"Neue Schule wird Finanz-Fiasko"
Heftige Kritik an Stadtchefin Irene Gölles. Kommt nämlich ein Schulneubau um 21 Millionen € ist die Stadt Pleite. So zumindest Alt-Bgm. Müllner.
GLOGGNITZ. Dass die Chemie zwischen dem Gemeinderat Werner Müllner und Bürgermeisterin Irene Gölles (Liste "Wir für Gloggnitz") nicht stimmt, ist kein Geheimnis.
Schließlich war es Gölles, die mit ihrer Liste bei den Gemeinderatswahlen 2010 mit ÖVP-Unterstützung den damals noch SPÖ-Bürgermeister Müllner entmachtete (die BB berichteten).
Umso interessierter verfolgt Müllner als fraktionsloser Gemeinderat nun das Treiben seiner Nachfolgerin in Gloggnitz. Müllner schaute sich Gölles Programm nochmals an, mit dem sie 2010 um Stimmen buhlte: "Egal ob es um den Lärmschutz in Stuppach, die zweite Hortgruppe oder um die Sauna und das Sportbecken im Freibad geht, nichts von alldem ist bisher passiert", beanstandet Müllner.
"Das wichtigste WfG-Wahlversprechen, nämlich eine andere politische Kultur in Gloggnitz zu etablieren, wurde zu 100% in die Tat umgesetzt", kontert Gölles.
Schulbau ist unleistbar
Vor allem der Schulneubau ist ein heißes Eisen. Müllners Informationen zufolge beabsichtige die Gölles-Stadtregierung, einen 21 Mio. € Schulneubau durchzuboxen. "Noch geht es Gloggnitz finanziell gut. Aber wenn das Realität wird, wird die Stadt Abgangsgemeinde", warnt Müllner. Dass die Stadtchefin laut Müllner keinen "Plan B" für die Schule im Ärmel hat, ärgert ihn: "Ich fordere die Frau Bürgermeister auf, beim Erstellen des Nachtragsvoranschlages dafür Sorge zu tragen, dass im Sommer die Renovierung beginnen kann."
Kein Spielraum für Prestige-Projekte
Gölles kontert: "Das Ausmaß und der Umfang, den das Projekt „Schule neu“ annehmen wird, war zu Beginn der Periode nicht wirklich absehbar. Dass deswegen nicht wirklich Spielraum für „Prestigeprojekte“ bleibt, wird jeder, der mit Vernunft und Verstand die Situation betrachtet, verstehen." Aber 21 Millionen für eine Schule – ist das nicht zu viel? Gölles: "Die 21 Millionen die herumgeistern, sind die maximalen Bruttogesamtkosten in der aufwändigsten Standortvariante samt aller Umfeldkosten, unter Einrechnung einer gesamten Neueinrichtung, die natürlich nicht notwendig sein wird, da auch in den letzten Jahren viel in die Schuleinrichtung investiert wurde." Die Stadtchefin schätzt, dass das Projekt "nur" 16 Millionen kosten wird.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.