Vorbild in Sachen Klima-Ziele
Kirchberg stellt den Bezirksmeister
Die Energie- und Umweltagentur des Landes Niederösterreich (eNu) und die Dorf- und Stadterneuerung (DORN) würdigte Gemeinden, die den größten Zuwachs an PV-Leistung pro Einwohner verzeichnen konnten.
KIRCHBERG/TERNITZ. LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf, eNu-Geschäftsführer Herbert Greisberger und Ex-Fußballprofi Toni Pfeffer zeichneten die Bezirksmeister, den Landesmeister sowie den Sonnenmeister aus. Kirchberg am Wechsel darf sich über den Titel Bezirksmeister freuen.
76 neue PV-Anlagen in Kirchberg
In Kirchberg am Wechsel wurden im Vorjahr 76 neue PV-Anlagen verzeichnet, somit 239 insgesamt. Die Leistung pro Einwohner beläuft sich auf 1,574 kWp. Das bedeutet ein Plus von 0,950 kWp pro Einwohner. Damit erreicht die Gemeinde Ende des Vorjahres bereits 115 Prozent der Klimaziele für Gemeinden bis 2030 und leistet damit einen wesentlichen Beitrag im Rahmen des Klima- und Energiefahrplans des Landes Niederösterreich.
Mit einem Zuwachs an Photovoltaik-Leistung von rund 6,7 kWp sicherte sich Grafenwörth den Titel als Landesmeisters, St. Pölten ist Sonnenmeister: In der Landeshauptstadt wurden die meisten PV-Anlagen innerhalb eines Jahres errichtet, nämlich 932 Stück.
Zuwachs bei e5-Gemeinden
Zusätzlich erhielten 16 Gemeinden eine Prämierung als e5-Vorbilder – die europäische Champions League der Energieeffizienz. Herbert Greisberger, Geschäftsführer der Energie- und Umweltagentur Niederösterreich:
"Das e5-Programm ist in Niederösterreich ein Erfolgsmodell. 2012 zählten zehn Gemeinden dazu, heute sind es bereits 68. Die e5 Gemeinden verfolgen das Ziel, ihren Energieverbrauch zu reduzieren, erneuerbare Energien zu fördern und somit einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten."
Ternitz verzichtet auf e5 – Grüne üben Kritik
Umso bedauerlicher, dass die Stadtgemeinde Ternitz auf e5 künftig verzichten will. Stadtamtsdirektor Gernot Zottl: "In der Sitzung des Gemeinderats wurde der Ausstieg der Stadtgemeinde Ternitz aus dem e5-Programm zum Jahresende 2024 zur Beschlussfassung vorgelegt."
Eine Entscheidung, die Ternitz mit der Entwicklung von e5 begründet: "Das Programm hat sich nach unserer Meinung inhaltlich wie administrativ in eine Richtung entwickelt, die der Stadtgemeinde Ternitz keinen Mehrwert mehr bieten kann", so Zottl. Vorreiter in Sachen Umweltschutz will Ternitz dennoch bleiben.
Die Entscheidung wird von den Ternitzer Grünen allerdings mit Unverständnis quittiert. Grüne-Gemeinderätin Anna Spies:
"Der Ausstieg aus e5 ist für uns völlig unverständliches und unverantwortliches Vorgehen! Wir sollten in der heutigen Zeit alle unsere Anstrengungen aufwenden, um Maßnahmen gegen die Klimakrise vorzunehmen – alles andere ist fahrlässig für die Bürger*innen!"
Das e5-Mitglied Rita Teynor-Bark von den Grünen stößt ins gleiche Horn: "Bis jetzt wurden viele Pläne gemacht, jetzt müssten diese endlich umgesetzt werden. Vor allem im Bereich der Mobilität ist hier dringender Handlungsbedarf. Auch die Leitung des e5-Teams aus dem Land hat das mehrfach gefordert – sonst könnte das vierte „e“ wieder aberkannt werden!"
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