegen geführt", erklärt Martin Zehetner von "REMAX", der für die Regionen Melk und Scheibbs zuständig ist.
Angebot überschaubar
"Bei Einfamilienhäusern ist die Nachfrage in der Region gestiegen, das Angebot ist überschaubar. Der Preisanstieg bei Einfamilienhäusern bewegt sich zwischen fünf bis zehn Prozent. Im Schnitt lag der Preis für ein Einfamilienhaus im ersten Halbjahr 2021 merklich über 250.000 Euro", berichtet der Immobilienexperte. Die Nachfrage hat aber auch zur Folge, das etwa Einfamilienhäuser über dem Angebotspreis verkauft werden. Doch nicht nur Häuser sind begehrt. "Eigentumswohnungen sind ebenfalls in der Nachfrage gestiegen", so Zehetner. Bei neuen Eigentumswohnungen ist in der Region mit einem Preis von 3.300 bis 3.500 Euro pro Quadratmeter zu rechnen, in den zentralen Ballungsräumen bewegen sich die Preise von 3.800 bis 4.000 Euro pro Quadratmeter.
Mietwohnungen am Markt
"Derzeit sind sehr viele Mietwohnungen in der Region am Markt. Der Mietpreis von Neubauwohnungen liegt bei sieben bis acht Euro pro Quadratmeter. Bei Baugrundstücken ist der Preisanstieg noch nicht am Zenit angelangt. Ein Grund dafür ist, dass mit dem Raumordnungsgesetz die Bodenversiegelung angehalten werden soll. Mittlerweile kaufen Suchende auch bebaute Grundstücke, um einen Neubau zu errichten.
Tipps für Käufer
- Unbedingt Vormerkservices für die Immobiliensuche nutzen.
- Aufgrund der starken Nachfrage und des weiterhin sehr knappen Angebots wird empfohlen, bereits vor Beginn der Immobiliensuche die finanziellen Möglichkeiten auszuloten. Kaufinteressenten, die ihre finanziellen Möglichkeiten bei der Bank vorab klären, sind im Vorteil.
- Zinsniveau ist weiterhin sehr attraktiv: eine Fixzinsvereinbarung über einen längeren Zeitraum macht aktuell Sinn – Tipp: Konditionen und einmalige Gebühren vergleichen.Vor dem Kauf einer gebrauchten Eigentumswohnung ist unbedingt auf den Erhaltungszustand des Gebäudes, die Höhe der monatlichen Betriebskostenvorschreibung und das Protokoll der letzten Eigentümerversammlung
zu achten. - Wer die Möglichkeit hat, sich während seiner Berufszeit rechtzeitig Wohneigentum zu schaffen bzw. eine Immobilie zur Vorsorge zu erwerben, hat dann in der Pension erheblich mehr frei verfügbares Einkommen oder sogar ein zusätzliches Einkommen.
- Der Traum von den eigenen vier Wänden lässt sich unverändert in jeder Form – egal ob als Eigentumswohnung oder Mietwohnung, Reihenhaus oder Einfamilienhaus – am Stadtrand und vor allem in Landgemeinden noch immer wesentlich günstiger verwirklichen als in der Stadt.
- Speziell bei Mietwohnungen gibt es weiterhin ein sehr gutes Angebot, auch in den Ballungsräumen. Beim Preis gab es in vielen Regionen eine Seitwärtsbewegung. Mietkosten vergleichen lohnt sich jetzt ganz besonders.
- Wer an den Verkauf eines Einfamilienhauses, einer Wohnung oder eines Baugrundstückes denkt, sollte die aktuelle Marktsituation nutzen. Die Rahmenbedingungen (Angebot/Nachfrage/Preisniveau) sind für Verkäufer sehr interessant.
Gesamtmarkt-Erwartungen für 2022
- Das Angebot an Immobilien steigt kaum, die Nachfrage nimmt jedoch erheblich zu.
- Der Preistrend bei Wohnimmobilien zeigt stark nach oben.
- Neue, frei vereinbare Mietabschlüsse sollen 2022 unter der Inflationsrate steigen.
- Am stärksten nachgefragt sind Baugrundstücke, Wohnobjekte in Einzellagen, Einfamilienhäuser und Wochenendhäuser, also Immobilien mit mehr Distanz zum Nachbarn. Manche nennen das auch „Stadtflucht“.
- Die Preise für Eigentumswohnungen legen generell wieder stärker zu, die Rentabilität von Anlegerwohnungen geht weiter zurück.
- Gewerbeimmobilien: Die Prognose für 2022 ist nicht rosig, aber auf oder knapp über dem Niveau der Jahre 2018 bis 2020.
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