Chance für den Finaleinzug intakt

EVZ-Crack Christoph Scherngell war in beiden Halbfinalspielen gegen den ATSE als Torschütze erfolgreich. | Foto: Mayerl
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Eliteliga-Semifinale, Spiel 1

EVZ Murtal Lions - ATSE Graz 1:3 (1:1, 0:1, 0:1)

Die Zeltweger mussten zum Play-off-Auftakt auf Stammtorhüter Andreas Brenkusch verzichten - aber nicht die Torhüterposition wurde zum Problem, denn Back-up Nico Herzl bot eine tadellose Leistung und konnte sich mehrmals auszeichnen.

Eine mangelnde Chancenauswertung und Schwächen vor allem im Powerplay führten zur bitteren Heimniederlage.

Gegentor in Überzahl kassiert

Gleich im ersten Überzahlspiel kassierten die Löwen einen Shorthandedtreffer, Riedmann nützte einen kapitalen Fehler eiskalt aus, lief alleine aufs Tor und traf genau ins Kreuzeck, 0:1.

Ausgleich durch Scherngell

In der letzten Minute des ersten Drittels brandete Jubel im Zeltweger Lager auf, als der bis zu diesem Zeitpunkt stärkste Zeltweger Crack, Christoph Scherngell, nach einem Assist von Robert Koller davoneilte und den Sololauf im Eins-gegen-Eins-Duell gegen Goalie Zeugswetter zum umjubelten 1:1 nützte.

Im zweiten Drittel sahen die Fans einen offenen Schlagabtausch zweier ebenbürtiger Teams, zahlreiche Strafen prägten das Match.

Effizienter ATSE

Die kalte Dusche aus EVZ-Sicht folgte kurz vor der Sirene, Maierhofer ließ sich in doppelter Überzahl nicht lange bitten, traf mit einem Schlagschuss genau in den Winkel, 1:2, neuerliche Grazer Führung.

Die Zeltweger Bemühungen im Schlussdrittel wurden in der 47. Minute jäh gestoppt - Markus Höller verlor vor dem eigenen Tor die Scheibe, Nico Herzl konnte zunächst noch das Ärgste verhindern, gegen den Nachschuss von Schuller aus kurzer Distanz war er aber machtlos - 1:3.

Mit der Brechstange agiert

Die Verunsicherung bei den Löwen war in der Folge groß, selbst eine doppelte Überzahl blieb ungenützt - anstatt die Scheibe laufen zu lassen, den dezimierten Gegner auszuspielen, wurde aus allen Lagen viel zu hektisch auf das Tor geschossen.

Zudem verabsäumten es die Löwen, dem Grazer Schlussmann die Sicht zu verstellen, so dass dieser meist keine Mühe hatte, die Schüsse zu entschärfen.

Die Löwen kämpften mit dem Mut der Verzweiflung, es fehlte auch das nötige Spielglück.

Minuten und Sekunden tickten erbarmungslos von der Uhr - Endstand 1:3. Ein clever agierender ATSE stellte in der Serie auf 0:1 und hat sich das Heimrecht in der Serie erobert.

Stimme zum Spiel

Markus Marschnig, EVZ-Verteidiger
„Ein hochwertiges Spiel, bei dem jeder Fehler bestraft wurde. Die Chancen haben wir heute leider nicht genützt. Wir müssen einfach noch konsequenter und härter arbeiten, sei es bei den Rebounds als auch vor dem eigenen Tor.

Vor allem muss das Körperspiel einfach mehr forciert werden, dies vermisse ich generell im gesamten Team“.

Semifinale, Spiel 2

EVZ Murtal Lions - ATSE Graz 4:3 n. V. (1:3, 1:0, 1:0; 1:0)

Ein Wechselbad der Gefühle für Spieler und Fans, wahrlich nichts für schwache Nerven.

Die Zeltweger waren gleich am Drücker, gerieten aber wieder prompt nach haarsträubenden Patzern durch Riedmann und Florian 0:2 in Rückstand.

