Dicke Steaks und ein Schnapserl aufs Haus
Der Genussspecht zu Besuch im Gasthof Geiger in Ternitz-St. Johann.
Geredet wird viel über den Gasthof Geiger in St. Johann. Jetzt war es Zeit, mit Gerüchten aufzuräumen.
Die Berichte von Gästen, die im Gasthof Geiger – vormals St. Johanner Hof – getafelt haben – waren bisher, sagen wir einmal durchwachsen. Leute in Arbeitsmontur werden nicht bedient, hörte man gar. Ein Gerücht, das den Tatsachen entbehrt, speiste an jenem sonnig-regnerischen Mittwoch doch ein Handwerkertrupp direkt neben meinem hungrigen Begleiter und meiner Person.
Viel wichtiger als die Frage, ob man nur mit Krawatte rein darf, oder auch leger gekleidet sein kann, waren uns aber die kulinarischen Qualitäten. Und da dürfte sich der neue Koch bezahlt machen. In Anbetracht hochsommerlicher Temperaturen verzichteten wir auf einen Aperitif.
Griechisch muss sein
Aus Solidarität mit der griechischen Küche führte ich mir einen Griechischen Salat (6,80 €) zu Gemüte. Er wird mit reichlich Schafkäse, schwarzen Oliven, Paradeisern, Zwiebeln, Gurken und Paprika serviert. Die richtige Essig-Ölmischung muss man selbst finden. Ein guter Einstieg.
Mein Begleiter probierte eine Leberknödelsuppe (3,00 €). Er empfand die Suppe selbst mild gewürzt. Das ist aber eine reine Geschmackssache.
Beim Hauptgang konnte sich mein hungriger Freund für ein Cordon Bleu mit Bratkartoffeln (12,50 €) erwärmen, während ich ein mächtiges, 300 g dickes, Rib eye Steak (24,90 €) mit einer nicht minder dicken Folienkartoffel orderte. „Da ist sogar außen Käse drauf“, schwärmte der Cordon Bleu-Liebhber: „Aber es ist lind gewürzt.“ Mein Steak war schon ein ordentlicher Brocken. Leider wurde verabsäumt, nach der Zubereitungsart zu fragen. Und so bekam ich es rare (roh, außen scharf angebraten). Vielleicht künftig den Gast fragen, wie er das Steak mag. Weil‘s sehr heiß war, landete im Glas meines Speise-Kumpans ein Stiegl (3,60 €) und in meinem ein alkoholfreies Stiegl (3,80 €).
Als Nachspeise genoss mein immer noch hungriger Freund eine Sorbet-Variation mit vier Eissorten (5,00 €) und ich genehmigte mir eine sehr süße Esterhazy-Schnitte mit einem kleinen Espresso (4,20 €). Beide Desserts hinterließen bei uns einen guten Gesamteindruck. Vor allem mein Begleiter frohlockte, als der äußerst liebenswürdige Kellner ihm ein Gläschen Vogelbeerschnaps aufs Haus ein- und nachschenkte. Das weiß der Gast zu schätzen.
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