MEINUNG: Akademisches Wissen auf Lager

Das Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft hat erhoben, dass in Zukunft für weniger als 20 Prozent der Jobs eine akademische Bildung Voraussetzung ist. Zuletzt wurde immer wieder medial getrommelt, dass es in Österreich zu wenig Akademiker gäbe. In den Schulen wird also quasi „Wissen auf Lager“ produziert. Den Jugendlichen wird immer wieder gesagt, dass sie damit höhere Berufschancen hätten. Wahr ist vielmehr, dass die Wirtschaft nicht mehr Akademiker, sondern mehr Facharbeiter braucht. Rund 80 Prozent aller Stellen seien in erster Linie durch eine berufliche Aus- und Weiterbildung für die Anwärter zugänglich, so der Schluss, den das ibw in seiner Analyse zieht. Die Kernfrage lautet: „Welche Berufe brauchen wir in Zukunft?“ Ziel der Analyse des ibw sei die Stärkung faktenbasierender Grundlagen im bildungswissenschaftlichen und bildungspolitischen Diskurs über Qualifika-tionsbedarf, der aufgrund seines normativen Charakters immer wieder auch Objekt utopischer und ideologischer Meinungsbildung sei. „Der Bedarf zur Höherqualifizierung ist unumstritten. Die Gleichsetzung der Entwicklung zur wissensbasierten Ökonomie mit Akademisierung der Erwerbsarbeit ist aber angesichts der konkreten Datenlage eine zu simple Betrachtungsweise, welche die Beschäftigungschancen mit beruflicher Bildung und damit die Erfordernisse der Qualifizierung auf diesen Levels ausblendet“, heißt es in dem ibw-Bericht.

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