Ein Appell an die Menschlichkeit
Jungem Iraker droht Zwangsabschiebung

Beatrice Hoi und Bashar Salman Al-Ithawi verbindet eine jahrelange Freundschaft. Die gebürtige Neumarkterin macht jetzt gegen Bashars Zwangsabschiebung mobil! | Foto: Privat
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  • Beatrice Hoi und Bashar Salman Al-Ithawi verbindet eine jahrelange Freundschaft. Die gebürtige Neumarkterin macht jetzt gegen Bashars Zwangsabschiebung mobil!
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Bashar Salman Al-Ithawi, ein in Österreich seit fast einem Jahrzehnt integrierter, sprachlich und kulturell angepasster Bürger, steht vor einer Zwangsabschiebung in den Irak. Freunde und Bekannte haben eine online-Petition gestartet, um das Leben des jungen Irakers zu retten.

NEUMARKT. Es sind berührende Einträge wie "... ich möchte, dass er wieder lächelt, seine besten Freunde wieder umarmen kann, ich möchte das er wieder sein Leben leben kann wie er es sich erträumt hat" oder, "Weil es um ein Menschenleben geht und weil ich keinen Menschen kenne, der so ein großes Herz hat und so gut in die Gesellschaft integriert ist wie Bashar", die in einer online Petition für Bashar Salman Al-Ithawi zu lesen sind.

Freunde und Bekannte bezeichnen Bashar als "hilfsbereiten, freundlichen und anständigen Mitbürger".
  • Freunde und Bekannte bezeichnen Bashar als "hilfsbereiten, freundlichen und anständigen Mitbürger".
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"Himmelschreiende Ungerechtigkeit"

Die Geschichte des jungen Mannes ist in der Region Murau aktuell Gesprächsthema Nummer eins und geht auch in den sozialen Medien viral. Vor über neuen Jahren floh er, gemeinsam mit seinem Cousin Hamid nach Neumarkt. Laut Aussagen von Freuden hat sich der gebürtige Iraker von Anfang an voll integriert, Deutsch gelernt, ein Geschäft aufgebaut und unzählige Freundschaften geschlossen und sich sogar verlobt. Nun droht ihm die Zwangsabschiebung seitens des Bundesamts für Fremdenwesen und Asyl (BFA) zurück in den Irak. Ein Land, für das aktuell die höchste Reisewarnstufe gilt und in dem ihm unweigerlich aufgrund seiner persönlichen Umstände und politischen Situation ernsthafte Gefahren drohen wie Folter, Gefängnis und sogar der Tod.

Petition soll Bashar retten

Seit dem 18. September 2023 ist Bashar in Schubhaft in Vordernberg, eingesperrt und isoliert, fern von denen, die ihn schätzen und lieben. Für seine Freunde aus Neumarkt, Beatrice und Silvia Hoi und Michael Holler, ein unhaltbarer Zustand. Sie wollen dem jungen Mann helfen, haben eine online-Petition ins Leben gerufen. "Ein ganzer Ort steht für ihn ein - will Bashar hier haben. Er hat alles in der Region - seine Verlobte, seine Freunde. Er ist voll integriert, beliebt, hat sich nichts zu schulden kommen lassen, hatte einen Kebap-Laden und ist gerade dabei die Sozialberufsschule zu absolvieren", berichtet Silvia Hoi die eine Lanze für den jungen Mann bricht, denn "Bashar ist ein absolutes Vorbild in Sachen Integration und alleine dafür gebührt ihm meiner Meinung nach das Bleiberecht".  Was das BFA Bashar laut Hoi ankreiden kann ist die Tatsache, "dass er nicht freiwillig ausreist. Aber warum soll ein Mensch wie er ausreisen?", fragt Hoi verzweifelt.

"Es wäre für den österreichischen Staat erbärmlich, wenn er in diesem Fall keine Lösung finden würde."
Silvia Hoi, Mit-Initiatorin der Petition

Mitstreiter häufen sich

Wie lange der Iraker in Schubhaft bleiben muss, ist völlig unklar. Es wird vermutet, dass es schon Ende Jänner oder im Februar so weit sein könnte und er endgültig abgeschoben wird. "Wir besuchen ihn jede Woche zweimal in Vordernberg, er ist natürlich völlig verzweifelt. Ein Brief an den Bundespräsidenten hat es zumindest möglich gemacht, dass wir und Bashas Verlobte ihn zumindest umarmen können und nicht durch eine Scheibe getrennt werden". 

Hoi und ihre Mitstreiter hoffen, genügend Aufmerksamkeit und zahlreiche Unterschriften für die Petition zu erreichen. "Bashar und sein Schicksal schwirren mir den ganzen Tag im Kopf herum und wir würden uns ewig Vorwürfe machen, würden wir nicht alle Hebel in Bewegung setzen und alle Möglichkeiten ausschöpfen", so Hoi. 

Hier können Sie die Petition unterschreiben, wenn Sie dem jungen Iraker helfen möchten!

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