Naturpark Mürzer Oberland
Unser Aushängeschild für Biodiversität

Die Roßlochklamm, eines der Naturjuwele im Naturpark Mürzer Oberland, beginnt mit einem großen Felstor.  | Foto: grünes-handwerk-M.-Ressel
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  • Die Roßlochklamm, eines der Naturjuwele im Naturpark Mürzer Oberland, beginnt mit einem großen Felstor.
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Die Naturjuwele im Naturpark Mürzer Oberland sind Aushängeschilder für Biodiversität. Hier findet sich eine Vielfalt an Landschaften und Lebensräumen, in der besondere Pflanzen- und Tierwelten beheimatet sind.

NEUBERG/MÜRZ: Die Sicherung des Naturraumes, mit all seiner Vielfalt und Schönheit, ist das oberste Ziel des Naturparks Mürzer Oberland. Die fünf Naturjuwele im Naturpark gelten als Aushängeschilder für Biodiversität. Egal ob im Moor, auf offenen Hochgebirgs-Karbonatrasen oder auf Fluss-Schotterflächen, hier findet eine vielfältige und zum Teil gefährdete Flora und Fauna ihren Lebensraum.

Fünf Naturjuwele im Mürzer Oberland

Die fünf Naturjuwele im Mürzer Oberland sind besondere Lebensräume in der Kulturlandschaft, Einzelschöpfungen der Natur und kulturhistorische Besonderheiten. Alle diese Naturschönheiten liegen an Wanderwegen, sind daher zu Fuß erreichbar und frei zugänglich. In den Naturjuwelen Heukuppe mit Predigtstuhl (Karst), Hinteralmmoor (Naßköhr, Ramsar Schutzgebiet), Kalte Mürz – Steinalpl (Schüttflächen), Schneealmplateau und Roßlochklamm haben besondere Pflanzen- und Tierwelten ihre Lebensräume gefunden.

Das Schneealmplateau wird von nährstoffreicheren Weidenflächen dominiert.  | Foto: grünes-handwerk-M.-Ressel
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Schneealmplateau

Die Schneealm mit ihrem Plateau ist ein großer Bergstock, der zu den nordöstlichen Kalkalpen gehört – somit liegt ein basisches Ausgangsgestein vor. Die Dolinenlandschaft der Schneealm ermöglicht eine Vielzahl an unterschiedlichen Standorten und damit kleinklimatisch verschiedene Lebensräume für Tiere und Pflanzen auf teils engem Raum. Der zentrale Bereich des Schneealmplateaus zwischen den Almwegen wird von nährstoffreicheren Weidenflächen dominiert. Mosaikartig kommen aber auch hier immer wieder Magerweidebereiche vor. Größere Tierarten der Gegenwart sind etwa Steinadler und Alpen-Schneehuhn. Kleinere Wasserstellen stellen wichtige Entwicklungsgewässer für Amphibien, wie den Bergmolch und kleinere Wasserbewohner dar. Diese kälteadaptierte Arten, die schon zwischen den Eiszeiten im Gebiet lebten, sind von höchster naturschutzfachlicher Relevanz. Der Klimawandel mit dem Verlust des alpinen Offenlands auf Kosten von Bergwald stellt eine zu erwartende Bedrohung für diese Arten dar. Ebenfalls bedeutsam ist die Population des Kleinen Mausohrs und ein (ehemaliges?) Vorkommen des extrem seltenen und streng geschützten Goldstreifigen Prachtkäfers, einer Urwaldreliktart.

Ein Urwaldrelikt im Naturpark Mürzer Oberland: der Goldstreifige Prachtkäfer. | Foto: Sandra Aurenhammer
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Hinteralm Moor

Das Naturjuwel Hinteralm Moor (Moor bei der Donaulandhütte) liegt wenige Kilometer südwestlich von Frein, am westlichen Ausläufer der Schneealm auf rund 1420 Seehöhe. Das Moor liegt in einer Wanne, die ehemals wassergefüllt war und über die Jahrhunderte zunehmend von Pflanzen zugewachsen wurde. Der Boden besteht heute aus mineralischen Bestandteilen und abgestorbenen Pflanzen, die aufgrund der Wassersättigung nicht abgebaut werden. Das Moor entwickelt sich also von einem Flachmoor zu einem Hochmoor, weshalb sich hier sowohl Arten der Hochmoore als auch der Kleinseggenriede finden. Tierische Besiedler sind aufgrund der für viele Arten ungeeigneten Lebensbedingungen schwierig zu entdecken. Das Hinteralm Moor ist jedoch Lebensraum für den Bergmolch, den Grasfrosch, die Libellenart Torf-Mosaikjungfer und die sehr auffällige und große "Gerandete Jagdspinne".

