Paradressur
Gold- und Silbermedaille erobert
MURTAL. Parareiter Pepo Puch war bei der EM in Rotterdam erneut eine Medaillenbank für Rot-Weiß-Rot.
In Rotterdam (NED) gastierte zuletzt anlässlich der Multi-Europameisterschaft mit Dressur, Springreiten und Paradressur die europäische Reitsportelite. Als Medaillengarant bei internationalen Großereignissen stellte sich dabei für Österreich einmal mehr Paradressur-Reiter Pepo Puch heraus.
Der Rauchfangkehrermeister aus dem Murtal, der sich vor elf Jahren bei einem Reitunfall eine inkomplette Querschnittlähmung zugezogen hat, hat am Pferderücken einmal mehr sein ganzes Können und Gefühl ausgespielt und seine erneute Hochform mit Gold und Silber gekrönt.
„Das ist komplett verrückt, unvorstellbar. Es waren die Besten am Start, mit dem Erfolg war nicht zu rechnen!“
Erfolgreiche Titelverteidigung
Gleich im ersten Bewerb ist dem 53-Jährigen die erfolgreiche Titelverteidigung in der Paradressur (Grade 2) gelungen. Im Individual-Test blieb er mit „Sailor`s Blue“ siegreich: „Das ist komplett verrückt, unvorstellbar. Ich habe die Britin nach mir gesehen, die war sehr, sehr gut. Es war heuer nur ein kleines Feld, aber die absolut Besten am Start, sodass mit dem Erfolg nicht zu rechnen war.“
Jubel war groß
Der Jubel war nach seinem insgesamt siebenten EM-Titel groß, da durften auch Tränen der Freude nicht fehlen. Mit dem Score von 75,235 Prozent war der Abstand des zweimaligen Goldmedaillengewinners bei Paralympics mit seinem 11-jährigen Wallach zur Konkurrenz groß. Silber ging an die Britin Georgia Wilson, Bronze an die Niederländerin Nicole den Dulk.
Mit Selbstvertrauen in die Kür
Mit dem Selbstvertrauen des EM-Titels trat Puch dann auch voll motiviert und mit Medaillenhunger in der Musik-Kür an und durfte erneut mit Edelmetall aus dem Sattel steigen. Gemeinsam mit „Sailor`s Blue“ war der gebürtige Oberzeiringer, der jetzt mit seiner Familie in der Schweiz lebt und in Fohnsdorf einen Rauchfangkehrerbetrieb betreibt, ein beinahe perfektes „Duo.“
Zu Gershwins Rhapsody in Blue tanzte das Erfolgspferd auf mitreißende Art und Weise zu einem Score von 77,220 Prozent.
„Hätte es kaum besser machen können"
Nur die Britin Georgia Wilson, Vize-Europameisterin im Individual, wurden mit 78,187 Prozent höher bewertet. „Ich fühle mich toll, ich hätte es kaum besser machen können. Man sieht, es ist Sport, es ist ganz knapp und für mich ist es so, dass ich Silber gewonnen habe. Ich bin wahnsinnig happy. Die volle Unterstützung des gesamten Teams war da, meine Familie ist da, ich genieße das sehr“, jubelte Pepo Puch, der als sportlicher Gentlemen der Britin sofort zu Gold gratulierte.
Erfolgreicher Kampf gegen Armada
„Team Großbritannien ist hier als Großmacht mit einer Armada an Unterstützern aufgetreten, als Team Austria sind wir hier im Pferdesport so etwas, wie es der Brite ,Eddie the Eagle‘ im Skispringen war“, erklärt der jetzt siebenfache Europameister und Gewinner von zwei Gold-, einer Silber- und einer Bronzemedaille bei Paralympics.
Paralympics in Tokio 2002 warten
Die Paralympics 2020 in Tokio sind jetzt das nächste große sportliche Ziel und der rot-weiß-rote Teamleader aus dem Murtal ist dafür zuversichtlich, auch was die österreichische Equipe betrifft.
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