Trattenbach
Mädchen mit Messer bedroht
BEZIRK NEUNKIRCHEN. Vor 50 Jahren am 30. Oktober 1970 im Schwarzataler Bezirksboten.
Wegen Einschränkung der persönlichen Freiheit sowie wegen Entführung, gefährlicher Drohung und Erpressung wurde der 23-jährige Hilfsarbeiter Karl F. aus Trattenbach von Beamten der Gendarmerie Kirchberg verhaftet.
Karl F. hat mit der 19-jährigen Johanna H. aus Trattenbach zwei außereheliche Kinder. Da aber der Bursche zu Gewalttätigkeit neigt und es zwischen den beiden des Öfteren zu Streitigkeiten kam, wollte Johanna H. von ihm nichts mehr wissen.
Sonntag, den 25. Oktober, gegen 3 Uhr begab sich (...) Karl K. zum Elternhaus des Mädchens und weil er keinen Einlass fand, zerschlug er ein Fenster und drückte anschließend die Wohnungstür ein. Von dem Lärm waren Johanna H. und deren Eltern wach geworden, und sie stellten den Burschen, der inzwischen in die Wohnung eingedrungen war, zur Rede. Doch dieser ergriff ein Küchenmesser und drohte dem Mädchen mit dem Umbringen, wenn es nicht freiwillig mit ihm mitgehe. So zwang er Johanna H., ihm in seine Wohnung zu folgen. Die Eltern des Mädchens wagten keinen Widerstand und erstatteten erst Anzeige, als beide das Haus verlassen hatten.
Gegen 4.30 Uhr kamen Beamte der Gendarmerie zur Wohnung des Burschen und befreiten das von ihm entführte Mädchen. Karl F., der sich beim Einschlagen der Fensterscheibe bei der Familie H. unbestimmten Grades verletzt hatte, wurde in das Krankenhaus Neunkirchen gebracht, wo er dann um 8.30 Uhr einem Justizbeamten des Gefangenenhauses beim Bezirksgericht Neunkirchen übergeben wurde.
(...) F. hatte das Mädchen bereits dreimal entführt. 1969 wurde er wegen der ersten Entführung zu einer bedingten Kerkerstrafe von fünf Monaten verurteilt. Vor 14 Tagen war er wegen desselben Deliktes einige Tage in Haft genommen worden.
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