Dolinen gehören zum Erscheinungsbild der Heukuppe. | Foto: grünes-handwerk-M.-Ressel
  • Dolinen gehören zum Erscheinungsbild der Heukuppe.
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Heukuppe und Predigstuhl

Die aus Wettersteinkalk und Wettersteindolomit aufgebaute Heukuppe und Predigtstuhl liegen im steirisch-niederösterreichischen Grenzgebiet. Hier liegen die Lebensräume in der alpinen Stufe mit ihrem typischen Klima. Die Vegetation lässt sich in acht Biotoptypen untergliedern, deren Abgrenzung nicht immer einfach ist. Das Naturjuwel ist sehr pflanzenreich, neben dem Edelweiß findet sich dort zum Beispiel die Österreich-Glockenblume. Hier leben zoologisch bedeutsamen Vorkommen randalpiner, endemischer Tierarten, wie der Zylinder-Felsenschnecke, ebenso wie große Herden von Gämsen sowie Steinadler, Alpen-Schneehuhn und Kreuzottern

Das Steinalpl an der Kalten Mürz ist der Quellflussbereich der Mürz, genau genommen der Kalten Mürz. | Foto: grünes-handwerk-M.-Ressel
  • Das Steinalpl an der Kalten Mürz ist der Quellflussbereich der Mürz, genau genommen der Kalten Mürz.
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Steinalpl

Das Steinalpl an der Kalten Mürz ist ein echtes, wenn auch kleines Flussjuwel. Der Quellflussbereich der Mürz liegt ca. fünf Kilometer östlich von Neuwald. Die Kalte Mürz ist aufgrund ihrer Lage in den Kalkalpen ein Gebirgsfluss, der stark geschiebeführend ist, wobei das Geröll ausschließlich aus porösem Kalkgestein besteht. Das Gewässer entspricht der Zustandsklasse 2 (naturnah) nach Werth (1987), das heißt das Gewässer ist durch Eingriffe des Menschen punktuell überformt. Es finden sich hier viele erwähnenswerte Gefäßpflanzen, eine schmale Weiden-Au und eine üppiger gestaltete Krautschicht. Die Schotterflächen der Kalten Mürz sind sehr spezielle Lebensräume. Neben Vögeln, wie der Gebirgsstelze und der Wasseramsel, leben hier unter anderem verschiedene Heuschreckenarten und spezialisierte Spinnen.

Das Naturjuwel Roßlochklamm kann am Erlebnisweg erlebt werden. | Foto: WOCHE
  • Das Naturjuwel Roßlochklamm kann am Erlebnisweg erlebt werden.
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Roßlochklamm

Die Roßlochklamm, ein Seitental des Mürztales, das zwischen Mürzsteg und Frein an der Mürz liegt, hat einen wasserführenden, rund 1,5 km langen, tief eingeschnittenen Hauptgraben, mit dem bezeichnenden Namen „Vierundzwanzig Gräben“. Geologisch gesehen liegt die Klamm in den nordöstlichen Kalkalpen – somit liegt ein basisches Ausgangsgestein vor. In nicht standortgerechten Fichtenforsten kann der Boden dennoch oberflächlich versauert sein. Die Roßlochklamm beginnt mit einem großen, stark beschatteten Felstor, wo weniger trockenheitstolerante Arten, ja sogar Arten mit hohen Ansprüchen an die Wasserversorgung in den humusreichen Felsspalten gedeihen. Der Gebirgsbach der Roßlochklamm führt nur episodisch Wasser. Der Buchenwald entspricht der potenziellen natürlichen Waldvegetation und ist dem Typ des Mesophilen Kalk-Buchenwaldes zuzuordnen. Teilweise ist der Wald reich an liegendem Totholz, was die Lebensgrundlage für zahlreiche Holz abbauende Pilze ist. Neben der reichen Flora finden sich hier auch viele Tierarten, wie Schmetterlinge, Käfer, Wildbienen und Pseudoskorpione.

Die Roßlochklamm, eines der Naturjuwele im Naturpark Mürzer Oberland, beginnt mit einem großen Felstor.  | Foto: grünes-handwerk-M.-Ressel
Dolinen gehören zum Erscheinungsbild der Heukuppe. | Foto: grünes-handwerk-M.-Ressel
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Das Steinalpl an der Kalten Mürz ist der Quellflussbereich der Mürz, genau genommen der Kalten Mürz. | Foto: grünes-handwerk-M.-Ressel
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