Scheiblingkirchen-Thernberg
Kuh-Anzeigen +++ "Ich hatte viel Besuch"
BEZIRK NEUNKIRCHEN. Ein Landwirt geriet wegen seiner Kuhhaltung ins Visier der Behörden. Nun öffnete er die Stalltüren für die BezirksBlätter.
Der Verein gegen Tierfabriken (VGT) machte Bilder von Milchkühen, verklebt mit Kot, in Anbindehaltung, öffentlich (die BB berichteten). Der 65-Jährige will nach den Vorwürfen anonym bleiben. Aber er führt durch seinen Stall und betont, dass seine Tiere auch zwischen 90 und 120 Tagen pro Jahr im Freien zubringen. Als er der Reitersberger mit dem BezirksBlättern den Stall betritt, deutet er auf die Tiere: "Das da ist die 'Stupsi', dort steht 'Flocke', da 'Sunny' und dort 'Salve' und 'Fella'." Einige Kühe haben tatsächlich etwas Kacke an den Hinterbeinen kleben; aber längst nicht alle. Und es existieren auch Liegeplätze mit Stroh, die auf den VGT-Bildern nicht zu sehen sind.
"Ich vermute, jemand mag mich nicht"
Wie der Landwirt berichtet, hat er den Stall 1982 übernommen, und noch nie habe es derartige Anschuldigungen gegen ihn gegeben. Wie es kommt? "Ich vermute, dass mich jemand nicht mag", so der Bauer.
Nächste Kontrolle in vier Monaten
Der Reitersberger bekam viel Besuch, nachdem die Anzeige des VGT rausgegangen war. "Alles war da. Zuerst der Hofberater von NÖM, dann agroVet (eine Kontrollstelle für das AMA-Gütesiegel – Anm. d. Red.), dann Amtstierarzt und Bauernkammer", so der 65-Jährige. Gröbere Beanstandungen betreffend der Tierhaltung in dem Stall blieben aus. Einzig ausmalen müsse er den Stall und einige Fliesen erneuern. Allerdings wurde dem Bauern bereits eine Nachkontrolle in vier Monaten angekündigt. Was er aus den Anschuldigungen mitnimmt? "Ich werde die Tiere öfter putzen; aber es kam so rüber, dass ich nicht oft im Stall bin. Und das stimmt nicht. Ich bin sicher sechs, sieben Mal pro Tag bei den Tieren", so der 65-Jährige.Rechtlich ist die Sache für den Landwirt noch nicht erledigt. Er will eine Besitzstörung seines Stalls durch VGT prüfen lassen.
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