Neubaugürtel
Wird die Thaliaspange bald attraktiver?
Im Bezirk wird diskutiert, ob die Umgebung der U6-Station Thalia-straße einladender gestaltet werden soll.
NEUBAU. Beim bz-Lokalaugenschein ist es sauber und gut beleuchtet, trotzdem ist die U6-Station Thaliastraße mit dem dunkelbraunen Stationsdesign samt ihrer Umgebung etwas in die Jahre gekommen: Das Betriebsgebäude der Wiener Linien und die Brückenpfeiler von Otto Wagner sind stark mit Graffiti beschmiert. Insgesamt wirkt die gesamte Thaliaspange etwas heruntergekommen.
Da trifft es sich gut, dass infolge der Coronakrise gerade ein milliardenschweres Gemeindepaket an Förderungen vom Bund an die österreichischen Gemeinden geschnürt worden ist: 50 Prozent der Kosten von Infrastrukturprojekten werden übernommen, 238 Millionen Euro beträgt der Anteil Wiens. Genügend Geld, um die Attraktivierung der Thaliaspange anzugehen – zumindest wenn es nach der ÖVP Neubau geht: "Die Station und ihre Umgebung sind wenig attraktiv gestaltet, hätten aber durchaus Potenzial, ein ansprechendes Entree für den 7. Bezirk zu sein", meint Christina Schlosser (ÖVP).
Darum hat ihre Neubauer Volkspartei im Bezirksparlament einen Antrag auf Sanierung der Thaliaspange gestellt: "Der Bereich vor der U6-Station soll so neu gestaltet werden, dass er optisch und sicherheitstechnisch aufgewertet wird", steht im Antrag. "Die Investitionen kommen Wirtschafts-treibenden, Kindern und Senioren, aber auch dem öffentlichen Verkehr zugute", merkt Parteiobfrau Schlosser an.
Was sagen die anderen?
Bezirksvize Gallus Vögel (SPÖ) ist auch für eine Attraktivierung des öffentlichen Raums rund um die U6-Station und fordert "massive Investitionen in Zusammenarbeit von 7., 8. und 16. Bezirk."
Martina Uitz-Arlamovsky (Neos) meint, dass "die Sanierung der U6-Station bereits vor fünf Jahren erfolgt ist." Sie ist aber für eine Attraktivierung des Platzes rund um die Station: "Mit dem Bezirksbudget allein wird dies jedoch nicht möglich sein."
Vincent Holzleitner (FPÖ) ist für eine Sanierung: "Das Kriminalitäts- und Drogenproblem wird sich damit aber nur bedingt lösen lassen. Notwendig wären ein Sicherheitskonzept und ein restriktives Vorgehen gegen die Szene, inklusive Abschiebungen krimineller Ausländer."
Bezirkschef Markus Reiter (Grüne) kennt die Diskussionen schon seit Jahren: "2021 wird die Thaliastraße zur Begegnungszone umgebaut, vorher hat eine Umgestaltung keinen Sinn. Auch gibt es rund um die Thaliaspange gerade Gleisbauarbeiten der Straßenbahn. Auf der Seite des 7. Bezirks wird noch heuer eine neue LED-Beleuchtung installiert, damit es dort heller und sicherer wird", so Reiter. "Die Attraktivierung wäre aber vor allem Sache der Wiener Linien, weil eine Neugestaltung ohne das Stationsgebäude keinen Sinn hat."
Verwunderung bei den Wiener Linien
Bei den Wiener Linien ist man über den ÖVP-Antrag verwundert: "Die U6-Station wurde erst 2015 renoviert: Es wurden Bahnsteige, Glasfassaden und das Dach erneuert", erklärt eine Sprecherin. "Auch die Beleuchtung wurde verbessert, dazu ist die Station komplett barrierefrei."
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