Nach dem Anschlusstreffer durch Scherngell herrschte kurz darauf lähmendes Entsetzen im Lager der EVZ Lions, als Wilding auf 1:3 erhöhte.

ATSE scheitert mit Penalty

Den K.-o.-Schlag aus Zeltweger Sicht verhinderte dann Torhüter Brenkusch, der einen Penalty von Erlacher (Notbremse von Walchshofer) entschärfen konnte - einen Drei-Tore-Rückstand hätten die Löwen wohl nicht mehr aufgeholt.

Im Mitteldrittel verkürzte Mario Sulzer auf 2:3, ehe Robert Koller sechs Minuten vor Schluss mit dem 3:3-Ausgleichstreffer einen Krimi einläutete.

Dramatik in der Overtime

Die notwendige Verlängerung begann aus Zeltweger Sicht wenig verheißungsvoll, bereits nach wenigen Minuten musste Kapitän Walchshofer auf die Strafbank.

Walchshofer ließ Zeltweger Lager jubeln

Mit Glück und vereinten Kräften konnten die Löwen in Unterzahl ein Gegentor und die drohende Niederlage verhindern. Walchshofer kehrte auf das Eis zurück und hämmerte kurz darauf mit einem wuchtigen Schlagschuss die Scheibe zum umjubelten 4:3-Siegestreffer in die Maschen.

"Mir ist ein riesiger Felsen von der Brust gefallen und am liebsten hätte ich am Eis vor Freude und Erleichterung geweint!", so ein völlig erschöpfter Dominik Walchshofer.

Es brachen alle Dämme, die Halle stand kopf, eine Spielertraube begrub den Siegestorschützen unter sich - der wichtige Ausgleich in der Serie war geschafft!

Schwere Verletzung von Marschnig

Getrübt wurde die Freude bei den Zeltwegern durch die schwere Verletzung von Markus Marschnig, der mit Bahre vom Eis transportiert werden musste - Saisonende für den Verteidiger und Trainer des Zweierteams.

Stimme zum Spiel

Michael Pollross, Head-Coach Murtal Lions
"Dieses Spiel war filmreif. Wir sind trotz einer schlechten Anfangsphase, haarsträubenden Fehlern zurückgekommen, es spricht für die Moral meiner Mannschaft. Es war aber nicht zu erwarten, dass dieses Spiel eine derartige Geschichte schreibt.

Mit diesem Sieg wird auch die Lockerheit bei meinen Spielern zurückkommen, die notwendig ist, um frei spielen und eine Serie gewinnen zu können. Am Samstag in Graz starten wir wieder bei Null und dafür werden wir uns nun gezielt vorbereiten.

Ein Dank an unsere Fans, die uns auch unter der Woche die Treue gehalten haben und ein wichtiger Faktor in diesem Spiel waren!"

Wer holt sich den Matchpuck?

Spiel drei der Best-of-Five-Serie findet am Samstag, 18. Februar, um 19 Uhr in der Eisarena in Graz-Liebenau statt. Wer hat die besseren Nerven, das nötige Spielglück?

Das enge Duell zweier gleichwertiger Teams geht weiter. Das siegreiche Team holt sich auf jeden Fall den ersten Matchpuck für Spiel vier im Kampf um den Einzug in das Finale, welches auch wieder in Graz (Mittwoch, 22. Februar) stattfinden wird.

Frohnleiten sorgt für die Sensation

Im zweiten Play-off-Halbfinalduell zwischen Kapfenberg und den Frohnleiten Panthers sorgte die Truppe um Trainer Bernd Jäger für die absolute Sensation, die Panthers siegten in der Böhlerstadt mit 6:4, fügten damit dem KSV die erste Saisonniederlage zu und stellten in der Best-of-Five-Serie überraschend auf 1:1.

Wieder einmal hat sich eine alte Eishockey-Weisheit bewahrheitet: Play-offs haben eigene Gesetze!

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