Schloss Velden / Steiermark

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Schloss Velden dürfte aus einem Meierhof der Burg Hohenberg entstanden sein, der seit 1309 nachweisbar ist. Die Burg Hohenberg war zu diesem Zeitpunkt bereits Ruine. Die gleichnamige Familie war mit den Saurau und den Herren von Altenhaus eng verwandt. Als der Hof an die Stadauer versetzt worden war, löste ihn Frau Math von Altenhaus wieder ein. Sie übergab ihn dem Salzburger Erzbischof, der ihr das erforderliche Kapital geborgt hatte und nahm ihn als Lehen wieder zurück. 1413 gehörte der Hof dem Jörg Hammerl, der auf Schloss Lind bei Neumarkt saß. Nach dem Aussterben der Familie Hammerl kam er 1535 an Georg Jöstl. Als 1573 Mathes Jöstl Velden übernahm, ließ er den nach wie vor bescheidenen Hof zu einem Edelsitz ausbauen und durch verschiedene Zukäufe zu einer kleinen Herrschaft ausweiten. Er nannte sich Mathes von Velden. Sein Sohn Hans Sigmund, der 1590 den Besitz erbte, musste als Protestant die Steiermark verlassen. Er verkaufte Velden 1629 an Carl Jocher. Seine Nachkommen erbauten das Schloss bis 1680 in seiner heutigen Form, doch wuchsen ihre Schulden so stark an, dass zuerst die Zwangsverwaltung über das Gut verhängt und es schließlich an Viktor Jakob Freiherr von Prandegg verkauft wurde. Dieser veräußerte es 1694 an das Jesuitenkolleg in Graz. Wegen der großen Entfernung zur Landeshauptstadt trat dieses Velden aber bereits 1697 an Franz Josef Freiherr von Putterer ab. Durch Heirat bzw. Erbschaft ging Velden an Philipp Carl Freiherr von Duval über. Im 18. Jahrhundert kam es zu einer neuerlichen Zwangsverwaltung, die aber 1757 aufgehoben wurde. Auch diesmal konnten die Schulden nicht restlos beglichen werden, so dass das Gut 1768 öffentlich versteigert wurde. Neuer Eigentümer wurde Jakob Schriefel. Das Schloss besaß damals neun Wohnräume und eine Hauskapelle. Schriefels Sohn Josef verkaufte es 1807 an Alois Plankensteiner. Es folgte 1856 Eugen Dickmann. Dann ging Velden in bäuerliche Hände über. Seit 1868 gehört es der Familie Krapinger. Um die Erhaltung des leer stehenden einstigen Prachtbaues kümmert sich seit geraumer Zeit niemand mehr. Mit dem Einsatz entsprechender Mittel wäre er durchaus noch zu retten.
Der Name Velden weist darauf hin, dass der Ansitz früher – wie auch heute – von fruchtbarem Ackerland umgeben war. Das Spätrenaissance-Schloss liegt auf einer bescheidenen Anhöhe nordwestlich des Ortes St. Veit in der Gegend, südlich von Neumarkt. Es hat sich seit seiner Erbauung kaum verändert. Der zweistöckige, nach Osten gerichtete Haupttrakt zeigt ein zwei- und ein dreiteiliges schönes Renaissance-Rundbogenfenster. Er ist mit einem Schopfwalmdach versehen. Durch zwei übereck gestellte, auf Kragsteinen ruhende Erker sowie durch das als Mittelrisalit vortretende Treppenhaus ist er reich gegliedert. An ihn schließt nach Westen zu ein kürzerer Nebentrakt hakenförmig an. Die beiden Wohnbauten sowie die Wirtschaftsgebäude umgeben einen größeren Wirtschaftshof. Im Süden steht ein Rundturm mit Kegeldach. Die Wohnbauten stehen heute leer und sind dem Verfall überlassen, wenn auch die Dächer vor einiger Zeit neu gedeckt wurden. Die Erdgeschoßhalle ist tonnengewölbt. Die Enden ihrer Stichkappen sind mit Lilienmotiven geschmückt. Im ersten Stock liegt ein kreuzgratgewölbter Saal. Der komplett verwahrloste Bau beherbergt angeblich noch Holzdecken und prächtige hölzerne Portale. Die Nebengebäude dienen als landwirtschaftlicher Betrieb.

Quelle. Burgen Austria. com

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