Niederösterreich
Rotes Kreuz schickt Hilfe im Wert von 500.000 Euro in die Ukraine
NÖ. Die Rotkreuzbewegung ist bei der Ukraine-Krise mit allen Akteuren im Großeinsatz.Erste Hilfslieferungen aus Österreich rollen an; die Vorbereitungen zur Betreuung geflüchteter Menschen laufen.
"Wir konnten kurzfristig aus unserem Katastrophenhilfelager in Münchendorf 240 Feldbetten und 480 Decken zusammenstellen", erklärt Rot Kreuz-Landespräsident Josef Schmoll, vom Brotberuf Justizler. Der Höfleiner weiter: "Das wichtigste ist nun, den Menschen schnell und unkompliziert Hilfe zukommen zu lassen. Deshalb war es für uns keine Frage, ob wir dieser Hilfslieferung umsetzen können, sondern wir haben umgehend alles darangesetzt, die Feldbetten und Decken zur Verfügung zu stellen." Insgesamt handelt es sich dabei um vier Paletten mit Feldbetten und fünf Paletten Wolldecken. Die Hilfe wurde in die polnische Hauptstadt Warschau geliefert, um Um die ankommenden Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine in Warschau temporär zu versorgen.
Hilfe um eine halbe Million Euro
Das Österreichische Rote Kreuz schickt eine bilaterale Hilfslieferung im Wert von 500.000 Euro an das Ukrainische Rote Kreuz. Die Waren werden im Katastrophenhilfszentrum in Wien Inzersdorf zusammengestellt und von dort ausgeliefert. Nach einer Lieferung von 3.400 Decken per LKW am Montag werden Hygiene-Pakete zur Versorgung von 150.000 Menschen sowie weiteres Material für Notunterkünfte wie Schlafmatten oder Kunststoffplanen folgen. Dazu wird weiteres Geld zum Kauf von Hilfsgütern über das Internationale Rote Kreuz bereitgestellt und eine Lieferung zur Verstärkung der Wasserversorgung vor Ort vorbereitet. Die Entsendung von Delegierten werde noch geprüft.
"Hunderttausende Menschen
haben weder Strom noch Wasser."
Michael Opriesnig, Rotkreuz-Generalsekretär
"Die humanitäre Lage in der Ukraine verschlechtert sich weiter. Teile der Infrastruktur sind zerstört. Hunderttausende Menschen haben weder Strom noch Wasser", berichtet Rotkreuz-Generalsekretär Michael Opriesnig. Opriesing weiter: "Auch die Sicherheitslage ist dramatisch. Das Rote Kreuz fordert die Konfliktparteien dazu auf, den Hilfskräften Zugang in Gebiete zu gewähren, in denen Menschen Hilfe brauchen. Zudem ist erneut festzuhalten: Zivilisten und zivile Infrastruktur sind keine Ziele, sondern zu verschonen. Das gebietet das Völkerrecht."
1.000 neue Freiwillige im Dienste der Menschlichkeit
Das Ukrainische Rote Kreuz hat mehr als 30.000 Menschen mit dringend benötigten Hilfsgütern versorgt. Erste-Hilfe-Teams sind im Einsatz um Leben zu retten – in den Städten und auf dem Land. "Die Kolleginnen und Kollegen des Ukrainischen Roten Kreuzes spüren dabei eine starke Unterstützung der Bevölkerung. In den vergangenen Tagen haben sich mehr als 1.000 neue Freiwillige zum Dienst im Auftrag der Menschlichkeit gemeldet", so Opriesnig.
In Schulen und anderen öffentlichen Gebäuden hat das Rote Kreuz Aufnahmezentren für im Land vertriebene Personen eingerichtet, wo die Opfer des bewaffneten Konflikts versorgt werden.
Parallel laufen zahlreiche Initiativen von Gemeinden, Hilfsorganisationen und Privatpersonen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.