Eine Baustelle und viel Fernweh

- Mit "Sehen ohne Grenzen" bei einem Augencamp in Tansania in Afrika.
- Foto: Gindl
- hochgeladen von Susanne Ebner
Den Auftakt der Serie "Der Nächste bitte!" macht Markus Grasl, Primar der Augenabteilung in Bruck.
von M. Hackl
In dieser Serie werden Ärzte und Mediziner vor den Vorhang gebeten, die eine Spur anders sind, als man es sich für Ärzte gewöhnlich vorstellt.
Markus Grasl ist anders: In seiner Freizeit hirscht der Primar der Augenabteilung im LKH Bruck im Winter mit den Tourenschi auf die Berggipfel der Obersteiermark, oder aber er stellt ein ehrenamtliches Operationsteam auf die Beine, fliegt kurz nach Nepal oder Afrika, um im Auftrag für "Sehen ohne Grenzen" und "Life Earth" Augenoperationen an bedürftigen Menschen durchzuführen.
"Heuer geht es im Juni nach Tansania. Rund 100 Kataraktoperationen (Grauer Star) sind im Masaigebiet geplant. Im Oktober fliegen wir mit einem kleinen OP-Team nach Nepal, ins Hillary-Hospital nach Khunde", erzählt Markus Grasl. Ein weiteres Team von "Sehen ohne Grenzen" operiert im Juli in Namibia; mit im Team ist der Leobener Augenarzt Michael Kern.
Daheim ist Baustelle
Im LKH Bruck wird derzeit die ehemalige Geburtenstation in eine Tagesklinik der Augenabteilung umgebaut. "Der Betrieb in der Augenabteilung ist von den Bauarbeiten nur wenig betroffen. Es gibt kaum Einschränkungen", sagt Grasl.
Mitte Mai soll die Tagesklinik in Betrieb gehen, rund 400 Quadratmeter stehen dann dem Team der Augenabteilung zusätzlich zur Verfügung. Um das erhöhte Patientenaufkommen zu bewältigen, wird auch das Team um sechs Personen aufgestockt. Dafür wird die Bettenanzahl in der Station um acht Betten reduziert. Es verbleiben immer noch 27 Betten.
"Rund ein Drittel, oder rund 1.200 der Kataraktoperationen, sollen künftig tagesklinisch abgehandelt werden. Bei den Lid-Operationen werden es 60 Prozent sein und bei Netzhauterkrankungen sogar 80 Prozent", erklärt der Primar.
Kein Sparkurs
Die Tagesklinik ist für Markus Grasl kein Instrument des Einsparens. "Die Behandlungen steigen teilweise rasant an. Die Injektionstherapien bei Makula-Erkrankungen sind beispielsweise um 50 Prozent angestiegen", so Grasl. Dies sind Folgen verbesserter Behandlungsmethoden.
Im Vorjahr wurden in der Augenabteilung rund 15.000 Patienten ambulant behandelt (+1.600 Untersuchungen), stationär wurden 6.700 Patienten versorgt (+700).
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