Kraftwerk wird recycelt
Scheibchenweiser Abbau des Peischinger Kraftwerks
Das ehemalige Kohlekraftwerk der EVN in Peisching wird zu gut 90 Prozent recycelt. Aktuell wird der zweite Öltank abgebaut.
PEISCHING. Der Abbruch des ehemaligen kalorischen Kraftwerks Peisching lief im Oktober des Vorjahres an (die BezirksBlätter berichteten). Nun wird das alte Kraftwerk, das von 1964 bis 1969 mit Kohle und danach mit Öl betrieben wurde, etappenweise demontiert.
Ein großer "Dosenöffner" am Werk
Von den Zeiten, in denen es mit Öl gespeist wurde, zeugten bis vor kurzem noch zwei riesige Tanks. Einer davon wurde bereits abgebaut. Der Abbruch des zweiten hat am 16. Jänner begonnen. "Und wird voraussichtlich zwei Tage in Anspruch nehmen", erklärte EVN-Pressesprecher Stefan Zach bei einem Lokalaugenschein, bei dem der gemeinsam mit Wolfgang Vitovec über die weiteren Schritte informierte. Dabei wird der Tank – ähnlich einer Konservendose – mit einem riesigen Blechschneider aufgebrochen.
Keine Sprengung
Der markante Schlot in Peisching wird ebenfalls fallen. Allerdings soll nicht gesprengt werden. Man will ihn so "anschneiden", dass er umfällt.
Das Gebäude wird völlig entkernt und das Material bestmöglich getrennt. "In einer ersten Phase werden die Wertstoffe gewonnen, soweit man sie rausbringen kann; etwa Kabeln, Fensterstöcke und Zwischendecken. Alles wird abgebaut", so Vitovec. An die 90 Prozent werden Zach zufolge recycelt. Leider hat das stillgelegte Kraftwerk in der Vergangenheit auch Gauner angezogen, die sich für Edelmetall in den Leitungen interessierten und sie plünderten. Einige Täter soll bereits Prozess gemacht werden.
Die Zukunft des EVN-Standorts Peisching
Zach ließ auch durchblicken wie der Standort künftig genutzt werden soll. Auf dem zehn Hektar großen Areal wird eine Photovoltaikanlage errichtet: "Womit man bis zu 3.000 Haushalte versorgen kann." Außerdem wird die die Fläche, auf der Restholz für Biomasse-Anlagen im südlichen Niederösterreich gelagert werden, großzügig erweitert.
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